Französischer Charakterdarsteller Michel Serrault erlag am
Sonntag in seinem Haus in der Normandie seinem
Krebsleiden
An über 130 Filmen wirkte er in seiner über 50 Jahre umspannenden
Karriere mit, 3 mal wurde er für seine schauspielerische Leistung
mit dem César ausgezeichnet: Am Sonntag abend ist Michel Serrault,
einer der populärsten Schauspieler Frankreichs, nach langer
Krebserkrankung 79-jährig verstorben.
Am 24.Januar 1928 in der Nähe von Paris geboren und streng
katholisch erzogen, wollte Serrault angeblich als Jugendlicher
Priester oder Clown werden, entschied sich dann aber des
Keuschheitsgebots für letzteres. Nach einer Schauspielausbildung in
Paris begann er seine Karriere in Kabaretts, 1954 trat er dann
erstmals vor die Kamera - und drehte fortan, wenig wählerisch bei
der Rollenwahl, ohne Unterlass. Zunächst bewies er sein Talent
hauptsächlich als Komiker in zahlreichen Nebenrollen, 1978 aber
verhalf ihm schließlich seine Darstellung des Transvestiten Albin
in „Ein Käfig voller Narren“ (OT: „La cage aux
folles“) zum ersten César und auch zu internationaler
Bekanntheit. Im Anschluss wechselte Serrault zunehmend ins
Charakterfach, stand für Claude Miller („Das
Verhör“/Garde à vue, 1981 und „Das Auge“/Mortelle
randonnée, 1983), Claude Chabrol ("Die Phantome des
Hutmachers"/"Les fantômes du Chapelier",1982) und Claude Sautet
(„Nelly & Monsieur Armand“, 1995) vor der Kamera
und gab überzeugend den biederen Bürger mit blutigen
Geheimnissen.
Serrault war seit 1958 verheiratet und hatte zwei Töchter, die
ältere aber bereits 1977 bei einem Unfall ums Leben kam.