Am Donnerstag (23.01.2025) lief der Dokumentation "Unterm Davidstern - Jüdisches Leben in Dresden" im TV. Alle Informationen zur Wiederholung online in der Mediathek und im TV erfahren Sie hier.
Wenn Sie die Dokumentation bei MDR verpasst haben, die Episode 410 aber auf jeden Fall sehen wollen: Werfen Sie doch mal einen Blick in die MDR-Mediathek. Hier finden Sie unzählige Fernsehsendungen nach ihrer Ausstrahlung online als Video on Demand zum streamen. In der Regel finden Sie die Sendung nach der TV-Ausstrahlung in der Mediathek vor. Doch leider gilt dies nicht für alle Sendungen. Eine Wiederholung im klassischen Fernsehen wird es bei MDR in der nächsten Zeit nicht geben.
"Unterm Davidstern - Jüdisches Leben in Dresden" im TV: Darum geht es in der Dokumentation
"Wir waren nicht streng religiös, dennoch haben wir uns als Juden gefühlt - nicht nur, weil es in unseren Pässen stand", sagt Elena Tanaeva. Ihre Familie habe viele jüdische Traditionen weitergeführt, kein Schweinefleisch gegessen, Milch und Fleisch immer getrennt gekocht. Jetzt sei sie hier in Dresden und Mitglied der Jüdischen Gemeinde, hier fühle sie sich sicher, sicherer jedenfalls als in St. Petersburg, in Russland. Der latente Antisemitismus sei dort noch deutlicher präsent als in Deutschland. "Hier werde ich beschützt, hier gibt es Gesetze, die für jedermann verpflichtend sind", erklärt sie. Elena Tanaeva gehört zu der großen russischen Community, die sich regelmäßig im Gemeindehaus der Neuen Synagoge Dresden trifft. Als am 9. November 2001 das Gotteshaus am Dresdner Hasenberg eingeweiht wurde, schaute die ganze Welt auf Dresden. Es war der erste Neubau eines jüdischen Gotteshauses seit der politischen Wende. Vor 1933 zählte die Jüdische Gemeinde zu Dresden bis zu 5.000 Mitglieder. Bei Kriegsende 1945 lebten weniger als 50 Juden in der Stadt. Heute sind es inzwischen 730, die meisten kommen aus der ehemaligen Sowjetunion. Ursula Philipp-Drescher ist über die Musik zum jüdischen Glauben gekommen. 248 Gebote und 365 Verbote - sich an alles zu halten, ist ganz schön schwer, erklärt sie. Sie leitet den Synagogenchor und führt regelmäßig Besucherinnen und Besucher durch das Gotteshaus. Dabei erzählt sie auch die Geschichte der alten Semperschen Synagoge, die 1938 von der SA in Brand gesetzt wurde. Ein mutiger Feuerwehrmann rettete damals den Davidstern und versteckte ihn auf dem Dachboden vor den Nazis. Valentina Marcenaro kam 1998 aus Italien in die Elbestadt. Eigentlich wollte sie nur ihre Deutschkenntnisse verbessern. Inzwischen hat sie hier eine Familie gegründet und organisiert jüdische Feste in Dresden. Ihr Lieblingsfest aber sei der Schabbat jeden Freitag. "Der Schabbat, der ist mir heilig, das ist Primetime mit meiner Familie", erzählt sie. Dass es draußen längst dunkel ist und sie eigentlich nicht mehr in der Küche stehen dürfte, ficht sie nicht an. Valentina Marcenaro bezeichnet sich als Kulturjüdin: "Im Judentum muss man sich nicht immer nur streng an Regeln und Bräuche halten. Jeder hat die Freiheit, so zu leben, wie er will, wie er es für richtig hält." (Quelle: MDR, übermittelt durch FUNKE Programmzeitschriften)
"Unterm Davidstern - Jüdisches Leben in Dresden" im TV: Alle Infos auf einen Blick
Folge: 410
Thema: Dokumentation
Bei: MDR
Produktionsjahr: 2021
Länge: 45 Minuten
In HD: Ja