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Lynne Thigpen (1948-2003)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 22. Dezember 1948 in USA
Gestorben: ✟ 12. März 2003 in Marina del Rey, California, USA im Alter von 54 Jahren
Name: Cherlynne Theresa Thigpen
Größe: 175 cm

Biographie

Die multitalentierte Schauspielerin Lynne Thigpen wurde als Cherlynne Thigpen am 22. Dezember 1948 in Joliet, Illinois, geboren. Sie trat sowohl im Kommunaltheater als auch in Universitätsproduktionen auf, während sie die University of Illinois at Urbana-Champaign besuchte. Nach ihrem Abschluss unterrichtete sie kurzzeitig Englisch an einer Highschool, aber ihr Interesse an der Schauspielerei setzte sich schließlich gegenüber dem Lehrberuf durch. Ihr Wunsch, professionell zu schauspielern, wurde durch ihr starkes Gesangstalent weiter befeuert.

Nachdem sie nach New York gezogen war, erhielt Lynne eine Gesangsrolle als Teil der unkonventionellen Jüngerschar im hippen, von Blumenmächten inspirierten Musical "Godspell" im Jahr 1971. Zwei Jahre später übernahm sie ihre Rolle im Film zusammen mit mehreren Mitgliedern der Originalbesetzung der Bühne. "Godspell - Folgt dem Herrn!" (1973) öffnete der Schauspielerin eine große Tür als Darstellerin von unermüdlicher Energie und stimmlicher Kraft, wie an ihrer mitreißenden Version von "O Bless the Lord My Soul" exemplarisch zu erkennen ist.

Lynne setzte ihre Karriere auf der musikalischen Bühne der 1970er Jahre mit Rollen in "The Magic Show" und dem Stück "Working" fort und erhielt 1981 eine Tony-Nominierung für ihre kraftvolle Leistung in "Tintypes". Sie erkannte jedoch schließlich, dass sie, um als dramatische Schauspielerin ernst genommen zu werden, ihre Energie neu konzentrieren musste. Dann gab sie ihre musikalischen Wege auf und wandte sich entschlossen Filmen und dem Fernsehen zu.

Während ihrer 30-jährigen Karriere trat Lynne in fast 40 Filmen und zahlreichen Fernsehserien auf, oft in Nebenrollen, aber ihre Charaktere waren abwechselnd feurig und würdevoll. Lynne wurde zu einer starken und entschlossenen Figur in sozialen und urbanen Dramen, da sie es vermied, in einfache Stufenklischees zu verfallen. Obwohl die meisten ihrer frühen Filmrollen klein und unbedeutend schienen, wuchs sie weiter und erlangte einen sicheren Stand, während sie in beliebten Filmen wie "Tootsie" (1982), "Sweet Liberty" (1986), "Zurück aus dem Jenseits" (1987) und "Die Flucht ins Ungewisse" (1988) auftrat.

Gelegentlich erhielt sie die Chance zu glänzen, wie bei ihrer flüchtigen Schulelternteil in "Der knallharte Prinzipal" (1989). Das Fernsehen war für sie ein spürbarer und produktiveres Medium, mit einer herausragenden wiederkehrenden Rolle als Richterin in "L.A. Law" (1986) und einer langlaufenden Rolle in der Tagesseifenoper "All My Children" (1970). Sie widmete sich auch der jugendgerechten Unterhaltung und spielte die namenlose Chief in der PBS-Kinderserie "Wo steckt Carmen Sandiego?" (1991) und "Where in Time Is Carmen Sandiego?" (1996), wobei sie vier Emmy-Nominierungen erhielt.

Im Laufe der Jahre blieb Lynne eine vitale Kraft auf der Bühne. Sie gewann einen Los Angeles Drama Critics Award für ihre Performance in August Wilsons "Fences", zwei Off-Broadway Obies für Athol Fugards "Boesman and Lena" (1992) und "Jar the Floor" (2000) sowie einen Tony für die "Beste Nebendarstellerin" für ihre Darstellung einer halb-schwarzen, halbjüdischen Feministin in "An American Daughter" (1997).

Weitere bedeutende Theaterrollen hatte sie in "A Month of Sundays" (1987) und als energische 101-jährige Jungfer in "Having Our Say". Lynnes markante Stimme wurde auch genutzt, um mehr als 20 sozial relevante Bücher auf Tonband zu erzählen. Ihre letzte regelmäßige TV-Serienrolle war die der Polizeibeamtin und Computerexpertin Ella Farmer in "The District" (2000), eine Rolle, die sie bis zu ihrem plötzlichen Tod spielte.

Lynne wurde von einem Freund bewusstlos in ihrem Haus in Marina del Rey, Kalifornien, gefunden. Sie starb am 12. März 2003 im Alter von 54 Jahren an einer Gehirnblutung. Ihr letzter Film "Die Wutprobe" (2003), in dem sie an der Seite von Adam Sandler und Jack Nicholson spielte, wurde posthum veröffentlicht.


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