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Harald Juhnke (1929-2005)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 10. Juni 1929 in Berlin, Deutschland
Gestorben: ✟ 01. April 2005 in Rüdersdorf bei Berlin, Brandenburg, Deutschland im Alter von 75 Jahren
Name: Harry Heinz Herbert Juhnke
Größe: 184 cm

Biographie

Mit 15 Jahren wurde Harald Juhnke zum Militärdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Nach Kriegsende besuchte er eine Schauspielschule. Mit 24 Jahren stand er erstmals auf einer Berliner Bühne. Drei Jahre später übernahm er seine erste Filmrolle in dem Film "Drei Mädchen spinnen". 1953 heiratete Juhnke die Tänzerin Sybil Werden, mit der er bis 1962 zusammenblieb. Gemeinsam wurden sie Eltern ihres Sohnes Peer und der Tochter Barbara, die mit 14 Monaten verstarb. Der Mime übernahm nun zahlreiche Filmrollen, die seinen Erfolg begründeten. 1972 heiratete Juhnke seine zweite Frau Susanne, die ihm seinen dritten Sohn Oliver schenkte. 1979 gelang dem Schauspieler endgültig der Durchbruch im deutschen Fernsehen, wo er bis 1982 die TV-Show "Musik ist Trumpf" moderierte. Juhnkes Leistungen wurden 1981 mit der "Goldenen Kamera" prämiert. 1983 übernahm er die Moderation der beliebten Sendung "Wie wär's heut mit Revue?".

Die Erfolgsbilanz des Schauspielers und TV-Stars begann 1984 unter ungünstigen Presseberichten zu leiden: Berichte über Juhnkes Alkoholismus und damit verbundene Exzesse häuften sich. Dennoch glänzte Juhnke weiterhin auf künstlerischem Gebiet. 1992 feierte er mit einer Hauptrolle in dem Film "Schtonk" einen riesigen Erfolg; das Werk über Adolf Hitlers gefälschte Tagebücher erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen (u. a. Deutscher Filmpreis in Gold) und eine Oscar-Nominierung für den "Besten fremdsprachigen Film". Im selben Jahr erhielt er den "Deutschen Filmpreis" und den "Bambi". In den 1990er Jahren artete die Medienberichterstattung über die privaten und gesundheitlichen Probleme des Künstlers beinahe in eine Schmutzkampagne aus. Mit der Verschlimmerung der Alkoholsucht mehrten sich auch die öffentlichen Fehltritte, wobei Juhnke um 1996 in Berlin gegenüber einem Reporter handgreiflich wurde.

Im selben Jahr erhielt er auch den "Telestar" und die "Goldene Kamera" für seine künstlerischen Leistungen. Ebenfalls 1996 glänzte Juhnke im TV-Film "Der Hauptmann von Köpenick". Sein Auftritt dort gehört inzwischen zu den erfolgreichsten Rollen des Schauspielers. Im Januar 1997 machte Juhnke Schlagzeilen, weil er seinen Auftritt in einer Talkshow aufgrund übermäßigen Trinkens ausfallen ließ. Einen Monat später führten unbedachte rassistische Kommentare in der Öffentlichkeit zu seiner Entlassung beim Norddeutschen Rundfunk (NDR). Kritische Stimmen forderten auch ein generelles TV-Auftrittsverbot für den mittlerweile als "untragbar" geltenden Entertainer. Nach weiteren Alkohol-Eskapaden gelang es Juhnke, seine Sucht zeitweise zu überwinden, indem er sich zwischen 1997 und 2000 in einer Klinik aufhielt. Doch nach der Jahrtausendwende verfiel der Schauspieler erneut dem Alkohol.

In den Jahren 2000 bis 2001 folgten mehrere Krankenhaus- und Kuraufenthalte, die Juhnkes schlechten Gesundheitszustand offenbarten. Schließlich gab sein Manager Peter Wolf am 11. Dezember 2001 bekannt, dass Juhnke niemals wieder öffentlich auftreten würde. 2003 veröffentlichte seine Frau Susanne Juhnke mit Unterstützung der Journalistin Beate Wedekind ihre schockierenden und eindrucksvollen Erinnerungen an das gemeinsame Leben mit Harald Juhnke: "In guten wie in schlechten Tagen". Im Dezember 2004 wurde bekannt, dass der an Demenz erkrankte Schauspieler aufgrund von gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Harald Juhnke starb am 1. April 2005 infolge seiner Krankheit in Berlin.

Der Trauergottesdienst in der Berliner Gedächtniskirche wurde von vielen Fans und Prominenten besucht. Harald Juhnke wurde in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof in Dahlem beigesetzt.


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