Maren Ade wurde am 12. Dezember 1976 als Tochter eines Lehrerpaars in Karlsruhe geboren. Sie studierte Film an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Ab 2001 gründete sie zusammen mit Janine Jackowski, einer Kommilitonin von der HFF, die Filmgesellschaft 'Komplizen'. Über Komplizen würde Maren später u.a. 'Arabische Nächte', das Meisterwerk von Miguel Gomes, mitproduzieren. Nach zwei Kurzfilmen in den Jahren 2000 und 2001, die sie im Rahmen ihres Filmstudiums realisierte, produzierte, schrieb und inszenierte sie 'Der Wald vor lauter Bäumen' (2003), ihren ersten Spielfilm. Ein eindrückliches Drama über die schwierigen Anfänge einer neuen Lehrerin, das sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik Anklang fand. Es ist interessant zu erwähnen, dass die Szenen in der Schule vollständig in der Bildungseinrichtung gedreht wurden, an der ihre Mutter zu dieser Zeit unterrichtete. Dieser vielversprechende Beitrag wurde sechs Jahre später von 'Alle Anderen' (2009) abgelöst, das zwar in einer völlig anderen Umgebung stattfindet (der sardischen Küste in der Pracht des Sommers), aber auch unsichere Charaktere behandelt. Ein ebenso angespanntes Drama, das von zwei neu verheirateten Paaren im Urlaub handelt und auf eine Roman Polanski-ähnliche Weise die verdrehten Beziehungen beschreibt, die sie miteinander führen. Aber ihr größter Erfolg kam 2015 und 2016 mit 'Toni Erdmann' (2016), einer skurrilen Komödie mit philosophischem Ansatz, die das Publikum in Cannes begeisterte und angeblich zum 'Brüllen vor Lachen' brachte, und später in den Arthäusern weltweit unerwartete Profite machte. Und es ist wahr, dass ein Vater, der seiner Tochter Streiche spielt (um ihr klarzumachen, dass sie ihr Leben vergeudet), keine gewöhnliche Unterhaltung ist. Tatsächlich ist Maren Ade nach nur drei Spielfilmen zu einem Namen geworden, der im heutigen deutschen Kino zählt.
