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Die Tür mit den 7 Schlössern - Siegfried Schürenberg,...Arent
Die Tür mit den 7 Schlössern - Siegfried Schürenberg, Heinz Drache und Eddi Arent

Eddi Arent (1925-2013)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 05. Mai 1925 in Freie Stadt Danzig (heute Gdansk, Pomorskie, Polen)
Gestorben: ✟ 28. Mai 2013 in München, Bayern, Deutschland im Alter von 88 Jahren
Name: Gebhardt Georg Arendt

Bildergalerie

Eddi Arent in 'Der Hexer'

Biographie

Der exzentrische, selbstironische Komiker Eddi Arent zog erstmals in einer Reihe von skurrilen Edgar Wallace-Adaptionen in den 1960er Jahren Aufmerksamkeit auf sich. Mehrere Jahre lang war er der Inbegriff eines stereotyp tolpatischen englischen Lords (Die seltsame Gräfin (1961), als der treffend benannte Lord Selwyn Moron), laconischer Butler (Das Rätsel der roten Orchidee (1962)) oder tölpelhafter, zweitrangiger Fotografen von Scotland Yard (Edgar Wallace: Die toten Augen von London (1961), Die Tür mit den 7 Schlössern (1962). Ansonsten war Arent zuverlässig als drollige, leicht effeminierte Sidekicks und komische Entlastung in Western und Abenteuerfilmen auf der immer beliebten Schriften von Karl May. Er ist in liebevoller Erinnerung als der sanftmütige, tollpatschige Schmetterlingssammler Castlepool in der 'Winnetou'-Trilogie, beginnend mit Der Schatz im Silbersee (1962). Um diejenigen zu verwirren, die ihn immer wieder auf dieselbe Art und Weise besetzten, zog Arent auch das schwarze Gewand der Schurkerei als mörderischer Mönch für einen seiner letzten Edgar Wallace-Schmonzetten, Der unheimliche Mönch (1965), an. Er muss diese Charakterveränderung genossen haben, da er die Übung wiederholte: erst (nicht sehr überzeugend) spielte er einen Menschenhändler, der sich als Priester ausgab in Der Bucklige von Soho (1966); dann als messerwerfender Mörder in der englisch-deutschen Co-Produktion Das Rätsel des silbernen Dreiecks (1966), die den großen Christopher Lee (ausnahmsweise) auf die Rolle des 'red herring' reduziert hatte.

Anders als die meisten seiner Kollegen hatte Arent kaum formale schauspielerische Ausbildung. Stattdessen begann er im Kabarett, wo er die Charakterskizzen und Persona entwickelte, die später seinen Namen machen würden. Auch hatte er kein Interesse daran, eine Karriere auf der legitimen Bühne zu machen. Filme sahen ihn zuerst als dramatischen Schauspieler in kleinen Nebenrollen, seine natürliche Begabung als Komiker wurde jedoch erst Ende der 1950er Jahre erkannt. Nach seiner Blütezeit in den 60ern war sein darauffolgendes Schaffen eher unspektakulär. Größtenteils bewegte er sich am Rand von jugendorientierten, anspruchslosen Pop-Filmen. Einige seiner anderen Filme mochten Anhänger von 'Heimatfilm'-Schmalz ansprechen. In den 80er Jahren gewann Arent jedoch mit der Fernsehsketch-Show Harald und Eddi (1987) ein neues Publikum. In Zusammenarbeit mit dem ständigen Publikumsliebling Harald Juhnke begeisterte er das Publikum mit seiner komischen Vielseitigkeit. Nachdem er sich in den 1990er Jahren aus dem Rampenlicht zurückzog, durchlebte Arent eine Reihe von finanziellen und persönlichen Rückschlägen. Unter Depressionen leidend und zunehmend von Demenz geplagt, starb er im Mai 2013 im Alter von 88 Jahren.


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