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Ingrid Steeger (77)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 01. April 1947 in Berlin
Gestorben: in Bad Hersfeld, Hesse, Germany
Name: Ingrid Anita Stengert
Größe: 159 cm

Biographie

Ingrid Steeger war das dritte Kind von Kurt und Käthe Stengert, die bereits den Sohn Udo und die Tochter Jutta hatten. Nach der Schule arbeitete Ingrid als Sekretärin, als sie von Fotograf Frank Quade entdeckt wurde. Bald erschienen Pin-up-Fotos von ihr in zahlreichen Männermagazinen, insbesondere in ?SEXY?, wo sie bis heute das Mädchen mit den meisten Titelbildern ist. Sie wurde zur Miss Filmfestival (Berlin 1968) gewählt und war bald selbst im Filmgeschäft tätig. Ihre frühen Filme waren billige Sexfilme, meist vom Typ ?Report?. Da sie nicht ihren richtigen Namen verwenden wollte ? weil ihr Vater dagegen war ? und noch keinen Künstlernamen gewählt hatte, wurde sie in ihrem ersten Film als ?Ingrid Stengel? aufgeführt. Ihr allererster Film verdient eine besondere Erwähnung. Vor dem Videozeitalter waren Pornofilme für den Heimgebrauch Super-8-Kurzfilme, und Ingrid spielte ungenannt in einem davon, Die perverse Herrin und ihre Opfer (1969). Dieser Film war lange vergessen, als Produzent Gerd Wasmund ihn auf Video neu herausgab und in ?Ingrid Steegers Porno-Action? umbenannte. Sie ging vor Gericht, um den Vertrieb zu stoppen, und gewann. Dasselbe geschah erneut, als Beate Uhse eine Sammlung alter Aktfotos von Ingrid vertrieb, die unter ?Ingrid ? blutjung und verführerisch? bekannt war. Auch hier musste sie vor Gericht gehen, um den Vertrieb zu stoppen. Neben ihren Filmen bekam sie kleine, aber ernsthafte Rollen in TV-Produktionen, wo ? wie seltsam es auch erscheinen mag ? niemand von ihren Sexfilmen wusste. Helmut Holger, einer ihrer Kollegen, schlug sie Regisseur Michael Pfleghar vor, der für eine neue TV-Comedy-Serie namens Klimbim (1973) vorsprach. Dies war ihr Durchbruch. Das Publikum liebte sie in ihrer neuen Rolle als ?Klimbim-Clown?, und anständige Bilder von ihr erschienen in Frauen- und Jugendmagazinen. Die Leser von Deutschlands größtem Jugendmagazin ?BRAVO? verliehen ihr viermal den ?Otto?, ihren höchsten Preis (1975: Bronze, 1976 & 1977: Silber, 1978: Gold). Es schien, als könne sie nichts mehr aufhalten. Nach ?Klimbim? folgte Zwei himmlische Töchter (1978), eine weitere erfolgreiche Comedy-Serie, doch mit Susi (1980) fiel eine dritte Serie, alle unter der Regie von Pfleghar, durch. Von da an ging es bergab für sie. Sie ging nach Frankreich, um mit ihrem Schauspieler-Freund Jean-Paul Zehnacker zu leben, aber sie trennten sich bald. Ingrid kehrte nach Deutschland zurück, um eine reife, ernsthafte Schauspielerin zu werden, ganz im Sinne ihrer Idole Shirley MacLaine und Goldie Hawn, doch das Publikum ließ sie nicht. Dasselbe Publikum, das ihr ihre Sexfilm-Vergangenheit einst verziehen hatte, konnte ?Klimbim? nicht vergessen, obwohl die Serie schon lange nicht mehr gezeigt wurde. Fast jeder Artikel über sie begann mit ?Ingrid Steeger, Ex-Clown (?Klimbim?), wird ??. Auch Michael Pfleghar konnte ihr nicht helfen; er geriet in schwere persönliche Probleme und beging einige Jahre später Selbstmord. Obwohl Ingrid schauspielern kann, waren ihre wenigen ernsthaften Rollen von vornherein zum Scheitern verurteilt. In den letzten Jahren konzentrierte sie sich auf das Theater und spielte hauptsächlich Boulevardkomödien. 1995 spielte sie im Karl-May-Sommertheater in Bad Segeberg die ?Cowgirl Mona?.

