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Hubert von Meyerinck (1896-1971)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 23. August 1896 in Deutschland
Gestorben: ✟ 13. Mai 1971 in Hamburg, West Germany im Alter von 74 Jahren
Name: Hubert Georg Werner Harald von Meyerinck
Alias: Hubsi

Biographie

Mit gewachstem Schnurrbart und Monokel sah der kahlköpfige, aufrechte Hubert von Meyerinck aus wie das Paradebeispiel des preußischen Militarismus. Eine einstudierte Herablassung und oft schrille Stimme verstärkten dieses Bild noch. Tatsächlich war sein Großvater ein kommandierender General und sein Vater ein Armee-Major und Gutsbesitzer. "Hubsie" selbst war angeblich für eine Karriere im Klerus bestimmt. Als er begann, Schauspielunterricht zu nehmen, war dies sehr zum Missfallen seiner konservativen Eltern. Aufgrund einer Lungenkrankheit wurde er im Ersten Weltkrieg aus dem Militärdienst entlassen und gab 1917 sein Theaterdebüt in Berlin. Danach verbrachte er zwei Jahre an den Hamburger Kammerspielen (1918-20), bevor er für Engagements am klassischen Theater und im Kabarett nach Berlin zurückkehrte. Berühmt wurde er durch seine Partnerschaft mit einer damals noch "unentdeckten" Marlene Dietrich in der Revue "Es liegt was in der Luft" von 1927. Er festigte seinen theatererischen Ruf mit prominenten Rollen als Mephisto in "Faust" und Mackie Messer in Brechts "Dreigroschenoper".

In den seltenen Fällen, in denen er den absoluten Bösewicht spielte, konnte "Hubsie" wirklich bedrohlich wirken. Doch meistens nutzte der beschäftigste Charakterdarsteller des deutschen Kinos sein unbestreitbares komisches Talent, um sein Image und Aussehen zu parodieren. Das Publikum liebte ihn als schmierigen Betrüger, verarmten Aristokraten, die aus Geldgründen heiraten wollten, Bigamisten, affektierte Filmleute oder schwerfällige Beamte. Trotz seiner manchmal übertriebenen Darstellungen verbesserte er viele weniger bedeutende Filme mit seinen skurrilen, die Szene stehlenden Auftritten. Eine Auswahl seiner denkwürdigsten Arbeiten umfasst "Die verliebte Firma" (1932), "Wenn die Liebe Mode macht" (1932), "Bel Ami" (1939), "Der tolle Bomberg" (1957), "Ein Mann geht durch die Wand" (1959), "Das Spukschloß im Spessart" (1960) und Billy Wilders turbulente Komödie "Eins, zwei, drei" (1961). Zwischen 1965 und 1969 hatte "Hubsie" freie Hand für seine Darbietungen als tölpelhafter Scotland-Yard-Chef im Stil von "Clouseau" Sir Arthur in fünf unterhaltsam campigen Edgar-Wallace-Krimis. Außerdem erweiterte er weiterhin sein umfangreiches Schauspielportfolio (294 Auftritte!) durch häufige Rückkehr auf die Bühne, zuletzt als Ensemblemitglied des Thalia Theaters in Hamburg von 1966 bis zu seinem Tod an einer Lungenentzündung im Mai 1971.


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