Michel Piccoli (1925-2020)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 27. Dezember 1925 in Paris, FrankreichGestorben: ✟ 12. Mai 2020 in Saint-Philbert-sur-Risle, Eure, Frankreich im Alter von 94 Jahren
Name: Jacques Daniel Michel Piccoli
Größe: 182 cm
Bildergalerie
Biographie
Michel Piccoli war ein raffinierter, eleganter Charakterstar in der französischen Filmszene und das nahezu sieben Jahrzehnte lang. Seine ausgezeichnete Karriere umfasste sowohl Bühne als auch Leinwand und er war so vielseitig, dass er fast jede Art von Rolle übernehmen konnte. Häufig spielte er den 'gewöhnlichen' Bürgersmann, der in schwierige Umstände gerät oder eine Midlife-Crisis durchläuft. Piccoli war jedoch tatsächlich sehr gut in sarkastischen, zynischen oder moralisch mehrdeutigen Rollen - er spielte glatte, leise sprechende Typen, die dunkle Leidenschaften oder düstere Geheimnisse hüteten. Unter den Regisseuren, mit denen er arbeitete, befanden sich: Luis Buñuel, Claude Sautet, Alfred Hitchcock, Jean-Pierre Melville, Louis Malle, Alain Resnais und Jean-Luc Godard.Piccoli wurde am 27. Dezember 1925 in Paris geboren. Seine Eltern waren beide Musiker: sein Vater ein in der Schweiz geborener Violinist, seine Mutter eine französische Pianistin. Piccoli begann seine Filmkarriere mit 19 Jahren in kleinen Nebenrollen und war aktiv in der linken Politik engagiert. In Saint-Germain-des-Prés fand er Anschluss an eine Gruppe von Intellektuellen und Künstlern, darunter die Philosophen Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre sowie die Sängerin Juliette Gréco. Von 1966 bis 1976 war er mit Gréco verheiratet.
In den frühen 60er Jahren nahm seine Karriere Fahrt auf und er konnte seinen ersten großen Erfolg mit dem Film 'Die Verachtung' (1963) von Godard verbuchen, in dem er den Ehemann von Brigitte Bardot spielte. Luis Buñuel erkannte ebenfalls Piccolis Potenzial und besetzte ihn in wichtigen Filmen wie 'Tagebuch einer Kammerzofe' (1964), 'Belle de jour- Schöne des Tages' (1967) und 'Der diskrete Charme der Bourgeoisie' (1972).
1973 gründete Piccoli seine eigene Produktionsfirma, Films 66, wodurch er noch mehr Freiheit bei der Auswahl seiner Rollen hatte. Bis in die 80er und 90er Jahre hinein behielt er seine große Beliebtheit beim französischen Publikum bei. Auch wenn er nie den begehrten César-Preis gewinnen konnte, trotz vier Nominierungen, so konnte er doch einige andere Auszeichnungen einheimsen, darunter einen Preis als bester Schauspieler in Cannes im Jahr 1980 und zwei Deutsche Filmpreise. Darüber hinaus führte er bei drei Spielfilmen Regie, von denen einer, 'Voilà - Eine schöne Familie' (1997), den Bastone Bianco-Kritikerpreis beim Filmfestival von Venedig gewann.