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Bruno Mondi (1903-1991)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 30. September 1903
Gestorben: ✟ 18. Juli 1991 in Deutschland im Alter von 87 Jahren

Biographie

Der Kameramann Bruno Mondi hat über 100 Filme gedreht. Er schuf großartige Stummfilme in den 1920er Jahren, Revuefilme in den 1930er Jahren, Propagandafilme im nationalsozialistischen Deutschland der 1940er Jahre, antifaschistische Filme in der Sowjetzone Deutschlands in den 1950er Jahren und Unterhaltungsfilme in Westdeutschland in den 1960er Jahren.

1918 begann er seine Karriere als Lehrling bei der Bioskop-Film in Berlin. Bis 1921 war er Kameraassistent bei Der müde Tod (1921) von Fritz Lang. Zwischen 1924 und 1932 erlebte das deutsche Kino seine Blütezeit, und Bruno Mondi drehte 26 sehr erfolgreiche Filme, darunter Die tolle Lola (1927) mit Superstar Lilian Harvey oder Das Girl von der Revue (1928), das im Berliner ?Roaring Twenties? besonders hervorstach.

1932 traf Bruno Mondi Veit Harlan als Schauspieler in Unsichtbare Front, Die. 1935 inszenierte Harlan seinen ersten Film Krach im Hinterhaus (1935) mit Henny Porten in der Hauptrolle und Bruno Mondi an der Kamera. Drei Jahre später wurde Harlan der erfolgreichste Regisseur im nationalsozialistischen Deutschland. Bis 1945 drehten Bruno Mondi und Veit Harlan 11 Filme zusammen, darunter Die goldene Stadt (1942), der erste europäische Spielfilm in Farbe, Der große König (1942) und Kolberg (1945), der immer noch der größte historische deutsche Kriegsfilm ist, sowie der antisemitische Propagandafilm Jud Süß (1940), der für immer als berüchtigtster Film in Erinnerung bleiben wird.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Bruno Mondi weiterhin problemlos an Filmen, während Veit Harlan der Beihilfe zum Völkermord beschuldigt wurde. Mondi drehte sozialistische Umerziehungsfilme in der Sowjetzone wie Wozzeck (1947) und Rotation (1949). Mit großem Aufwand entstand das Märchen Das kalte Herz (1950), der erste Farbspielfilm der Deutschen Demokratischen Republik, der für seine faszinierenden Spezialeffekte international anerkannt wurde. Danach wechselte Mondi erneut und ging nach Westdeutschland, um weitere 33 Filme zu drehen, die meisten davon Unterhaltungsspielfilme, von denen viele wieder großen Erfolg hatten, wie die ?Sissi?-Filme mit der neuen Romy Schneider.

Bruno Mondi ist ein leuchtendes Beispiel für einen brillanten und einfallsreichen Kameramann und ein erschreckendes Beispiel für einen perfekten Techniker, der nicht nach dem Ziel seiner Arbeit fragt.


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