oder

Joaquin Phoenix (50)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 28. Oktober 1974 in San Juan, Puerto Rico
Name: Joaquin Rafael Bottom
Alias: Kitten; Joaq; Leaf
Größe: 173 cm

Schon gewusst? – 5 Fakten über Joaquin Phoenix, die ihr bestimmt noch nicht wusstet

  • Joaquin Phoenix ernährt sich seit seiner Kindheit vegan, engagiert sich für die Tierrechtsorganisation PETA und tritt in Dokus, in denen es um Tierhaltung und Fleischkonsum geht, als Sprecher auf.

  • Im Biopic "Walk the line“ ist Phoenix als Country-Legende Johnny Cash zu sehen. Phoenix wurde für die Rolle von Cash selbst ausgesucht.

  • Vor einigen Jahren bekannte der Schauspieler öffentlich, sein Leben lang unter psychischen Problemen zu leiden. Dazu zählen schwere Angstzustände, depressive Episoden und Selbstzweifel.

  • 2005 ließ sich Phoenix in eine Reha-Klinik einweisen, um seine Alkoholsucht in den Griff zu bekommen.

  • In den Filmen und Serien der 80er-Jahre, an denen Phoenix mitwirkte, trat er als Leaf ("Blatt“) Phoenix auf. 1978 hatte er seinen Vornamen geändert. Der Grund: Er wollte einen Namen, der, wie bei seinen Geschwistern – River, Rain, Summer und Liberty – einen Bezug zur Natur hat.


Oscar 2020
Joker
Joker
+Bester Hauptdarsteller
2019

Oscar 2013
The Master
The Master
Bester Hauptdarsteller
2013


Bildergalerie

Joaquin Phoenix in 'Helden der Nacht'C mon C mon - Joaquin Phoenix, Woody NormanDon't worry, weglaufen geht nicht - Dexter (Jack...arty.Don't worry, weglaufen geht nicht - John (Joaquin...ntor.Don't worry, weglaufen geht nicht - John (Joaquin Phoenix)Don't worry, weglaufen geht nicht - Hoch talentiert...enix)

Biographie

Früh gefördert durch die Eltern, die lange Zeit einer streng gläubigen Sekte angehörten, konnte Joaquin Phoenix schon als Kind erste Schauspielerfolge feiern. Als Jungdarsteller in erfolgreichen TV-Serien der 80er. Heute, rund 40 Jahre später, sind nur wenige Schauspieler in der Lage, exzentrischen, düsteren Charakteren auf der Leinwand derart glaubhaft Leben einzuhauchen. Dazwischen lagen Abschiede und Comebacks, Oscar-Nominierungen, alkoholbedingte Abstürze und der viel zu frühe Tod des nahestehenden Bruders.

Joaquin Rafael Phoenix
kam am 28.10.1974 in San Juan, Puerto Rico, auf die Welt und wurde in eine für ihn zunächst "nomadische Welt“ hineingeboren. Denn als Missionare und Angehörige der Glaubensgemeinschaft "Children of God“ reisten die Eltern, der Zimmermann John Lee und die Sekretärin Arlyn Sharon Bottom, mit ihren Kindern quer durch die USA und Südamerika. Viele Standortwechsel und ein entbehrungsreiches Leben waren Alltag für den jungen Joaquin und seine vier Geschwister. 1977 verließ die Familie die Sekte und ließ sich dauerhaft in L.A. nieder. Die ruhelosen, von Reisen geprägten Jahre endeten. Dort änderten die Eltern auch ihren Familiennamen von Bottom in Phoenix.

Talentierter Kinderdarsteller und frühe Erfolge

Das künstlerische Talent der Geschwister, allen voran der Brüder Joaquin und River, zeigte sich früh. Nicht zuletzt in diversen Talentshows, in denen die Eltern ihren Nachwuchs anmeldeten. Die Brüder Joaquin und River traten ab 1982 beide in der erfolgreichen Fernsehserie "Seven Brides For Seven Brothers“ auf und für Joaquin war dies der Beginn einer beachtlichen Kinderdarsteller-Karriere, in deren Verlauf er in vielen Werbespots sowie in TV-Serien zu sehen war ("Mord ist ihr Hobby“, "Morningstar/Eveningstar“ u.a.).

Sein Kino-Debüt gab Joaquin Phoenix 1986 im Alter von 11 Jahren in der Science-Fiction-Komödie "Space Camp“ an der Seite von Kate Capshaw und Lea Thompson. Der Film erhielt zum Teil vernichtende Kritiken, doch Phoenix setzte als ausdrucksstarker jugendlicher Darsteller erste Ausrufezeichen und wurde mit "Space Camp“ einem größeren Publikum bekannt. In den nächsten Jahren folgten weitere Nebenrollen, darunter in der prominent besetzten Komödie "Eine Wahnsinnsfamilie“ – an der Seite von Steve Martin und Rick Moranis. Ein tragisches Ereignis 1993 aber sorgte dafür, dass Joaquins Karriere vorerst ins Stocken geriet.

