Emmanuelle Riva, geboren als Paulette Germaine Riva am 24. Februar 1927 in Cheniménil, Vosges, Frankreich, war eine herausragende französische Schauspielerin. Sie wuchs in Remiremont auf. Ihre Mutter Jeanne Fernande Nourdin war Näherin, ihr Vater René Alfred Riva war Schildermaler mit italienischen Wurzeln. Schon mit sechs Jahren träumte Emmanuelle davon, Schauspielerin zu werden. Allerdings stieß dieser Traum zunächst auf Widerstand in ihrer Familie. Ihr Vater, ein strenger Disziplinar, setzte Schauspielerinnen mit einem unanständigen Lebensstil gleich, weshalb er Emmanuelles Bestreben missbilligte. Dennoch verfolgte sie ihren Traum hartnäckig und trat in jeder Schulaufführung auf. Im Alter von 15 Jahren begann sie eine Schneiderlehre, beendete diese jedoch, um sich ihrem eigentlichen Traum zu widmen. Der Wendepunkt kam, als sie von einem Wettbewerb am Dramatic Arts Centre in der Rue Blanche erfuhr. Sie überzeugte dort mit ihrer Darbietung und erhielt ein Stipendium. Jean Meyer, ein angesehener Schauspieler und Regisseur, nahm sie unter seine Fittiche und erkannte ihr Talent. Seitdem ging es für Riva steil bergauf. Ihr Bühnendebüt gab sie in George Bernard Shaws "Arms and the Man". Es folgten zahlreiche weitere Theaterrollen. Ihren ersten großen Filmerfolg erzielte sie 1959 mit "Hiroshima, mon amour" unter der Regie von Alain Resnais. Dieser Film machte sie international bekannt. Ihre Vielseitigkeit und Tiefe als Schauspielerin waren beeindruckend. Weitere bemerkenswerte Filme sind "Thérèse Desqueyroux" (1962) und "Léon Morin, prêtre" (1961). Im Jahre 2012 erlangte sie erneut internationale Anerkennung für ihre Rolle in Michael Hanekes "Amour", die ihr mehrere Auszeichnungen einbrachte, darunter ein BAFTA-Award. Emmanuelle Riva verstarb am 27. Januar 2017 in Paris nach einem Kampf gegen Krebs. Sie hinterlässt ein beeindruckendes filmisches Erbe und bleibt in den Herzen vieler als eine der größten Schauspielerinnen Frankreichs in Erinnerung.