Alan Rickman (1946-2016)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 21. Februar 1946 in Hammersmith, London, EnglandGestorben: ✟ 14. Januar 2016 in UK im Alter von 69 Jahren
Name: Alan Sidney Patrick Rickman
Größe: 185 cm
Augenfarbe: braun
Tim Roth sollte ursprünlich Severus Snape in den "Harry Potter"-Filmen darstellen. Rickman war jedoch J.K. Rowlings Favorit
Zitat über Erfolg (aus The Guardian, 1998): "In LA wird das nach der Höhe der Mauern um dein Zuhause und der Größe des Hauses innerhalb dieser hohen Wände gemessen. Das ist eine Art lebendiger Tod für mich."
Bildergalerie
Biographie
Alan Sidney Patrick Rickman wurde im Londoner Stadtbezirk Hammersmith geboren - ganz in der Nähe vom Geburtsort seines "Harry Potter"-Kollegen Daniel Radcliffe.Er ist das zweite von von vier Kindern. Seine Mutter, Doreen Rose, stammt aus Wales, sein Vater, Bernard Rickman, war ein irischer Fabrikarbeiter. Er verstarb an Krebs, als Alan acht Jahre alt war, so dass Doreen die vier Kinder - Alan hat einen älteren Bruder, einen jüngeren Bruder und eine jüngere Schwester - überwiegend allein aufzog. Sie starb 1997.
Als Kind zeigte Alan seine künstlerische Begabung mit Kalligraphie und Aquarellbildern, was ihm ein Stipendium für die Latymer Upper-Privatschule einbrachte und damit seinen ersten engeren Kontakt mit der britischen Mittelschicht. 1998 erinnert er sich folgendermaßen an diese Zeit: "Du willst weglaufen, du weißt, dass du damit fertig werden musst. Du merkst, dass du 'middle class' wirst und du musst damit klar kommen. Du fühlst dich schuldig und musst das überwinden. Und dann kommen die ersten Erfolge..." In Form einer Zulassung für das Chelsea College of Art and Design, wo er sich zum Graphikdesigner ausbilden ließ. Mit 21 Jahren verliebte er sich in seine Kommilitonin Rima Horton (*1947). Horton wollte ursprünglich Schauspielerin werden, schlug aber später eine politische Karriere ein und arbeitete als Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Kingston University. Die beiden leben in London. In einem Interview verriet Alan Ende der 90er Jahre, dass er gerne Kinder gehabt hätte, Horton allerdings keine bekommen könne. 1981 wurde er Patenonkel von Tom Burke.
Als 24jähriger eröffnete Alan mit ein paar Freunden in Soho ein Studio namens Graphiti - mit bescheidenem Erfolg, aber viel Spaß, wie er sich später erinnert. 1972 erhielt er wiederum ein Stipendium, für den Besuch der Prestige-trächtigen Royal Academy of Dramatic Art, der berühmtesten britischen Schauspielschule, die jährlich nur um die dreißig Schüler akzeptiert. Alan überzeugte die Jury beim Vorsprechen mit einer Rolle aus Shakespeares "Richard III.". Während seines dreijährigen Studiums an der Schule beschäftigte er sich hauptsächlich mit Shakespeares Dramen. Nebenbei verdiente er sich Geld, indem er als Kostümbildner für Nigel Hawthorn und Ralph Richardson arbeitete. Für seine Rollen erntete er den Emile-Litter-Preis, den Forbes-Robertson-Preis und die Bancroft-Gold-Medaille.
