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Jim Jarmusch (71)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 22. Januar 1953 in Akron, Ohio, USA
Name: James R. Jarmusch
Größe: 188 cm

Die ersten Filme, welche Jarmusch als Kind tief beeindruckten, waren Robert Mitchums "Die Nacht des Jägers" (1955) und "Die letzte Fahrt nach Memphis" (1958). Mitchums letzte Rolle vor seinem Tod war die des John Dickinson in Jarmuschs "Dead Man" (1995)
"[Ich kontrolliere] jedes winzige Detail eines Films - das Design einer Kaffeetasse auf dem Tisch, all das. Ich bin fähig, diese Welt zu krieren, also bin ich sehr fanatisch, was das angeht. Meine Filme sind handgemacht. Ich schreibe das Drehbuch. Ich kümmere mich um die Finanzierung. Ich bringe die ganze Crew und Produktion zusammen. Alle meine Filme werden von meiner eigenen Firma produziert. Dann bin ich jeden Tag im Schneideraum, dann bin ich im Labor, dann promote ich den Film, das macht etwa drei Jahre Arbeit für jeden Film."
aus deinem Interview mit dem Guardian (2004) "Ich bin am glücklichsten, wenn ich einen Film drehe. Filmemachen ist wie Sex. Das Drehbuch zu schreiben, ist wie Verführung. Das Drehen ist wie Sex, weil du den Film mit anderen Menschen machst. Das Schneiden ist wie schwanger zu sein und dann bringt man es zur Welt und sie nehmen dein Baby weg. Nachdem dieser Prozess beendet ist, sehe ich den Film noch einmal, mit einem zahlenden Publikum, das nicht weiß, dass ich da bin. Und dann sehe ich ihn nie wieder."

Bildergalerie

Jim Jarmusch

Biographie

Jarmusch ist das zweite von drei Kindern und wuchs in der Kleinstadt Cuyahoga Falls, Ohio, auf. Seine Mutter arbeitete als Film-und Theaterkritikerin für das Akron Beacon Jornal. Sein tschechischstämmiger Vater war als leitender Angestellter bei der Goodrich-Reifenfirma angestellt. Mit dem Kino kam Jim dank seiner Mutter schon früh in Berührung - nicht durch ihre Kritiken, sondern weil sie ihn in Matineen setzte, während sie in der Stadt Besorgungen machte. So sah er bereits als siebenjähriger jede Menge B-Movies. Außerdem begeisterte seine Mutter ihn für die Kultur der Indianer und später für klassische Literatur.

Nachdem er 1971 seinen High School-Abschluss machte, zog Jim zunächst nach Chicago, um Journalistik zu studieren. Stattdessen besuchte er jedoch ausschließlich Seminare für Literatur und Kunstgeschichte, so dass man ihn bald von der Uni verwies. Im nächsten Jahr schrieb er sich an der New Yorker Columbia University für englische und amerikanische Literatur ein, mit dem Ziel, ein Dichter zu werden. 1975, in seinem Abschlusssemester, ging er für zehn Monate nach Paris, wo er als Fahrer für eine Kunstgallerie jobbte und seine Freizeit in der Cinémathèque Française verbrachte. Nachdem er seinen Bachelor erhalten hat, fing Jarmusch gleich ein zweites Studium an: Filmwissenschaften an der Tisch School of the Arts Fakultät der New York Universy. Dabei lernte er Sara Driver kennen, mit der er bis heute liiert ist. Außerhalb der Uni war er in der Punkszene des East Village aktiv und lernte dort unter anderem Iggy Pop und Tom Waits und John Lurie kennen, die später in seinen Filmen auftraten.

1980 drehte Jarmusch seinen Abschlussfilm "Permanent Vacation". Dann jobbte er als Produktionsassistent von Wim Wenders, der ihm nicht verwendete Filmrollen von "Nick's Film - Lightning Over Water" schenkte. Die nutzte er 1982 für sein Kinodebüt "Stranger than Paradise". Der Film wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und erhielt 1984 auf dem Cannes Filmfestival die Goldene Palme. 1986 folgte "Down By Law", ein lakonisches Südstaatendrama, mit den Waits und Lurie, sowie Roberto Benigni in den Hauptrollen. Bei seinen nächsten Filmen, "Mystery Train" (1989) und "Night on Earth" (1991) experientierte mit dem Erzählen von mehreren Geschichten nebeneinander. 1995 folgte der lakonische Schwarz-Weiss-Western "Dead Man", für den er Johnny Depp, Robert Mitchum (seine letzte Kinorolle), John Hurt und Iggy Pop gewinnen konnte. Für den Soundtrack war Neil Young verantwortlich, über den Jarmusch zwei Jahre später die Doku "Year of the Horse" drehte. 1999 folgte der Actionfilm "Ghost Dog – Der Weg des Samurai", bis heute einer von Jarmusch' kommerziell erfolgreichsten Filmen. "Coffee and Cigarettes" (2003), eine Kompilation von Kurzfilmen aus verschiedenen Jahren, die alle lose über den Titel verbunden sind, gilt als einer der schwächsten Werke des Regisseurs. Mit "Broken Flowers" (2005), einer Star-besetzte Tragikomödie die Jarmusch Bill Murray auf den Leib schrieb, konnte Jarmusch dann wieder an seine früheren Indiehits anknüpfen. "The Limits of Control" (2009), für den er wiederum einige seiner Lieblingsschauspieler versammelte - unter anderem Isaach de Bankolé (Night on Earth, Ghost Dog), Bill Murray, John Hurt und Tilda Swinton (Broken Flowers) - überzeugte jedoch weder die Kritiker, noch an den Kinokassen. 2013 kommt "Only Lovers left alive", ein Vampirfilm, in dem Tilda Swinton, Tom Hiddelston, John Hurt und Mia Wasikowska die Hauptrollen spielen.


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