Traumatisches Ereignis: der Tod von River Phoenix


Seit jeher schaute Joaquin zu seinem großen Vorbild, Bruder River Phoenix (1970-1993), auf. River zählte spätestens seit den mittleren 80er-Jahren und seinen Rollen im Coming-of-Age-Abenteuer "Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers" und dem Drama "Mosquito Coast“ zu den talentiertesten Jung-Schauspielern der Welt. Das Verhältnis der Brüder war eng und geprägt von Vertrauen. "Er hat mich enorm beeinflusst“, sagte Joaquin einmal über seinen Bruder. Entsprechend schockierend war für den damals 19-jährigen Joaquin jenes Ereignis, das sich am 31. Oktober 1993 ereignete. Vor dem Nachtclub Viper Room in West Hollywood brach River, gerade 22 Jahre alt, in den Armen seines Bruders Joaquin Phoenix und im Beisein von Schwester Rain zusammen. Die Beiden verständigten noch den Rettungswagen, in der Klinik konnten die Ärzte bei River jedoch nur noch den Herztod, verursacht durch eine Überdosis Heroin und Kokain (Speedball), feststellen.

Nach Rivers Tod stürzten sich die Gazetten und die Boulevardpresse auf Joaquin und seine Geschwister. Joaquin reagierte mit einer schonungslosen Abkehr vom Schauspielerleben und zog sich für fast zwei Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Schon einmal, etwa 1988, unterbrach Joaquin für einige Jahre seine Arbeit im Filmgeschäft, um mit seinem Vater Reisen zu unternehmen. Damals war es Bruder River, der Joaquin 1991 überredete, nach längerer Abwesenheit wieder mit dem Spielen zu beginnen.

Weltweiter Durchbruch und Oscar-Nominierungen


Zwei Jahre waren nach dem Tod von River vergangenen, als Joaquin Phoenix 1995 in der schwarzen Komödie "To Die For - Zu allem bereit" zurück in die Welt der Schauspielerei kehrte. Doch es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis ihm in einem monumentalen Historiendrama der endgültige und weltweite Durchbruch als Darsteller gelang: in Ridley Scotts überlebensgroßem Epos "Gladiator" (2000), das Phoenix in der Rolle des durchtriebenen, finsteren römischen Kaisers Commodus zeigte. Für seine brillante Leistung wurde der damals 25-Jährige mit einer Oscar-Nominierung bedacht. Es sollte nicht die letzte bleiben.

Nach einigen Beteiligungen in ambitionierten Dramen, etwa "Hotel Ruanda“ oder "Im Feuer“ (beide von 2004), sorgte Phoenix mit seiner Darbietung des Country-Sängers Johnny Cash in "Walk the Line" für Furore. Phoenix, der alle im Film zu hörenden Songs selber sang, begeisterte mit einer authentischen, mitreißenden Performance als innerlich zerrissener Countrymusik-Star Cash. Der Lohn: Phoenix erhielt seine zweite Oscar-Nominierung.

Etablierung als einer der besten Charakterdarsteller

Ab den 2010er-Jahren, Phoenix war nun als gefragter Hauptdarsteller in der Traumfabrik gefestigt und fest etabliert, konzentrierte sich der Mitt-Dreißiger vielfach auf die Interpretation introvertierter, melancholisch wirkender und bisweilen tragischer Figuren. Oder auf zutiefst rätselhafte, problembeladene Charaktere. Zu seinen wichtigsten Arbeiten in jener Schaffensperiode zählen:

  • "The Master“ (2012) – dritte Oscar-Nominierung
  • "Her“ (2013)
  • "Inherent Vice“ (2014)
Den lange ersehnten, längst überfälligen Oscar gewann Phoenix dann endlich mit dem Box-Office-Hit "Joker" (2019). Mehr psychologischer Thriller als schräger Comic-Spaß, gab Phoenix einen Joker, wie man ihn nie zuvor auf der Leinwand sah. Man beobachtet einen übersensiblen, fragilen Mann, der sich nach Anerkennung und Aufmerksamkeit sehnt. Und dafür über Leichen geht. Fast 25 Jahre nach "Gladiator“ kam Ende 2023 wieder ein auf einer historischen Figur basierendes, biografisches Abenteuer in die Kinos, das erneut Ridley Scott mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle inszenierte. Die Rede ist von "Napoleon" mit Phoenix als manischer, selbstverliebter französischer Feldherr.

Joaquin Phoenix: Privatleben

Im Laufe seines Lebens datete der Schauspieler etliche Stars und Sternchen, von Eva Mendes über Lindsay Lohan bis hin zu Reese Witherspoon, seine Partnerin im Film "Walk the line“. Seit 2016 ist er mit der Schauspielerin Rooney Mara zusammen, mit der er sich verlobte. Im September 2020 wurden sie Eltern eines Sohnes, den sie – in Erinnerung an Phoenix’ verstorbenen Bruder – River nannten.


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