Barbara Rütting (97)
Wissenswertes
Geboren: ✹ 21. November 1927 in DeutschlandGestorben: in Marktheidenfeld, Bavaria, Germany
Name: Waltraut Irmgard Goltz
Größe: 168 cm
Biographie
Barbara Rütting wurde als Waltraut Irmgard Goltz in Wietstock (Brandenburg) geboren und war die Tochter von Lehrern. Sie wuchs in Berlin und Luckenwalde in Brandenburg auf und ging dort zur Schule. Nach dem Abitur zog sie nach Dänemark, wo sie unterschiedliche Tätigkeiten unter anderem als Hausmädchen, Bibliothekarin und Übersetzerin ausübte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Barbara nach Berlin zurück, um Schauspiel zu studieren (obwohl sie ursprünglich den Traum hatte, Ärztin zu werden). 1952 gab sie ihr Filmdebüt in ´Postlagernd Turteltaube´ (1952), einer Komödie gegen die Angst. Vier Jahre später trat sie auf deutschen und österreichischen Bühnen auf. In dieser Phase ihrer Karriere spezialisierte sie sich auf Frauen, die mit schwierigen sozio-politischen Situationen oder Herzensangelegenheiten zu kämpfen hatten. Ihre Rollen reichten von naiven Heldinnen in Heimatfilmen bis hin zu selbstbewussten Frauen in anspruchsvolleren Werken, wie Helmut Käutners ´Die letzte Brücke´ (1954).Ihre Rolle als serbische Studentin und Mitglied einer Gruppe von Partisanen im Krieg brachte ihr viel Kritikerlob ein, und der Film selbst wurde von einem Welt-Rezensenten als ´internationale Meisterklasse´ bezeichnet.
Barbara spielte anschließend die gleichnamige Heldin in der zweiten Neuverfilmung des Heimatfilm-Klassikers ´Die Geierwally´ (1956), übertraf allerdings nicht die definitive 1940er-Darstellung von Heidemarie Hatheyer. Sie spielte eine aggressive Reporterin, die einen Fall von Gruppenvergewaltigung durch eine Gruppe von G.I.s in ´Stadt ohne Mitleid´ (1961) untersucht, einer amerikanisch-schweizerisch-westdeutschen Koproduktion mit Kirk Douglas und E. G. Marshall in den Hauptrollen.
Ihre spätere Filmografie umfasste diverse Charaktere in Filmen verschiedener Genres und Qualitäten: ´Ein Leben für Deutschland - Admiral Canaris´ (1954, als Doppelagentin Irene von Harbeck), ´Geheimaktion Crossbow´ (1965, eine Nebenrolle als deutsche Fliegerin Hanna Reitsch), ´Und der Amazonas schweigt´ (1963, eine Hauptrolle als Mädchen, das versucht, das Geheimnis um den Tod ihres Vaters im Amazonas-Dschungel zu lösen), ´Der Zinker´ (1963), ´Das Phantom von Soho´ (1964) und ´Neues vom Hexer´ (1965, eine Reihe von Edgar Wallace-basierten Krimi-Thrillern mit Rüttting als nomineller Hauptdarstellerin), sowie Heldinnen aus klassischen Stücken und historischen Figuren wie Lysistrata, Turandot und Madame Caillaux. Auf der Bühne spielte sie außerdem Rollen in Stücken von Schiller, Ibsen und Strindberg.
Rütting zog sich 1984 aus der Schauspielerei zurück und widmete ihr Leben philanthropischen Umwelt- und Tierschutzprojekten (sie war eine lautstarke Gegnerin von Tierversuchen durch Pharmaunternehmen). Ab 1970 verfolgte sie eine zweite Karriere als Autorin von Romanen, Kinderbüchern und Kochbüchern und leistete in der folgenden Dekade regelmäßige Beiträge für das schweizerische Wochenmagazin ´Die Weltwoche´. Sie war zweimal verheiratet und geschieden und nahm den Nachnamen ihres ersten Mannes an. Ihr zweiter Ehemann war der deutsche Journalist, sozialistische Politiker und ehemalige Jagdflieger Heinrich von Einsiedel.