Ihr Privatleben war ebenfalls recht chaotisch. Ihre Ehen, Liebschaften und Affären sind gut dokumentiert und werden immer erwähnt, wenn sie mit jemand Neuem gesehen wird. Als sie erstmals in Filme einstieg, heiratete sie 1973 den Kameramann Lothar E. Stickelbrucks, aber sie ließen sich zwei Jahre später scheiden. Sie hatte eine Affäre mit Regisseur Michael Pfleghar, obwohl keiner von beiden es zu dieser Zeit zugab (es wurde gemunkelt, dass sie sogar nach Hollywood mit ihm gehen wollte). Als nächstes kam Peter Koenecke, der Safaritouren in Kenia organisierte. Sie planten 1979 zu heiraten und gemeinsam nach Kenia zu ziehen. Es wurde sogar gesagt, dass sie Swahili gelernt habe. Darauf folgte der französische Schauspieler Jean-Paul Zehnacker, der mit ihr in ?Susi? spielte. Sie zog zu ihm nach Frankreich, kehrte aber 1984 nach Deutschland zurück, als sich die Liebe in Freundschaft verwandelte. Danach kam Lothar Köllner (1985-86), Besitzer eines Hi-Fi-Ladens in Murnau, und sie machte mit 38 Jahren ihren Führerschein, um ihn öfter sehen zu können. Dann kam Filmregisseur Dieter Wedel (1988-91), mit dem sie sich eine Frau teilte. Wenigstens gab er ihr eine Chance auf ernsthafte Rollen in seinen TV-Serien Wilder Westen inclusive (1988) und Der große Bellheim (1993). Danach traf sie Tom LaBlanc, einen amerikanischen Indianer vom Stamm der Dakota, bei einer Welt-Uranium-Verhandlung und sie heirateten spontan im August 1992. Niemand gab ihnen große Chancen, da er kein Deutsch sprach und sie kaum Englisch. Die meisten Fotos zeigen sie Seite an Seite, wobei Tom für die Fotografen indianische Kleidung mit Federschmuck tragen musste, Ingrid's Dackel hielt und sehr unwohl aussah. Dennoch akzeptierte die Presse ihn nie. Das Paar wurde immer als ?Ingrid und ihr Indianer? bezeichnet. Bald verbrachte er die meiste Zeit in Amerika, um für die Rechte seines Volkes zu kämpfen, während Ingrid zu Hause blieb. Sie ließen sich im Oktober 1995 scheiden. Danach kam der Schweizer Schauspieler Bernd Seebacher. Direkt nach ihrer Scheidung von LaBlanc verliebte sie sich in Bernd und August 1996 sollte das Hochzeitsdatum sein. Das Paar wurde in Zeitschriften gezeigt, wie sie Ringe aussuchten und in ihren Hochzeitskleidern posierten, aber in letzter Minute wurde die Hochzeit verschoben. Leider hatte Ingrid bereits ihre Wohnung in München verkauft, um mit ihrem Mann in der Schweiz zu leben. Da sie nun eine Ausländerin blieb, musste sie das Land verlassen. Ihr einziger wahrer Freund all die Jahre war ihr Dackel Felix. Es gibt kaum ein privates Foto von Ingrid ohne ihren Hund. Als Felix in Frankreich von einem Fahrer getötet wurde, trauerte sie lange und bekam schließlich Felix II. Dieser trat sogar mit ihr auf der Bühne in ?Champagner-Complex? auf und soll auch der Kuppler gewesen sein, als sie Dieter Wedel traf. Als Felix II 1995 eingeschläfert werden musste, wollte sie keinen neuen Hund mehr, aber Wedel hielt die Tradition aufrecht, indem er ihr einen jungen Dackel namens Lucky Luke schenkte.


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