Frank Beyer (1932-2006)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 26. Mai 1932 in DeutschlandGestorben: ✟ 01. Oktober 2006 in Berlin, Deutschland im Alter von 74 Jahren
Biographie
Nach der Schule studierte Frank Beyer Theaterwissenschaften. Er begann seine Karriere mit einem Praktikum am Theater und als Bühnendramaturg. Später besuchte er die Filmhochschule in Prag (FAMU). Bereits als Student wurde er Assistent von Kurt Maetzig und begleitete Filme wie "Burgen und Katzen" (1957). Mit seinem Abschlussfilm "Zwei Mütter" aus dem Jahr 1957, basierend auf Berthold Brechts ?Der kaukasische Kreidekreis?, gab er auch sein Regiedebüt. Beyer drehte antifaschistische Filme wie ?Nackt unter Wölfen? aus dem Jahr 1963 und ?Jakob der Lügner? aus dem Jahr 1974. Aber er arbeitete auch an Filmkomödien.Mit dem Genre-Stück ?Karbid und Sauerampfer? aus dem Jahr 1963 gelang ihm der Durchbruch als gefeierter Komödienregisseur. Frank Beyer wurde neben Gerhard Klein, Joachim Kunert und Konrad Wolf der bedeutendste Filmemacher der DDR, doch seine Werke verursachten auch politische Kontroversen. Sein Werk ?Spur der Steine? feierte 1966 Premiere, wurde aber nach drei Tagen aus dem Kinoprogramm genommen ? aufgrund antisocialistischer Inhalte. Der Film mit Manfred Krug wurde erst 1989 wieder in den Kinos gezeigt. Der Regisseur stellte wiederholt die Ideen der Verantwortlichen für die DDR-Kultur in Frage.
Es folgte seine Ausweisung aus der staatlichen Filmproduktionsgesellschaft DEFA. Beyer wurde dann für das Theater in Dresden engagiert, war jedoch ständig staatlichen Hindernissen ausgesetzt. 1980 erhielt er die Erlaubnis, Filme in der Bundesrepublik Deutschland zu drehen. Die Aufführung seines Films ?Das Versteck? von 1977 wurde in der DDR zunächst verboten, da der Hauptdarsteller Manfred Krug in die Bundesrepublik geflohen war. Der Film wurde erst ein Jahr später der Öffentlichkeit gezeigt. 1983 wurde Beyers Film ?Der Aufenthalt? wegen polnischer Proteste nicht bei der Berlinale gezeigt: Ein deutscher SS-Mann wird in polnischer Gefangenschaft unschuldig des Mordes beschuldigt.
Beyers späte Filmwerke behandelten gesellschaftskritische und politische Themen. So entstand 1991 der Titel ?Ende der Unschuld?, der auf einer Vorlage von Wolfgang Menge basiert und von den Deutschen und der Atombombe handelt. 1992 folgte ?Sie und Er?, ein Film über eine Ehekrise. 1995 entstand ?Nikolaikirche?, ein Film über eine Familie zur Zeit der Wiedervereinigung. Zwei Jahre später drehte Beyer eine Neuverfilmung von Carl Zuckmayers ?Der Hauptmann von Köpenick? mit Harald Juhnke. Der Regisseur lieferte autobiografische Informationen über Manfred Krug mit dem Filmtitel ?Abgehauen?. Weitere wichtige Filmtitel sind ?Königskinder? (1962), ?Die sieben Affären der Dona Juanita? (1973), ?Die zweite Haut? (1981), ?Bockshorn? (1983) und ?Das große Festmahl? aus dem Jahr 1992.