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Robin Hood - WILLIAM HURT
Robin Hood - WILLIAM HURT
© 2010 Universal Studios © Photo Credit: David Appleby

William Hurt (1950-2022)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 20. März 1950 in Washington, District of Columbia, USA
Gestorben: ✟ 13. März 2022 in Portland, Oregon, USA im Alter von 71 Jahren
Name: William M. Hurt
Größe: 188 cm

Spricht fließend französisch

War von 1992 bis 1997 mit Sandrine Bonnaire liiert. Die beiden haben eine gemeinsame Tochter, Jeanne Bonnaire-Hurt (*1994)

Lehnte Hauptrollen in "Misery" (1990) und "Jurassic Park" (1993) ab

War in den 80ern Alkoholiker

Bildergalerie

Das gelbe Segel - William HurtGeneral Thunderbolt Ross (William Hurt).Zeit für Legenden - Avery Brundage (Jeremy Irons) und...erlinZeit für Legenden - Der Vorstand des amerikanischen...Hurt)Seelen - Jared (Max Irons, links) und Onkel Jeb...Hurt)Late Bloomers - Mary (Isabella Rossellini) und Adam...Gras.

Biographie

William Hurt wurde am 20. März 1950 in eine wohlhabende Familie geboren: Seine Mutter, Claire Isabel, arbeitete für das Time-Medienunternehmen. Sein Vater Alfred McCord Hurt war beim amerikanischen Außenministerium beschäftigt. Seine Eltern ließen sich scheiden, als William noch ein Kind war. Claire heiratete schließlich ein zweites Mal, Henry Luce III., den Sohn des Time Magazine-Gründers.
Schon während der High School trat William in mehreren Theaterproduktionen auf. Außerdem war er Vizepräsident der Drama AG, so dass ein weitsichtiger Mitschüler unter seinem Abschluss-Jahrbuch vermerkte: "With characteristics such as these, you might even see him on Broadway."
Nach dem Schulabschluss, 1968, besuchte Hurt allerdings zunächst die private Tufts University bei Boston, (Massachusetts), wo er ein Theologiestudium begann. Das ließ er jedoch schnell zugunsten des Schauspielstudiums an der renommierten Juilliard School in New York fallen, wo er zusammen mit Christopher Reeve Kurse belegte.
1971 heiratete Hurt Mary Beth Supinger (*1946), die damals ebenfalls in New York Schauspiel studierte, an der Tisch School of the Arts. Die Ehe hielt bis 1981. Mary Beth Hurt behielt seinen Namen - sie ist heute mit dem Regisseur Paul Schrader verheiratet.

Nach mehreren Jahren am Theater landete Hurt gleich mit seiner ersten Kinorolle einen Hit, der ihn berühmt machte: Als besessener Wissenschaftler Edward Jessup in Ken Russells "Der Höllentrip" (1980). Seine Darstellung bescherte ihm einen Golden Globe für den New Star of the Year.
Als Star manifestierte William Hurt sich ein Jahr später, in Lawrence Kasdans Neo Noir-Klassiker Body Heat.
Privat verliefen die frühen 80er ebenfalls wechselwarm: Im Sommer 1981, noch während seiner Ehe mit Mary Beth, begann William eine Affäre mit der Schauspielerin Sandra Jennings. 1982, noch vor seiner Scheidung von Mary, wurde sie schwanger und zog mit ihm nach South Carolina. Im nächsten Jahr kam ihr Sohn Alexander Devon Hurt zur Welt. Als William sich 1984 von Jennings trennte, versuchte sie, gerichtlich eine Abfindung in Scheidungshöhe zu erkämpfen - South Carolina gehört zu den Bundesstaaten, welche Common-law Marriages, also Ehe-ähnliche Lebensgemeinschaften, einer echten Ehe rechtlich gleichsetzen. Das New Yorker Gericht, bei dem sie die Klage einreichte, wies ihre Forderungen jedoch ab.
1985, mit 35 Jahren, feierte Hurt seinen bisher größten beruflichen Triumpf: Als zwielichtiger, aber gutherziger Homosexueller Molina im Gefängnisdrama (Es ist ein Fehler aufgetreten). Hurt erhielt nicht nur die Auszeichnung für den besten Darsteller in Cannes, sondern auch den Oscar für den besten Hauptdarsteller.
Die nächste Nominierung landete Hurt ein Jahr später, für die Rolle eines Lehrers an einer Schule für Gehörlose in Gottes vergessene Kinder. Mit seinem Co-Star Marlee Matlin, die für ihre Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, lebte Hurt zwei Jahre lang zusammen - eine Zeit, die die Schauspielerin in ihrer 2009 erschienen Biographie als von Drogen und körperlicher Gewalt geprägt beschrieb.
1987 trat Hurt erstmals in einer romantischen Komödienrolle auf, die ihm wiederum eine Oscar-Nominierung bescherte: In "Nachrichtenfieber – Broadcast News" stellt er einen ehrgeizigen Fernsehmoderator dar, an der Seite von Holly Hunter, als Produzentin mit strengen Prinzipien. Im nächsten Jahr blieb er dem Genre mit "Die Reisen des Mr. Leary" treu, seiner zweiten Zusammenarbeit mit Kasdan und ebenfalls ein leidlicher Erfolg, mit Geena Davis in einer Oscar-prämierten Nebenrolle.
1989 heiratete Hurt zum zweiten mal: Heidi Henderson, die Tochter des Komponisten Skitch Henderson. Die Ehe hielt bis 1993 und brachte zwei Kinder hervor, Samuel Hurt (*1989) und William Hurt (*1991).