Nach dem Studium trat er in vielen experimentellen britischen Theatergruppen und gelegentlich im Fernsehen auf. 1980 spielte er die Rolle des Mr. Slope in der BBC-Serie Barchester Towers: The Barchester Chronicles. Bei der Royal Shakespeare Company wirkte er ebenfalls mit, unter anderem in "Wie es euch gefällt" und "Gefährliche Liebschaften". In letzterem spielte er die männliche Hauptrolle, den Vicomte de Valmont. Sein Co-Star Lindsay Duncan über das Stück: "Viele Menschen wollten Sex haben, nachdem sie das Theater verließen. Und die meisten mit Alan Rickman." Während seiner Zeit mit der Company wohnte er mit dem späteren amerikanischen Comedystar Ruby Wax zusammen. Auf Rickmans Rat hin begann sie, komische Stücke zu schreiben. Beide traten zusammen in Comedyshows auf und er inszenierte später einige ihrer erfolgreichen Bühnenshows, in den 80ern und Anfang der 90er Jahre.
1986 trat er mit "Gefährliche Liebschaften" auch am Broadway auf und wurde für seine Darstellung für einen Tony - den Oscar der Theaterwelt - nominiert. Zwar erhielt Alan die Trophäe nicht, erregte aber dafür die Aufmerksamkeit des Regisseurs Joel Silver, der ihn schließlich für die Rolle des Terroristen Hans Gruber in "Stirb Langsam" (1988) engagierte und ihm damit den Durchbruch auf der großen Leinwand verschaffte. Allerdings zog der Part auch ein hartnäckiges Rollenklischée nach sich: In amerikanischen Filmen wirkte er fortan vor allem als Schurke mit - zum Beispiel in "Robin Hood: König der Diebe" (1991) - während er in europäischen Produktionen auch andere Seiten zeigen durfte, etwa in Antony Minghellas "Wie verrückt und aus tiefstem Herzen" (1991) und Ang Lees "Sinn und Sinnlichkeit" (1995), neben Emma Thompson und Kate Winslet. Letzterer erwies sich zudem als Überraschungshit an den Kinokassen. Überhaupt gehören die Jahre 1995 und 96 zu den bisherigen Höhepunkten in Rickmans Karriere: 1995 bewies er sein Talent als Regisseur, mit dem Theaterstück "The Winter Guest", das am Londoner Almeida Theatre aufgeführt wurde. Er inszenierte auch die Filmversion (1996), mit Emma Thompson und ihrer Mutter Phyllida Law. 1996 gewann er einen Golden Globe, für eine TV-Rolle: Als Hauptdarsteller im HBO-Film "Rasputin".
Seine komische Ader konnte Alan 1999 erstmals beweisen: In "Galaxy Quest" und "Dogma".
Der jüngeren Generation dürfte sein Name spätestens seit 2001 geläufig sein: Er stellt regelmäßig Harry Potters verhassten Lehrer Severus Snape in den Verfilmungen der Bestseller von J.K. Rowling dar. Für die Rolle war ursprünglich Tim Roth vorgesehen. Rickman - der Favorit der Autorin - sprang erst ein, nachdem Roth absagte.
2005 trat Alan zum zweiten mal neben seiner "Galaxy Quest"-Partnerin Sigourney Weaver auf, in "Snow Cake". Die Rolle des geheimnisvollen Engländers Alex wurde ihm von der Autorin Angela Pell auf den Leib geschrieben. Zwar wurde der Film von Kritikern und Zuschauern mit Lob überhäuft und gehört auch zu Alans Lieblingen - "Er ist lustig, voller Licht und Hoffnung. Ich hoffe, die Leute kapieren ihn." - fiel aber leider dank minimalem Marketingaufwand unter den Radar der größeren Filmpreis-Verleihungen. Im selben Jahr führte Alan auch wieder Regie: Am Royal Court Theatre inszenierte er "My Name Is Rachel Corrie" und erhielt dafür den Theatregoers' Choice Award für den besten Regisseur.
2006 war Alan wiederum in einer Kostümrolle zu sehen, in Tom Tykwers "Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders". Im Februar 2007 bewies Rickman seine Sangeskünste auf der großen Leinwand: Als schurkischer Richter Turpin in Tim Burtons Grusical "Sweeney Todd".