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Arthur Penn mit Warren Beatty und Faye Dunaway, am Set von 'Bonnie and Clyde'
© Warner Bros

Arthur Penn (1922-2010)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 27. September 1922 in Philadelphia, Pennsylvania, USA
Gestorben: ✟ 28. September 2010 in Manhattan, New York City, USA im Alter von 88 Jahren

Bruder des Fotographen Irving Penn

Biographie

In den sechziger und siebziger Jahren war Arthur Penn der Wegbereiter des "New Hollywood" - junge Regisseure aus den Filmhochschulen oder vom Fernsehen gaben dem amerikanischen Film damals neue Impulse, indem sie Hollywood-Tradition und das experimentierfreudige europäische Autorenkino miteinander verbanden.
Penn kam 1922 in Philadelphia zur Welt, als zweiter Sohn einer Krankenschwester und eines Uhrenmachers. Sein Bruder Irving Penn (*1917, †2009) war ein erfolgreicher Fotograph, der unter anderem legendäre Portraits von Pablo Picasso und Spencer Tracy aufnahm. Arthur begann schon während der Schulzeit, sich für die Schauspielerei zur interessieren. Während seiner Dienstzeit im Zweiten Weltkrieg gründete er eine Soldaten-Theatertruppe und ging anschließend an eine Schauspielschule nach Los Angeles. Dort heiratete er 1955 die Schauspielerin Peggy Maurer. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod und brachte zwei Kinder hervor: Matthew Penn und Molly Penn.
Arthur begann seine Karriere als Autor und Regisseur von Fernsehserien, bevor er 1957 seinen ersten Kinofilm drehte: Der psychologische Western "Einer muß dran glauben" mit Paul Newman als Outlaw Billy the Kid floppte in den USA, fand aber Freunde unter den europäischen Kritikern. Penn konzentrierte sich in den folgenden Jahren aufs Theater. Für die Verfilmung seiner eigenen Broadway-Inszenierung von "Licht im Dunkel", einem Drama über die taubblinde Schriftstellerin Helen Keller, erhielt er 1963 eine Oscar-Nominierung für die beste Regie, während Anne Bancroft den Oscar für die beste Hauptdarstellerin entgegennahm. In die Filmgeschichte ging Arthur Penn schließlich mit einem Film ein, für den ursprünglich die Nouvelle Vague-Päpste Truffaut und Godard als Regisseure vorgesehen waren: "Bonnie und Clyde" (1967). Die blutig-groteske Gangsterballade traf genau den Nerv der Zeit und löste eine Flut von Nachahmern aus. Auch "Alices Restaurant" (1969), ein Abgesang auf die Hippie-Ära, und der Indianer-Western "Little Big Man" (1970), ein Kommentar zum Vietnam-Krieg, waren Ausdruck des Protest-Klimas jener Jahre. In der Folgezeit hatte Penn allerdings wenig Erfolg und drehte nur noch unregelmäßig. Sein bisher letzter Film war 1996 das Apartheidsdrama "Eingesperrt".
Am 28. September 2010 verstarb Penn in seinem Haus in Manhattan - einen Tag nach seinem 88sten Geburtstag. Er erlag einer kongestiven Herzinsuffizienz.


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