Raymond Depardon ist Fotograf, Journalist und Filmemacher, doch vor allem sieht er Menschen mit Mitgefühl. Er respektiert andere und geht freundlich mit der Realität ihres Lebens um. Er wurde 1942 in eine Bauernfamilie in Burgund geboren und ging 1958 nach Paris, um Fotograf zu werden. Zuerst wurde er als Bote in einer Agentur angestellt und wurde geschickt, um Fotos von einer Filmpremiere zu machen: Der Film war kein anderer als Jean-Luc Godards "Außer Atem". Schließlich gründete er 1966 zusammen mit drei Reportern seine eigene Agentur Gamma "nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Freiheit". Er schlug vor, eine Kinoabteilung zu gründen: "Wir kauften eine Eclair-Kamera und versuchten, neben Nachrichtenfotos auch Nachrichtenfilme für das Fernsehen zu machen... Damals lernte ich, die Kamera zu halten". Wenn Depardon Menschen filmt, ist er still. Wenn man den Eindruck hat, dass er immer den Blick vor dem Elend der Welt senkt, ist das nicht wahr. Raymond Depardon schaut wie durch ein Gitter und reagiert wie Quecksilber, hält seine tiefsten, innersten Emotionen geheim und lässt seine Bilder für sich sprechen. Seine Filme werden jetzt auf allen internationalen Filmfestivals gezeigt, von Cannes bis Hongkong.
