Product Placement, auch bekannt als Produktplatzierung, ist eine gezielte Marketingstrategie, bei der Markenprodukte in verschiedenen Medieninhalten wie Filmen, Fernsehsendungen, Videospielen oder Musikvideos prominent gezeigt oder erwähnt werden. Ziel dieser Strategie ist es, die Sichtbarkeit und das Bewusstsein für die Marke zu erhöhen, indem sie in einen narrativen oder unterhaltsamen Kontext eingebettet wird.
Im Gegensatz zu traditionellen Werbeformen, die oft als störend empfunden werden, nutzt Product Placement die Handlung und die Charaktere des Mediums, um das Produkt auf natürliche Weise zu präsentieren. Dabei wird dann beispielsweise nicht konkret Werbung für neue McDonald's Gutscheine gemacht, sondern man sieht eine Person, die die App nutzt, aber nicht direkt darüber spricht. Auf diese Weise erscheint die Werbung ganz natürlich und der Zuschauer wird nicht direkt angesprochen.
Dies kann das Produkt authentischer und glaubwürdiger erscheinen lassen und hilft dabei, eine emotionale Verbindung zwischen dem Zuschauer und der Marke zu schaffen. Durch die Integration in populäre Medien kann Product Placement eine breite und vielfältige Zielgruppe erreichen und gleichzeitig die Botschaft subtiler und einprägsamer vermitteln. In diesem Artikel sollen die bekanntesten und legendärsten Product Placements in Filmen und Serien dargestellt werden.
Wie ist die rechtliche Lage in Bezug auf Product Placements?
Die rechtliche Lage von Product Placement variiert je nach Land und kann von verschiedenen Gesetzen und Richtlinien geregelt sein. Allerdings gelten einige allgemeine Aspekte der rechtlichen Lage von Product Placement überall. Zum Beispiel gibt es in vielen Ländern Vorschriften, die verlangen, dass Product Placements transparent gekennzeichnet werden müssen, damit Zuschauer erkennen können, dass es sich um bezahlte Werbung handelt.
Dies kann durch Einblendungen, Hinweise im Abspann oder andere Mittel erfolgen. Besondere Aufmerksamkeit wird oft dem Product Placement in Medieninhalten für Kinder und Jugendliche gewidmet. Es gibt häufig Vorschriften, die sicherstellen sollen, dass Product Placement in solchen Inhalten angemessen und nicht irreführend ist.
Einige Länder haben Branchenrichtlinien oder Codes of Practice, die von Werbetreibenden, Rundfunkanstalten und Produktionsunternehmen freiwillig eingehalten werden können. Diese können zusätzliche Anforderungen und Best Practices für Product Placement festlegen. Die rechtlichen Bestimmungen zum Product Placement können von Land zu Land erheblich variieren. Während einige Länder strikte Regeln haben, können andere eine lockerere Haltung haben. Daher müssen Marken und Medienproduzenten bei internationalen Veröffentlichungen die jeweiligen Vorschriften der Zielmärkte beachten.
Die rechtliche Landschaft für Product Placement entwickelt sich ständig weiter, da neue Technologien und Plattformen entstehen und sich das Medienumfeld verändert. Regierungen und Regulierungsbehörden passen ihre Vorschriften entsprechend an, um mit diesen Veränderungen Schritt zu halten. Insgesamt ist es für Marken und Medienproduzenten wichtig, die rechtlichen Anforderungen und Best Practices für Product Placement in den jeweiligen Märkten zu verstehen und einzuhalten, um rechtliche Probleme und negative Reaktionen seitens der Zuschauer zu vermeiden.
Die legendärsten Product Placements
Nachfolgend sollen Product Placements in bekannten Filmen und Serien näher erklärt werden und auch der Effekt dieser Kampagnen soll dabei sichtbar gemacht werden.
Reese’s Pieces in "E.T. – Der Außerirdische"
In "E.T. - Der Außerirdische" aus dem Jahr 1982 erzählt Regisseur Steven Spielberg die berührende Geschichte eines Jungen namens Elliott, der sich mit einem gestrandeten Außerirdischen namens E.T. anfreundet. Um E.T. aus seinem Versteck zu locken und eine erste Kontaktaufnahme zu ermöglichen, verwendet Elliott eine Spur aus Reese’s Pieces. Diese Bonbons spielen eine entscheidende Rolle in einer der ikonischsten Szenen des Films.
Ursprünglich wollte Spielberg M&Ms von Mars verwenden, doch das Unternehmen lehnte ab. Daraufhin wandte sich Spielberg an Hershey’s, die bereit waren, ihre Reese’s Pieces zu platzieren. Hershey’s stimmte einer Vereinbarung zu, die ihnen exklusive Werberechte für den Film gewährte, während sie im Gegenzug 1 Million US-Dollar in die Werbung für den Film investierten.
Nach der Veröffentlichung von "E.T." schossen die Verkaufszahlen von Reese’s Pieces in die Höhe. Innerhalb von nur zwei Wochen stiegen die Verkaufszahlen um etwa 65% und das Produkt wurde von einem relativ unbekannten Bonbon zu einem landesweiten Phänomen. Die prominente Platzierung in einem der erfolgreichsten Filme des Jahres 1982 verhalf Reese’s Pieces zu enormer Bekanntheit, auch wenn dies nur für die USA gilt.
Die Bonbons wurden nicht nur von Filmfans, sondern auch von einem breiten Publikum erkannt und gekauft. Außerdem blieb die Verbindung zwischen Reese’s Pieces und "E.T." über Jahre hinweg bestehen. Die Bonbons sind bis heute eng mit dem Film assoziiert, und diese Assoziation hat sich tief in das kulturelle Gedächtnis eingebrannt.
