Daß die Stars der Filmbranche lange (berufliche!)
Bindungsfristen nicht gewohnt sind, mag bei Drehzeiten für eine
Produktion von maximal ein paar Monaten nicht überraschen –
von Ausnahmen einmal abgesehen (Tom Cruise wird nach "Eyes Wide
Shut" ein Lied davon singen können).
Beim Theater sieht das ein bißchen anders aus: Großbritanniens
ganzer Stolz, die Royal Shakespeare Company, verpflichtete seine
Akteure zum Beispiel bisher standardmäßig mit einer
Mindestvertragsdauer von eineinhalb Jahren.
Um jedoch in Zukunft vermehrt zugkräftige Namen in ihren
Besetzungslisten führen zu können, wird die altehrwürdige
Institution aller Wahrscheinlichkeit nach diese Woche eine
Verkürzung dieses traditionellen Bühnenparagraphen in ihren
Vertragsunterlagen bekanntgeben. Und schon im Vorfeld der
Veröffentlichung regt sich auf Seiten potentieller Arbeitnehmer
neugieriges Interesse. Keine geringere als die "titanische"
Kate Winslet wird zitiert
mit den Worten: "Das hört sich nach einer guten Idee an. Es wäre
eine außerordentliche Herausforderung mit der RSC zusammen zu
arbeiten, obwohl ich mich sicherlich nicht für 18 Monate festlegen
wollte. Aber sechs Monate wären toll."