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"Der unvollendete Mittellandkanal" bei MDR verpasst?: Wiederholung der Dokumentation online und im TV

Am Mittwoch (07.08.2024) lief "Der unvollendete Mittellandkanal" im TV. Wann und wo Sie die Dokumentation als Wiederholung schauen können, ob nur im Fernsehen oder auch online in der Mediathek, lesen Sie hier.

Sie haben die Dokumentation bei MDR nicht schauen können und wollen die Episode 426 ("Die unglaubliche Geschichte eines Wasserweges") aber auf jeden Fall noch sehen? Hier könnte die MDR-Mediathek hilfreich sein. Dort finden Sie zahlreiche TV-Beiträge nach der Ausstrahlung online als Video on Demand zum streamen. In der Regel finden Sie die Sendung nach der TV-Ausstrahlung online vor. Leider gilt das nicht für alle Sendungen. Bei MDR im klassischen TV wird es vorerst leider keine Wiederholung geben.

"Der unvollendete Mittellandkanal" im TV: Darum geht es in "Die unglaubliche Geschichte eines Wasserweges"

Ein Im Mai 2022 treffen sich Wasserexperten aus der ganzen Welt in Leipzig zur "World Canal Conference": Menschen, die professionell mit Kanälen, Flüssen, Schleusen und Schiffshebewerken zu tun haben. Eines der Konferenz-Highlights ist ein "Lost Place" in der Nähe von Merseburg - die Schleusenruine Wüsteneutzsch. Dahinter verbirgt sich die einhundert Jahre alte Vision vom "Südflügel des Mittellandkanals" - eine Vision, die heute wieder Menschen in ganz Mitteldeutschland elektrisiert. Der Film erzählt von dieser Geschichte, und sie beginnt mit einem Mann, der an einem Frühlingstag 2007 auf der Suche nach einem geheimnisvollen Ort im Nirgendwo ist. Dirk Becker weiß noch genau, wie es war: "Ein Freund hatte mir von einer gigantischen Betonruine bei Merseburg erzählt. Aus der Nazi-Zeit ? Ich fragte mich durch, bei den Leuten vor Ort. Und was soll ich sagen: Diese Dimension, diese Größe, diese Mauern! Ich war total beeindruckt." Alles, was Becker weiß, ist: Der Koloss muss mit einem Kanalbau zu tun haben. Er recherchiert in den Archiven der Wasser- und Schifffahrtsämter in Merseburg und Magdeburg. Becker entdeckt, dass es sich bei dem geheimnisvollen Betonbau um die Reste einer gigantischen Schleusentreppe handelt, die Schleuse Wüsteneutzsch mit zwei Kammern von je fast 100 Metern Länge und 12 Metern Breite - gedacht um den Höhenunterschied zwischen Saale und Saale-Leipzig-Kanal für 1.000-Tonnen-Frachtschlepper zu überwinden. Die Schleuse war Teil eines ambitionierten Masterplans; 1926 in einem Staatsvertrag festgeschrieben - der heute längst vergessene Südflügel des Mittellandkanals - ein Jahrhundertprojekt für die Verbindung der Industrieregion Halle-Leipzig an die Nordsee. Für die Menschen ist das damals eine echte Chance, wie für die Familie von Karina Fischer aus Mukrena. "Meine Vorfahren waren allesamt Schiffer, bis in fünf Generationen zurück. Die haben Hamburg versorgt, von Mitteldeutschland aus über Saale und Elbe." Doch der Südflügel hat es schwer, die Krisen der 1920er machen eine Realisierung unmöglich. Erst die Nazis machen den Plan 1933 zum großen Arbeitsbeschaffungsprogramm: Neue Schleusen, Saale-Umgehungs-Kanäle, große Teile des Saale-Leipzig-Kanals, der modernste Binnenhafen Deutschlands, der Lindenauer Hafen in Leipzig - das alles entsteht, doch der Südflügel bleibt unvollendet. Der Weltkrieg der Nazis stoppt 1943 das Projekt. Bis die neue Freiheit 1989 alte Träume weckt. Karina Fischers Vater übernimmt eine Werft, es ist der Traum von und mit der Binnenschifffahrt zu leben. In Halle wird für viele Millionen der Hafen ertüchtigt, die Schleusen werden modernisiert. Die Welt aber ist ein andere. Bahn und Lkw laufen dem Wassertransport den Rang ab. Die Fischers haben es nicht leicht, sind heute die letzte Werft an der Saale. Der Südflügel des Mittellandkanals scheint endgültig vergessen. Doch - es kommt anders: Dirk Becker veröffentlicht 2008 sein erstes, vielbeachtetes Buch über den "Südflügel". Er sucht gemeinsam mit Mitstreitern weltweit nach Projekten, alte Wasserwege wiederzubeleben. Und: Sie werden fündig - in Schottland. Sie werden eingeladen von British Waterways, 2009, um sich das "Falkirk Wheel" anzuschauen - ein weltweit einmaliges, touristisches Schiffshebewerk, das kaum Strom oder Wasser verbraucht. 2002 von der Queen eröffnet, ist das Hebewerk heute ein Touristenmagnet. Becker ist fasziniert, kauft sich Bücher über Schiffshebewerke, macht einen Entwurf für Wüsteneutzsch. Derweil gibt es in Leipzig große Pläne: Die Stadt, 150 Jahre im Zangengriff von Industrie und Braunkohle, wandelt sich mit vielen Steuer-Milliarden zu einer Wasserstadt aus neuen Tagebauseen, revitalisierten Flüssen und schließt den einst unvollendeten Lindenauer Hafen an das städtische Gewässernetz an. Was wäre, denkt man sich dort, würde man den Südflügel wiederbeleben für den Wassertourismus? Aber das Ganze ist unfassbar teuer, 100 Millionen Euro, geschätzt. Lohnt sich das? Für wen? (Quelle: MDR, übermittelt durch FUNKE Programmzeitschriften)

Alle Infos zu "Der unvollendete Mittellandkanal" im TV auf einen Blick

Folge: 426 ("Die unglaubliche Geschichte eines Wasserweges")

Thema: Dokumentation

Bei: MDR

Produktionsjahr: 2022

Länge: 45 Minuten

In HD: Ja



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