Die schottische Schauspielerin war in den 50ern und 60ern ein
gefeierter Hollywoodstar, mit Filmen wie "Verdammt in alle
Ewigkeit", "Der König und ich" und "Die Nacht des Leguans". Am
Dienstag erlag sie den Folgen der Parkinson'schen
Krankheit
Die schottische Schauspielerin Deborah Kerr verstarb am Dienstag in
ihrem Haus in Suffolk, England, an den Folgen der Parkinson'schen
Krankheit. Sie war 86 Jahre alt.
Kerr war bekannt als die Schauspielerin mit den meisten
Oscar-Nominierungen (6), die sich aber nie erfüllten - und für
einen skandalösen Kuss. Geboren wurde sie in Helensborough,
Schottland, am 30.09.1921 als Deborah Jane Kerr-Trimmer. Als Kind
studierte sie Ballett an einer Schule in Bristol, die ihrer Tante
gehörte. Mit ihrer Hilfe landete Kerr auch ihre ersten
Theaterauftritte als Teenager.
Anfang der 40er Jahre war sie der große weibliche Star des
britischen Kinos, dank Filmen wie "Die schwarze Narzisse" (1947). Dann
gings nach Hollywood: Ihr erster großer Erfolg bei MGM war
"Quo vadis" (1951). Die
meisten Rollenangebote legten sie allerdings auf "die adrette
hochgeschlossene englische Lady" fest, was sie stets bedauerte, da
es ihrem breiten darstellerischen Spektrum überhaupt nicht
entsprach. 1953 konnte sie sich dann beweisen: In "Verdammt in alle Ewigkeit" (mit
Burt Lancaster,
Frank Sinatra und
Montgomery Clift) spielte
sie eine frustrierte, trinkende Soldatenfrau, die ihren Mann
betrügt - und das glaubwürdig, aber mit Würde. Mit ihrem Co-Star
Lancaster war sie während der Dreharbeiten auch privat liiert, was
den Skandal um einen - für damalige Verhältnisse - gewagten Kuss an
einem Hawaiianischen Strand noch weiter aufheizte.
Dennoch wurde sie für einen Oscar nominiert. Drei Jahre später
folgte die nächste Nominierung: Für ihre Darstellung der patenten
Gouvernante Anna in "Der König und
Ich". Und wieder ging Kerr leer aus. Allerdings erhielt sie
immerhin den Golden Globe
für die Rolle. Auch 1958, 1959 und 1961 wurde sie wieder für den
begehrten goldenen Meister Proper nominiert - wie immer vergeblich.
Ende der 60er zog Kerr sich dann für lange Zeit aus dem
Filmgeschäft zurück und trat dafür öfter am Theater auf.
"Die Nacht des Leguans"
(1964) war ihr letzter Kassenschlager.
Immerhin genoß Deborah Kerr ab den 1960ern endlich ein erfülltes
Privatleben, nachdem ihre erste Ehe mit Anthony C. Bartley (Heirat 1945, zwei
Töchter) an ihrer erfolgreichen Karriere scheiterte. 1959 ließen
sich die beiden entfremdeten Ehepartner scheiden. Seit 1962 war sie
mit dem Romancier/Drehbuchautor Peter Viertel verheiratet und lebte
überwiegend in der Schweiz. 1994 erhielt sie - endlich - den
Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk.