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Jean-Claude Brialy (1933-2007)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 30. März 1933 in Aumale, Alger, Frankreich [jetzt Sour el Ghozlane, Algerien]
Gestorben: ✟ 30. Mai 2007 in Monthyon, Seine-et-Marne, Frankreich im Alter von 74 Jahren
Name: Jean-Claude Marcel Brialy
Größe: 175 cm

Biographie

Jean-Claude Brialy, einer der beliebtesten und angesehensten Schauspieler der französischen 'Neuen Welle', wurde am 30. März 1933 in einer Militärfamilie in Aumale, Algerien, geboren. Er zog mit seiner Familie an verschiedene Orte, während sein Vater seine Karriere in der französischen Armee vorantrieb. 1946 ging Brialy auf eine Militärschule und arbeitete auch im jungen Alter als Theaterschauspieler. Er studierte Schauspielkunst an einem Konservatorium in Straßburg, Frankreich. Nach einer Theaterkarriere zog er 1954 nach Paris, um seine Karriere fortzusetzen, ohne die Unterstützung seiner Familie und arbeitete an verschiedenen Jobs, bevor er seinen Militärdienst in Deutschland leistete. In dieser Zeit schloss er sich einer revolutionären Künstlergruppe an, darunter Claude Chabrol und Jean-Luc Godard. Er wirkte in weißen Margeriten (1956) mit und schloss Freundschaft mit weiteren aufstrebenden Filmradikalen wie Éric Rohmer und Jacques Rivette, während er in ihren Kurzfilmen mitwirkte. Über die Jahre hinweg wuchs seine Statur und er spielte in Filmen wie Alchimie der Liebe (1957), L?ami de la Familie (1957) und Die Enttäuschten (1958) mit. Bekannt für seine Leichtigkeit, Leidenschaft, Anmut und Subtilität in der Darstellung, bewies Brialy seine Vielseitigkeit in Filmen, die von schwerem Melodram bis zur Komödien-Farce reichten. Während er den eleganten Boulevardier mit großer Raffinesse und Sympathie darstellte, konnte er genauso leicht in eine Charakterstudie von Dunkelheit und tiefem Zynismus abgleiten. Er spielte an der Seite einer Fülle von Europas bezaubernden Hauptdarstellerinnen, darunter Rosanna Schiaffino, Danielle Darrieux, Nadja Tiller, Elsa Martinelli, Françoise Dorléac, Geneviève Page und Dawn Addams. In den 1970er Jahren erweiterte Brialy seine Talente und begann zu schreiben und zu inszenieren, unter anderem sein Debütfilm Églantine (1972). Obwohl er den Großteil des Jahrzehnts in einer seiner besten Hauptrollen verbrachte, Claires Knie (1970), konnte er auch andere Auszeichnungen für seine weiteren Bemühungen gewinnen, u.a. eine César-Nominierung für Der Richter und der Mörder (1976) und später einen Gewinn für Die Unschuldigen (1987). Auch abseits des Filmsets war Brialy als witziger Plauderer und Bonvivant bekannt und galt als offen schwul. Es war passend, dass zwei seiner bemerkenswertesten Rollen gegen Ende seines Lebens kamen - als der schwule Onkel in Inspektor Lavardin oder Die Gerechtigkeit (1986) und als der jüdische Dichter Max Jacob, der zum Katholizismus konvertierte, in Monsieur Max (2007) bevor er in einem Gestapo-Gefängnislager starb. Am 30. Mai 2007 erlag Brialy einem langjährigen Kampf gegen den Krebs. Seine Autobiographie Le ruisseau des singes und seine Memoiren J'ai oublié de vous dire, die er 2000 bzw. 2004 veröffentlichte, zählen zu seinen vielen Ehrungen.


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