Wie ein New Yorker Polizeisprecher bestätigte, ist Regisseur
Alan Pakula am Donnerstag (19. 11. 98) bei einem Autounfall in der
Nähe New Yorks ums Leben gekommen.
Der Regisseur von Filmen wie "Die Unbestechlichen" (1976), "Aus
Mangel an Beweisen" und "Vertrauter Feind" (1997) wurde 70 Jahre
alt. Der Unfall ereignete sich um 23 Uhr (Ortszeit) als der in New
York lebende Regisseur in seinem 1995er Volvo den Long Island
Expressway 48 Kilometer von New York entfernt entlang fuhr. Aus
noch ungeklärter Ursache zerschlug ein zwei Meter langes Metallrohr
die Windschutzscheibe von Pakulas Auto und traf den Filmemacher am
Kopf. Daraufhin verlor er die Kontrolle über den Wagen, kam von der
Fahrbahn ab und raste in einen Zaun.
Mit schweren Verletzungen wurde Pakula in ein nahegelegenes
Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte eine Stunde später nur noch
den Tod des Regisseurs feststellen konnten. Die Untersuchung der
Unglücksursache dauerte in der Nacht noch an, die Polizei vermutet
jedoch, daß das Metallrohr auf der Straße lag und von einem
vorausfahrenden Auto in die Luft geschleudert wurde.
Der Yale-Absolvent Pakula begann seine Karriere als Assistent in
der Cartoon-Abteilung des Studios der Warner Bros. im Jahr 1949.
Zwei Jahre später wechselte er als Produktionsassistent zu MGM und
schließlich zu Paramount, 1957 produzierte er mit "Die Nacht kennt
keine Schatten" seinen ersten Film. Mit Regisseur Robert Mulligan
gründete er daraufhin die "Pakula-Mulligan Productions", deren
erster großer Erfolg der Film "Wer die Nachtigall stört" wurde. Der
Film brachte Hauptdarsteller Gregory Peck 1962 einen Oscar als
bester Darsteller ein. Pakula selbst, der 1969 sein Regiedebüt gab,
kam hingegen nie zu Oscarehren, wenngleich er nominiert wurde.
Unter seiner Regie kamen jedoch Jane Fonda für "Klute", Jason
Robards für "Die Unbestechlichen" und Meryl Streep für "Sophies
Entscheidung" an die begehrte Auszeichnung.
Pakulas letzter Kinofilm war "Vertrauter Feind", der im vergangenen
Jahr mit Brad Pitt und Harrison Ford in den Hauptrollen entstanden
war. In einem Interview hatte er dieses Jahr angegeben, an einer
Adaption der Biografie "No Ordinary Time" über das Leben von
Franklin und Eleanor Roosevelt zu arbeiten, die er 1999 inszenieren
wollte. Der Regisseur glaubte, daß "85 Prozent der Regiearbeit" das
Casting sei, und erklärte, er habe seinen Beruf ergriffen, weil er
"immer Schauspieler geliebt" habe.
Pakula hinterläßt seine Ehefrau Hannah Boorstin und drei
Stiefkinder.