Jeff Preiss

FilmographieKomplette Filmographie

New York MemoriesDarsteller / Kamera

2010

Low DownProduktion / Regie

2014

Überleben in New YorkKamera

1989

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Tina Törtchen am 13.07.2010
Ich war auch gestern im Abaton und muss sagen, Herr Happel, das haben sie schön geschrieben!
Hans Happel am 13.07.2010
Wer Rosa von Praunheims New Nork Memories 1 und 2 hintereinander sieht, wie es jetzt in Hamburgs Abaton bei der Preview des neuen Films möglich war, wird die Power und die Frische wiederentdecken, die die alten Memories auszeichnen. Die drei Frauen, die in den 80-er Jahren New York für sich eroberten, wurden von Rosa von Praunheim mit einer leidenschaftlichen Neugier und mit einer Direktheit wahrgenommen und auf ihren New Yorker Wegen begleitet, die dem Film eine Dichte und Einheitlichkeit gegeben hat, die 20 Jahre danach nicht erneut erwartet werden darf. Zwei der drei Frauen von damals leben noch in New York, Praunheim übernimmt Bilder aus seinem alten Film, er fasst zusammen, was sie damals erzählt haben, er begleitet sie in ihre neuen Wohnungen, er lässt sie erzählen, wie es weitergegangen ist, dabei gewinnt vor allem Anna Steegmann an Konturen, die mit ihrem Mann nach Harlem gezogen ist, die als Psychotherapeutin arbeitet und inzwischen schreibt ("Mein Harlem"). Aber Praunheims Versuch, die Geschichten der beiden Frauen weiterzuschreiben, wirkt unentschieden, denn er bindet sie zu sehr an seinen erfolgreichen Erstling. Umso lebendiger wirken dagegen die jüngeren Interviewpartner, die Töchter des Schriftstellers Klaus Pohl, Marie und Lucie Pohl, die mit einer so lässigen, frechen Schnauze witzig und frei von ihrer Kindheit und Jugend in New York erzählen, dass alle anderen Figuren dieses Films darüber an den Rand gedrängt werden. vielleicht mit einer Ausnahme: Das ist das Kind des Filmemachers Jeff Preiss. Preiss war Kameramann der ersten New York Memories und ihm sind unvergeßliche Bilder des damaligen New York zu verdanken. Jetzt sitzt sein Sohn vor der Kamera, der lange Zeit für ein Mädchen gehalten und als Mädchen aufgewachsene erzählt im Beisein seiner Eltern ungeschminckt, wie er - der sich inzwischen den Namen Isaak gegeben hat - heute mit seiner Transexualität umgeht. Besonders schön ist, wenn er am Rande einer großen New Yorker Schwulenparade nebenbei ganz trocken gesteht, dass ihn seine Eltern zu dieser Parade mitgenommen hätten, während er doch liebe bei seinen Kumpels geblieben wäre. Rosa von Praunheims neuerliche Memories sind erneut eine "Liebeserklärung an New York", wobei er die traurigen Seiten der neuen Stadt sehr deutlich macht: Nicht nur den 11. September, nicht nur die Folgen der Bankenkrise - beides eher am Rande erwähnt -, sondern vor allem die große Veränderung von Manhattan, das inzwischen zum sauberen schicken Mekka der Reichen geworden ist und die Kunst und die Künstler vertrieben hat. So wirkt dieser Film ein wenig wie ein Abschied von New York, obwohl sich Rosa von Praunheim von einer solchen Sichtweise distanzieren würde, denn wie sagte er bei der Preview in Hamburg, hier wolle kein Opa mit selbstgerechtem Blick aufs heutige New York die Vergangenheit verklären. Wie auch immer -ein ehrlicher und berührender Film.

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