Maria Sebaldt (1930-2023)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 26. April 1930 in DeutschlandGestorben: ✟ 04. April 2023 in München, Bayern, Deutschland im Alter von 92 Jahren
Größe: 168 cm
Biographie
Maria Sebaldt, eine anmutige und sympathische Grande Dame der Bühne und des Bildschirms, spielte in ihrer Karriere, die fast sechs Jahrzehnte umfasste, häufig berührende mütterliche oder einfühlsame Rollen. Sie wurde in Berlin geboren und war die Tochter eines ehemaligen Porträtmalers, der bis 1930 eine leitende Position als Abteilungsleiter bei der deutschen Niederlassung von Paramount erreichte. Dies war zu einer Zeit, als Hollywood-Gelder die finanziell angeschlagenen deutschen Filmstudios wie Ufa unterstützten. Sebaldt begann im Alter von sechzehn Jahren eine Schauspielausbildung, zunächst mit Privatunterricht und später an einer Stanislavski-Akademie in Weimar, wo sie 1950 ihren Abschluss machte. Ihre frühen Jahre verbrachte sie auf der Bühne und wurde bald als raffinierte Boulevard- und Kabarettkünstlerin bekannt, mit bemerkenswerten Engagements an der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin (gegründet von Max Reinhardt im Jahr 1924) und an der Kleinen Komödie in München.Nach ihrem Leinwanddebüt 1953 trat Sebaldt in Nebenrollen oder zweiten Hauptrollen in allem Möglichen auf, von Operette (Der Zigeunerbaron (1954)), Komödie (Der Hauptmann von Köpenick (1956)) und romantischem Melodram (Liebe ohne Illusion (1955)) bis hin zu Thrillern (Der Greifer (1958)) und Literaturverfilmungen der Klassiker (Buddenbrooks - 2. Teil (1959)). Sie erhielt die Hauptrolle als Heldin in der Kriminalsatire Hoppla, jetzt kommt Eddie (1958) (als Reisebegleiterin des gleichnamigen Helden), in Das schwarze Schaf (1960), einem Krimi mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle als Pater Brown, der berühmte Detektiv von G.K. Chesterton. Später spielte sie erneut mit Rühmann in einer anderen Krimikomödie, Vorsicht Mister Dodd (1964), und in der Swinging-Sixties-Komödie Bekenntnisse eines möblierten Herrn (1963) (als die freigeistige Daniela, die einen Frauenhelden, gespielt von Karl Michael Vogler, in die Schranken weist). Eine weitere bemerkenswerte Rolle Sebaldts auf der Leinwand war die der wunderschönen Erbin Carlotta Ramirez in einer österreichischen Adaption der klassischen Farce Charleys Tante (an der Seite von Peter Alexander). In scharfem Kontrast dazu spielte sie auch eine Rancherin unter einer internationalen Besetzung im harten Italo-Western Die Gejagten der Sierra Nevada (1965).
In späteren Jahren behielt Sebaldt ihre Popularität beim Publikum als Charakterdarstellerin im Fernsehen, besonders überzeugend als sorgende Familienmatriarchin in Die Wicherts von nebenan (1986). Ihre zahlreichen Gastauftritte in Prime-Time-Serien umfassten Episoden von Tatort (1970), Derrick (1974) und Das Traumschiff (1981). Gelegentlich war sie auch als Synchronsprecherin tätig und lieh unter anderem Joan Greenwood, Joanne Woodward und Eva Marie Saint ihre Stimme. Maria Sebaldt starb am 4. April 2023 in München im Alter von 92 Jahren. Ihr 2010 verstorbener Ehemann, der Schauspieler Robert Freitag, mit dem sie eine Tochter hatte, ging ihr voraus.