Geboren: ✹ 02. August 1935 in Marokko Gestorben: ✟ 19. September 2013 in Clichy, Hauts-de-Seine, Frankreich im Alter von 78 Jahren Name: Hamidou Ben Messaoud
Biographie
Der marokkanisch geborene Amidou ist dem allgemeinen Publikum wenig bekannt, kann jedoch eine Bühnen- und Filmkarriere vorweisen, die sich über fast fünf Jahrzehnte erstreckt. Meistens in französischen Filmen auftretend, arbeitete er auch in Marokko, in Tunesien und in amerikanischen Actionfilmen wie William Friedkins 'The Sorcerer' und 'Rules of Engagement', John Frankenheimers 'Ronin' und Tony Scotts 'Spy Game'. Gut aussehend und charmant, kann Amidou leicht furchteinflößend und bedrohlich wirken. Er ist ebenso überzeugend in der Rolle eines freundlichen Arbeiters in 'Smic Smac Smoc' wie in der eines einfältigen Handlangers in 'Fleur d'Oseille'. Um fair zu sein, erschien er häufiger als Außenseiter oder Schläger denn als positive Figur, aber das liegt daran, dass er seine Karriere in den sechziger Jahren begann, als das französische Kino noch nicht bereit war, einen Nordafrikaner als einfach einen weiteren Bürger darzustellen. Wäre Amidou später aufgetreten, hätte er lohnendere Rollen erhalten wie die, die jetzt von Roschdy Zem oder Sami Bouajila interpretiert werden. Geboren 1935 in Rabat, war Amidou Ben Messaoud der Sohn eines Friedensrichters und der Neffe des Besitzers mehrerer Kinos, was ihm die Gelegenheit gab, viele Filme zu sehen. Andererseits entdeckte der junge Junge in der Schule, dass er, obwohl er ein schlechter Schüler war, ein Publikum fesseln konnte, wenn er während des Französischunterrichts Fabeln von La Fontaine erzählte und nachahmte. Später studierte er Schauspiel am Conservatoire de Paris und wurde 1961 sofort von Jean-Louis Barrault engagiert. Von Jean Genet bemerkt, während er für eine kleine Rolle probte, erhielt er stattdessen die Rolle des Saïd. Gleichzeitig gab ihm Claude Lelouch seine erste Rolle in 'Le Propre de l'Homme'. Amidou würde dann in neun weiteren Filmen unter der Regie von Lelouch auftreten, der ihm auch seine einzige Hauptrolle in einem französischen Film mit dem Titel 'La Vie, l'Amour, la Mort' gab, einem Pamphlet gegen die Todesstrafe. Mit der großen Leinwand beschäftigt, war Amidou im Theater weniger aktiv, spielte aber in den späten 1990er Jahren eine Ein-Mann-Show ('Le Piston') und hatte die Hauptrolle in Mehdi Charefs '1962' im Jahr 2005. Gelegentlich trat er auch im Fernsehen auf. In letzter Zeit wurde Amidou zweimal geehrt - und das durchaus zu Recht. Er erhielt nämlich zwei Preise als bester Schauspieler, einen beim Kairoer Internationalen Festival, für Leila Triquies 'Poursuite' (2005) und den anderen beim Tangiers Film Festival für 'Ici et Là' von Rachid Boutounès (2005).