Am Dienstag (22.10.2024) gab es "Die Tränen der Kinder. Wochenkrippen in der DDR" im TV. Wann und wo Sie die Dokumentation als Wiederholung schauen können, ob nur im Fernsehen oder auch online in der Mediathek, lesen Sie hier.
Sie haben die Sendung bei MDR nicht schauen können, wollen "Die Tränen der Kinder. Wochenkrippen in der DDR" aber auf jeden Fall noch sehen? Schauen Sie doch mal in der MDR-Mediathek vorbei. Hier finden Sie unzählige Fernsehsendungen nach ihrer Ausstrahlung online als Video on Demand zum streamen. In der Regel finden Sie die Sendung nach der TV-Ausstrahlung in der Mediathek vor. Leider gilt das nicht für alle Sendungen. Bei MDR im linearen Fernsehen wird es vorerst keine Wiederholung geben.
"Die Tränen der Kinder. Wochenkrippen in der DDR" im TV: Darum geht es in der Dokumentation
Die DDR Mitte der 50er Jahre. Es gilt die 6-Tage-Woche. Die junge Republik braucht Arbeitskräfte. Auch Frauen sollen beim Aufbau des sozialistischen Staates helfen. Doch wohin mit den vielen Säuglingen und Kleinkindern, wenn die Mütter bereits sechs Wochen nach der Geburt wieder zur Arbeit gehen müssen? Die rettende Idee scheint einfach und effizient zugleich: Die Wochenkrippe wird aus der Taufe gehoben. Jeder kann jetzt sein Kind am Montag früh in einer solchen Einrichtung abgeben und am Samstag wieder mitnehmen. Damit gehen nicht nur Väter normal zur Arbeit, auch Mütter können durch die staatliche Kinderbetreuung voll am Erwerbsleben teilnehmen, das Studium beenden und Karrierechancen ergreifen. Eine sehr sozialistische und auch sehr emanzipierte Idee. Mindestens einhunderttausend Kinder waren zwischen 1950 und dem Ende der DDR in den Wochenkrippen untergebracht. Und nicht nur in der DDR, auch in anderen sozialistischen Staaten wie in der Tschechoslowakei glaubte man an die kollektive Dauerbetreuung der Kleinsten. Doch schon früh ließen erste Forschungen Zweifel aufkommen. Von Hospitalismuserscheinungen und Entwicklungsstörungen alarmiert, brach man in anderen sozialistischen Staaten das Betreuungsmodell wieder ab. In der DDR dagegen wurde es bis in die achtziger Jahre hinein immer weiter perfektioniert. Viele der ehemaligen Wochenkinder beklagen heute schwere seelische Schäden, die in der frühen Phase ihrer Kindheit begründet liegen. Betroffene nehmen uns mit in die Vergangenheit, berichten von Spätfolgen und ihren Ängsten, die sie bis heute in sich tragen. Auch Mütter und Krippenerzieherinnen schildern ihre Sicht auf die heute umstrittenen Einrichtungen, an denen die DDR bis zum Ende festhielt. Aber ist es tatsächlich so, dass die Unterbringung in Wochenkrippen zu Traumatisierungen geführt hat, die auch Jahre später noch spürbar sind? Die Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. med. Agathe Israel, der Ethiker Prof. Dr. Karsten Laudien, der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Florian von Rosenberg und die Sozialwissenschaftlerin Heike Liebsch beleuchten die 40-jähre Geschichte der DDR-Wochenkrippen und untersuchen die Auswirkungen auf die Betroffenen. Der Film wurde gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. (ARD 02.08.2021) (Quelle: MDR, übermittelt durch FUNKE Programmzeitschriften)
Alle Infos zu "Die Tränen der Kinder. Wochenkrippen in der DDR" im TV auf einen Blick
Thema: Dokumentation
Bei: MDR
Produktionsjahr: 2021
Länge: 45 Minuten
In HD: Ja