1990 stand Hurt zum dritten mal für Lawrence Kasdan vor der Kamera, in der schwarzen Komödie "Ich liebe Dich zu Tode" - als dauerbekiffter Auftragkiller neben Keanu Reeves und Kevin Kline. Ansonsten begannen die 90er für ihn mit einer Reihe von ambitionierten Projekten, die sich als Flops erwiesen: Wim Wenders' "Bis ans Ende der Welt" (1991), "Die Pest" (1992) und Anthony Minghellas "Mr. Wonderful" (1993). Die Hauptrollen in "Misery" (1990) und "Jurassic Park" (1993) hatte er abgelehnt.
Immerhin ging es privat für Hurt wieder aufwärts: 1992 verliebte er sich in die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire, mit der er bis 1997 zusammenlebte. 1994 brachte sie die Jeanne Bonnaire-Hurt zur Welt, Hurts (bisher) jüngstes Kind und einzige Tochter.
Seine Karriere kam 1995 mit dem Wayne Wangs Indpendenthit "Smoke" wieder in Schwung, den allerdings Chantal Akermans Klischee-belastete Komödie "Eine Couch in New York" (1996) oder - noch schlimmer - Nora Ephrons Desaster "Michael" (1996) wieder abbremste. Das Drama "Familiensache" (1998), in dem Hurt den Gatten von Meryl Streep und Vater von Renée Zellweger spielt, wurde von Kritikern wohlwollend aufgenommen, spielten in den USA jedoch nicht mal seine Produktionskosten ein. Besser ging es dem SciFi-Hit "Dark City" aus demselben Jahr, der heute als einer der besten Filme der späten 90er gilt. Die SciFi-Gurke "Lost in Space" (1998) erschien in Deutschland verdientermaßen direkt auf Video, und auch "The Forth Floor" (1999) gehört zweifellos zu den Hurts Filmen, die man nicht unbedingt gesehen haben muss.

Mit dem absoluten Tiefpunkt seiner Karriere läutete Hurt dann das neue Jahrtausend ein: "Bei Berührung Tod", ein kruder Möchtegern-Thriller, wurde einstimmig verrissen und ist heute zurecht vergessen. Den lange fälligen Karriereanker warf ihm schließlich Steven Spielberg zu, der ihn in seinem SciFi-Epos "A.I. – Künstliche Intelligenz" (2001) besetzte. Ein Jahr später trat Hurt dann neben Samuel L. Jackson und Ben Affleck im Neo Noir-Drama "Spurwechsel" auf. 2004 gab er den dubiosen Dorfvorsteher in M. Night Shyamalans "The Village – Das Dorf" - einem Film mit wackliger Prämisse, der von der Kritik gespalten aufgenommen wurde, sich aber dennoch zum Boxofficehit mauserte. 2005 holte ihn David Cronenberg dann in seinen "A History of Violence"-Gewaltbilderbogen. Seine Rolle als ruchloser Gangster bescherte Hurt eine Oscar-Nominierung für den besten Nebendarsteller. Im selben Jahr war Hurt auch im intelligent verschachtelten Politdrama "Syriana" zu sehen. Weitere Nebenrollen landete er in Robert De Niros Star-besetzter FBI-Geschichte "Der gute Hirte" (2006) und Sean Penns Außenseiter-Biopic "Into the Wild" (2007). Mit Co-Stars aus beiden, Eddie Redmayne und Kristen Stewart, sowie Maria Bello aus "History of Violence", trat Hurt dann in "Das gelbe Segel" (2008) auf - erstmals seit langem wieder in einer tragenden Rolle. Der Independent-Road Movie ging trotz großartiger Darstellungen, vor allem auch vorn Hurt, dank seiner spannungsarmen Erzählweise leider an den Kassen unter. 2008 gab Hurt außerdem den Oberschurken in der neuen Version von "Der unglaubliche Hulk".
2010 wird Hurt als englischer Landadeliger in Ridley Scotts neuer Version von "Robin Hood" zu sehen sein.


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