Roy Scheider (1935-2008)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 10. November 1935 in Orange, New Jersey, USAGestorben: ✟ 10. Februar 2008 in Little Rock, Arkansas, USA im Alter von 72 Jahren
Name: Roy Richard Scheider
Größe: 175 cm
Augenfarbe: braun
Sollte ursprünglich Robert de Niros Part in "Die durch die Hölle gehen" (1978) spielen. Ein Vertrag über drei Filme mit dem Studio Universal verhinderte dies
- War die erste Wahl für die Rolle des John Rambo in "Rambo" (1982)
Bildergalerie
Biographie
Roy Scheiders gebrochen Nase und sein wettergegerbtes Gesicht prädestinierten ihn für seine bekanntesten Rollen: als hartgesottener aber gerechtigkeitsliebender Polizist.Geboren wurde er am 10. November 1932 in Orange, New Jersey. Sein Vater war Deutscher, seine Mutter Irin. Den ersten Nasenbruch erlitt er als Baby, den zweiten mit 17, beim Boxen. Als Kind litt Roy unter rheumatischem Fieber und musste mit sechs ein Jahr lang das Bett hüten.
Nach der Schule studierte er Geschichte am Franklin & Marshall College in Lancaster, Pennsylvania. Nach dem Abschluss spielte er zunächst mit dem Gedanken, Jura zu studieren, um schließlich Rechtsanwalt zu werden. Stattdessen trat er in die U.S. Air Force ein, nahm Flugunterricht und wurde Leutnant. Dieser Karriere waren aber bald Grenzen gesetzt- "Ich war einfach ein lausiger Mathematiker"- und so endete er als Luftverkehr-Kontrolleur.
Allerdings nicht lange: Nachdem er erfolglos versucht hatte, in New York Arbeit zu finden, ging er zurück ans Franklin & Marshall College und trat in Theaterproduktionen auf. Mit Shakespeares "Richard III" landete er gute Kritiken in der New York Times. Darauf folgte 1961 die Rolle des Mercutio in "Romeo und Julia", beim Shakespeare-Festival in New York. In den nächsten zwei Jahren etablierte Scheider sich in weiteren klassischen Rollen am New Yorker Theater und hatte außerdem kleinere Auftritte in Fernsehserien wie "N.Y.P.D.".
Sein Filmdebüt gab Roy im B-Horror-Streifen "Der Fluch der lebenden Leiche" (1964). Fünf Jahre später kam endlich der große Durchbruch: Neben Gene Hackmann im preisgekrönten Cop-Thriller "Brennpunkt Brooklyn - French Connection". Es folgte eine Oscar-Nominierung für den besten Nebendarsteller. Im selben Jahr war er auch in Alan J. Pakulas "Klute" zu sehen, als schmieriger Zuhälter von Jane Fonda, die eine zerbechliche Prostituierte darstellt. 1973 gab er wieder den New Yorker Cop in "Die Seven-Ups". Die Folge: "Ich bräuchte nie mehr in New York ein Taxi nehmen, weil mir so viele Polizeiwagen eine Freifahrt anbieten."
1975 startete er einen (erfolglosen) Versuch, von seinem Rollen-Stereotyp wegzukommen, mit der romantischen Komödie "Sheila Devine is dead and living in New York"- einem totaler Flop. Dieser Misserfolg war aber letztlich ziemlich egal, da im selben Jahr "Der weiße Hai" herauskam, mit dem Roy und der Regisseur Steven Spielberg zu Hollywood-Stars wurden. 1976 hatte Roy einen kleineren Auftritt als Dustin Hoffmanns Bruder in dem Thriller "Der Marathon Mann".
Ein Vertrag über drei Filme mit Universal verhinderte, dass Roy die Hauptrolle in Michael Ciminos Antikriegs-Epos "Die durch die Hölle gehen" bekam. Robert de Niro übernahm den Part und Roy drehte stattdessen "Der weiße Hai 2" (1978).
1979 war Roy in Jonathan Demmes "Tödliche Umarmung" und in Bob Fosses "Hinter dem Rampenlicht" zu sehen. Die Hauptrolle in letzterem sollte eigentlich sein "Weißer Hai"-Co-Star Richard Dreyfuss spielen- der sich aber mit dem Regisseur schon nach kurzer Zeit bitter verkracht hatte. Ein Glück für Roy: Er erhielt sowohl eine Golden Globe- als auch eine Oscar-Nominierung für den besten Hauptdarsteller.
1984 spielte Roy eine Hauptrolle in "2010- Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen", einer Fortsetzung des Science-Fiction-Klassikers "2001-Odysse im Weltraum"" (Stanley Kubrick, 1968). 1991 folgte eine weitere SciFi-Rolle, in David Cronenbergs "Naked Lunch".
Anfang der 90er war Roy vor allem im Fernsehen zusehen, in Steven Spielbergs Serie "SeaQuest". 1993 trat er im Cop-Thriller "Romeo is Bleeding" neben Gary Oldman auf. Roys letzter großer Kinofilm war Francis Ford Coppolas Verfilmung von John Grishams "Der Regenmacher", in dem er allerdings nur eine kleine Rolle hatte.
2005 wurde bei Scheider ein Plasmozytom festgestellt. Am 10. Februar 2008 starb er an Komplikationen nach einer Staphylokokken-Infektion, in der Universitätsklinik von Arkansas, in Little Rock, in welcher er von 2006 bis 2008 regelmäßig behandelt wurde.
Roy lebte zuletzt mit seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Brenda King ("SeaQuest") in Long Island, New York. Die beiden heirateten 1989 und haben zwei Kinder, Christian und Molly. Aus seiner ersten Ehe (1962-1986), mit der Cutterin Cynthia Bebout, hat Roy eine Tochter, Maximiliana.