Geboren: ✹ 08. November 1935 in Sceaux, Seine (heute Hauts-de-Seine), Frankreich Größe: 182 cm
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Biographie
Kalt, unnahbar, schön, skrupellos...die kleinsten gemeinsamen
Nenner von Alain Delons Rollen. Geboren wurde Alain am 8. November
1934 in Sceaux, Hauts-de-Seine, Frankreich. Seine Eltern ließen
sich scheiden, als er vier war. Alain kam zu Pflegeeltern, die
gegenüber einem Gefängnis wohnten - der Gefängnishof wurde sein
Spielplatz, die Kinder der Wärter seine Spielgefährten. Als die
Mutter wieder heiratete, einen Schlachter namens Boulogne, zog
Alain zu ihr zurück. In der Schule zeigte sich Alain als äußerst
schwierig: er flog von 15 Lehrinstitutionen (darunter viele
katholische). Mit 15 Jahren verließ er die Schule endgültig und
begann eine Schlachterlehre bei seinem Stiefvater. Es zeigte sich
schnell, dass dieser Beruf die falsche Wahl war. 1954 schloss er
sich der französischen Armee an und ging als Fallschirmspringer
nach Indochina. 1956 arbeitete er als Kellner in Paris und knüpfte
dabei viele Kontakte zu Schauspielern und Filmleuten. Seine eigene
Begabung für dieses Metier wurde 1957 entdeckt: er besuchte das
Filmfestival in Cannes. Obwohl er völlig unbekannt war, und noch
nie als Schauspieler gearbeitet hatte, weckten sein attraktives
Aussehen und seine kühl-magnetische Ausstrahlung bei vielen
Produzenten Interesse. Der amerikanische Film-Tycoon David O.
Selznick bot ihm sogar einen Hollywood-Vertrag über sieben Jahre
an, mit dem Ziel, ihn als "europäischen James Dean" groß
herauszubringen. Doch Alain lehnte ab, zugunsten des Regisseurs
Yves Allégret. "Killer lassen bitten" hieß der erste gemeinsame
Film der beiden (1957), und Alain zeigte sich zum ersten mal als
charismatischer "bad guy". 1958 lernte er bei den Dreharbeiten zu
"Christine" die Schauspielerin Romy Schneider kennen. Ein Jahr
später verlobten sich die beiden. 1959 hatte Alain seine erste
große Rolle, die ihn international bekannt machte: er spielte den
rätselhaften Mörder Tom Ripley in "Nur die Sonne war Zeuge" (nach
Patricia Highsmiths "Der talentierte Mr. Ripley"). Mit Regisseur
Réné Clément soll er während der Dreharbeiten eine Affaire gehabt
haben. 1960 folgte "Rocco und seine Brüder" von Luchino Visconti.
Alain Delon als Lawrence von Arabien? Für diese Rolle war er 1962
die erste Wahl, konnte aber schließlich aus Termingründen nicht
zusagen. Im selben Jahr hatte Delon eine Affaire mit dem deutschen
Model Nico (auch Sängerin, "The Velvet Underground"), aus der ihr
Sohn Ari (Christian) hervorging. Alain erkannte die Vaterschaft
nicht an und hat seinen Sohn, der ihm sehr ähnelt, bis heute nicht
gesehen. Ari wuchs bei den Boulognes auf, und Alain brach über
seinen Agenten alle Kontakte zu den Eltern ab. 1963 drehte er
wieder mit Luchino Visconti: "Der Leopard". Der Film gewann die
goldene Palme in Cannes. Im selben Jahr war er auch neben Jean
Gabin in "Lautlos wie die Nacht" zu sehen. Dieser Film bekam den
Golden Globe für den besten ausländischer Film. 1964 löste Alain
die Verlobung mit Romy Schneider und heiratete die Schauspielerin
Nathalie Canovas. Außerdem gründete er die Produktionsfirma Delbeau
Productions. 1965 wurde sein Sohn Anthony geboren. "Der Samurai"
(1967, Regie Jean Melville) zeigte Alain wieder als eiskalten
Protagonisten der kriminellen Unterwelt - nur eine Rolle? 1968 wird
sein Freund und Bodyguard Stefan Markovic tot auf einer Müllhalde
gefunden. In den folgenden polizeilichen Untersuchungen kommt
heraus, dass Alain tatsächlich selbst Kontakte zu Drogenbossen
hatte. Es folgten Enthüllungen über Sex-und Rauschgiftskandale, in
die auch einige französische Politiker verwickelt waren. Die
Anklagen gegen Alain wurden aber schließlich fallengelassen. 1969
ließ er sich von Nathalie scheiden und trat wiederum neben Romy
Schneider auf, in "Der Swimmingpool". 1970 gründete er seine zweite
Produktionsfirms Adel Productions und produzierte den Hit
"Borsalino", in dem er auch selbst spielt. 1976 folgte "Monsieur
Klein"- nach eigenen Angaben seine liebste Rolle. Ende der 70er war
er die erste Wahl der Autorin Anne Rice für eine geplante
Verfilmung ihres Bestsellers "Interview mit dem Vampir". Er sollte
den "Louis" darstellen, und Rutger Hauer die zweite Hauptrolle, den
Vampir "Lestat". Doch dieses Projekt kam damals nicht zustande. In
den 80ern zog Alain in die Schweiz und engagierte sich im
Tierschutz. 1990 heiratete er das dänische Model Rosalie van
Breemen, im selben Jahr wurde Tochter Anouschka geboren. 1994
folgte das zweites Kind mit Rosalie: Alain-Fabien. 1998 drehte er
seinen letzten Film, "Une Chance sur Deux", mit Jean-Paul Belmondo.
Danach verkündete er, sich vom Schauspielen zurückzuziehen und nur
noch zu produzieren. 1997 erhielt Alain Delon in Berlin den
Goldenen Bären für sein Lebenswerk.