Bille August gilt als einer der innovativsten und bekanntesten zeitgenössischen europäischen Regisseure. Geboren wurde er am 9. November 1948 in Kopenhagen, Dänemark . 1969 besuchte Bille die Christer Stromholm Schule für Fotographie in Stockholm, wechselte jedoch 1971 ans Dänische Filminstitut. Beeinflusst von Regisseuren wie Ingmar Bergmann, dem jungen Francis Ford Coppola und Ken Loach beschloss Bille, selbst Regisseur zu werden. Zunächst arbeitete er als Kameramann bei vielen Kino- und Fernsehproduktionen. 1979 führte er erstmals Regie:"In my Life". Darauf folgte der preisgekrönter Kurzfilm "Kin G". In den 80ern drehte Bille vor allem sensible Teenager-Filme wie "Zappa" (1983) und "Twist and Shout" (1984) - einer der erfolgreichsten dänischen Filme aller Zeiten). 1987 gelang ihm der internationale Durchbruch mit "Pelle der Eroberer". Dieser Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem: die Goldenen Palme in Cannes, den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film, den französischen Filmpreis César, und den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Der schwedische Regisseur Ingmar Bergmann wählt ihn 1992 für die Verfilmung eines Teils seiner Autobiographie. "Die besten Absichten", zeigt die frühe Beziehung des Regisseur zu seinen Eltern. Und wiederum erhielt Bille die Goldene Palme in Cannes. Auch seine damalige Frau, die schwedische Schauspielerin Pernilla August ("Star Wars") erhielt eine Goldene Palme für die beste Hauptdarstellerin. Die Ehe der beiden währte von 1991-97. 1992 drehte Bille August für George Lucas eine Folge der Spielfilmserie "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones". 1993 folgte, mit Starbesetzung (Winona Ryder, Glenn Close, Jeremy Irons, Meryl Streep, Antonio Banderas, Vanessa Redgrave) "Das Geisterhaus". Die Kritiken waren diesmal eher verhalten. 1996 drehte er wieder ein skandinavisches Drama, " Jerusalem": eine armselige schwedische Gemeinde im späten 19. Jahrhundert wird von religiösen Fundamentalisten heimgesucht. Der Film basierte auf einer Geschichte der schwedischen Autorin Selma Lagerlöf. Obwohl von der Kritik wohlwollend besprochen, wurde der Film kein großer Publikumserfolg. 1997 verfilmte Bille einen anderen skandinavischen Literatur-Bestseller: "Fräulein Smillas Gespür für Schnee". Der Thriller erhielt eine Nominierung für den Goldenen Bären in Berlin. "Les Misérables" (1998) trumpfte wiederum mit einem großen Staraufgebot (Liam Neesen, Geoffrey Rush, Uma Thurman, Clare Danes), erhielt aber recht durchwachsene Kritiken.