Peter van Eyck (1911-1969)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 16. Juli 1911 in Steinwehr, Pommern, Deutschland [jetzt Kamienny Jaz, Woiwodschaft Westpommern, Polen]Gestorben: ✟ 15. Juli 1969 in Zürich, Schweiz im Alter von 57 Jahren
Name: Götz von Eick
Biographie
Mit seinem weißlich blonden Crewcut, seinem langsamen, bedrohlichen Sprechen und seinem germanischen Auftreten war Van Eyck dazu bestimmt, als stereotyp grimmiger, arroganter Nazi-Offizier besetzt zu werden. Ironischerweise war er ein bekennender Antifaschist, der Deutschland 1931 verlassen hatte - zwei Jahre bevor Adolf Hitler an die Macht kam. Der Sohn eines aristokratischen preußischen Gutsbesitzers sollte auf Wunsch seines Vaters eine militärische Laufbahn einschlagen. Stattdessen verbrachte Peter seine Ausbildung in Berlin, wo er sich zum Musiker ausbilden ließ.1937 kam Van Eyck über Havanna, Kuba, nach New York und lernte den Komponisten Aaron Copland kennen. Dies führte zu einer Zusammenarbeit sowie Soloprojekten als Komponist und Texter für verschiedene Lieder für Revue und Kabarett. Er arbeitete auch als Pianist in Bars und Nachtclubs. Zu dieser Zeit begann er auch als Bühnenmanager und Arrangeur für Irving Berlin zu arbeiten. Ohne Scheu, jede Arbeit auszuprobieren, die sich ihm bot, versuchte er sich auch als LKW-Fahrer, was ihn irgendwie nach Hollywood führte, wo er ein Protégé des Regisseurs Billy Wilder wurde. Wilder brachte ihn dazu, vor der Kamera zu erscheinen. 1943 begann Peter seine Filmkarriere, nun als eingebürgerter amerikanischer Staatsbürger. Für den Rest des Jahrzehnts hatte er wenig anderes zu tun, als eine endlose Reihe von Rollen als deutscher Offizier und Gestapo-Schergen in Filmen wie "Fünf Gräber mit Kairo" (1943) und "Unknown Address" (1944) zu spielen.
Nach dem Krieg kehrte Van Eyck nach Deutschland zurück, wo er ironischerweise als amerikanischer Offizier in "Hallo, Fräulein!" (1949) besetzt wurde. Er trat auch in der Komödie "Königskinder" (1950) mit Jenny Jugo auf, erneut als Amerikaner. Eine seiner besten Leistungen zeigte er in der Rolle des Bimba in Henri-Georges Clouzots hochoktanigem Thriller "Lohn der Angst" (1953). In diesem berühmten französischen Klassiker spielte er einen der tollkühnen Lastwagenfahrer, die durch den undurchdringlichen südamerikanischen Dschungel mit einer tödlichen Ladung Nitroglycerin fahren.
Im Laufe der Zeit fand er weitere gute Rollen: Als der frauenverachtende Franzose Fribert in "Das Mädchen Rosemarie" (1958); als Polizeikommissar, der ein berühmtes Verbrechen in "Dr. Crippen lebt" (1958) untersucht; in einer Hauptrolle als Paul Decker, der versucht, den perfekten Mord an seiner Frau in "Der Schnorchel" (1958) zu begehen; und als einer von zwei Industriellenbrüdern in Helmut Käutners "Der Rest ist Schweigen" (1959).
In den 60er Jahren trat Van Eyck zunehmend in internationalen Gemeinschaftsproduktionen unterschiedlicher Qualität auf. Nachdem er sich in der Schweiz niedergelassen und einen Wohnsitz in Paris behalten hatte, war er ideal positioniert, um zwischen französischen, englischen und deutschen Filmrollen zu wechseln. Er drehte drei Filme über den Meisterverbrecher Dr. Mabuse, die in Deutschland sehr beliebt waren. Seine besten Leistungen in dieser Zeit waren die des ostdeutschen Geheimdienstoffiziers Mundt, der das Ziel von "Der Spion, der aus der Kälte kam" (1965) ist, und die des Generalobersten von Brock im fesselnden Kriegsdrama "Die Brücke von Remagen" (1969), das auch sein letzter Film war.
Van Eyck starb im Juli 1969 in der Nähe von Zürich an einer Blutvergiftung, kurz vor seinem 58. Geburtstag.