Aston Martin in James Bond-Filmen
Seit dem Film "James Bond 007: Goldfinger" aus dem Jahr 1964 ist der Automobilhersteller Aston Martin zu einem Markenzeichen der James Bond-Filme geworden. In diesem Film wurde erstmals der Aston Martin DB5 als das Fahrzeug von James Bond präsentiert. Seitdem sind verschiedene Modelle von Aston Martin in zahlreichen weiteren James Bond-Filmen aufgetaucht. Die Präsenz von Aston Martin Fahrzeugen in den James Bond-Filmen verleiht dem Charakter von James Bond eine zusätzliche Ebene von Luxus, Eleganz und Coolness. Die Verbindung zwischen dem Agenten und der Marke Aston Martin ist so stark, dass viele Menschen den Aston Martin mit James Bond gleichsetzen. Die James Bond-Filme haben eine riesige weltweite Fangemeinde und die Präsentation von Aston Martin Fahrzeugen in diesen Filmen hat dazu beigetragen, die Marke international bekannt zu machen.
Die Auftritte von Aston Martin Fahrzeugen in den James Bond-Filmen haben oft zu einem Anstieg der Verkaufszahlen geführt, da Fans des Films das Fahrzeug mit dem Charakter und der Welt von James Bond in Verbindung bringen möchten. Anhand dieses Beispiels wird gezeigt, wie perfektes Product Placement funktioniert, denn die Autos passen zum Filmcharakter und es fällt nicht auf, dass es sich hier eigentlich um Schleichwerbung handelt.
Coca-Cola in "Zurück in die Zukunft"
Coca-Cola ist so berühmt, dass man bei diesem Getränkehersteller nicht unbedingt an Product Placement denkt, aber dennoch erscheint Coca-Cola in "Zurück in die Zukunft" gleich in mehreren Szenen, darunter in der ikonischen Diner-Szene, in der Marty McFly (gespielt von Michael J. Fox) in den 1950er Jahren nach einer Pepsi fragt. Der Kellner antwortet: "Wir haben kein Pepsi, Sir. Ist Coca-Cola in Ordnung?" Diese Dialogzeile betont die Präsenz von Coca-Cola in der Szene und verleiht dem Produkt eine besondere Bedeutung.
Die Verwendung von Coca-Cola in "Zurück in die Zukunft" trägt zur Authentizität und Nostalgie des Films bei. Da Teile des Films in den 1950er Jahren spielen, vermittelt die Einbindung von Coca-Cola ein realistisches Bild dieser Zeit und ermöglicht es dem Publikum, sich mit der Handlung zu identifizieren. Die prominente Platzierung von Coca-Cola in einer der beliebtesten Filmreihen der 1980er Jahre hat dazu beigetragen, die Marke einem breiten Publikum bekannt zu machen und ihr Image als ikonische amerikanische Marke zu stärken.
Dadurch wird eine emotionale Bindung zwischen dem Produkt und den Charakteren sowie der Handlung des Films geschaffen, was positive Assoziationen bei den Zuschauern hervorruft. Das bietet der Marke eine wertvolle Plattform, um ihre Botschaft einem großen Publikum zu vermitteln und ihre Produkte zu bewerben.
Auch Nike mit indirektem Product Placement
In "Zurück in die Zukunft" wird Nike nicht direkt beworben oder platziert, aber dennoch spielen die Nike-Schuhe in den Filmen eine Rolle und sind auf andere Weise kulturell bedeutsam. In "Zurück in die Zukunft 2" trägt Marty McFly ein Paar futuristischer Sneakers namens Nike Mag, die sich selbst schnüren können. Diese Sneakers sind aufgrund ihrer auffälligen Darstellung im Film zu einem Symbol für futuristische Technologie und Popkultur geworden.
Nike hat später tatsächlich eine limitierte Auflage des Nike Mag Sneakers herausgebracht, die dem im Film gezeigten Design sehr ähnlich ist. Obwohl dies keine direkte Werbung im Film war, trug die kulturelle Bedeutung der Nike Mag Sneakers zu einem gewissen Grad zur Bekanntheit und Wertschätzung der Marke Nike bei. Die Schuhe sind mittlerweile ausverkauft und werden im Internet für rund 50.000 € angeboten.
Wie die Schuhe funktionieren, zeigt das folgende Video:
FedEx in "Cast Away"/"Verschollen"
Der Versanddienstleister FedEx steht im Film "Verschollen" im Mittelpunkt der Handlung. Der Film mit Tom Hanks in der Hauptrolle erzählt die Geschichte von Chuck Noland, einem FedEx-Mitarbeiter, der nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel gestrandet ist. Während seiner Zeit auf der Insel spielt FedEx eine wichtige Rolle in seinem Leben und wird zum Symbol für seine Sehnsucht nach Rettung und Rückkehr zur Zivilisation.
Die Präsenz von FedEx in "Cast Away" geht über reines Product Placement hinaus und wird zu einem zentralen Motiv der Handlung. Die Pakete, die Chuck auf der Insel findet und schließlich an ihre Empfänger liefern möchte, repräsentieren nicht nur seine Verbindung zur Außenwelt, sondern auch seine Hoffnung und Entschlossenheit.
Die wichtige Rolle von FedEx in einem Blockbuster-Film wie "Cast Away" hat dazu beigetragen, die Marke einem globalen Publikum bekannt zu machen und ihre Präsenz in der Popkultur zu stärken. Tom Hanks erzeugt Chuck Noland eine starke emotionale Resonanz beim Publikum und verankert die Marke in einem positiven Kontext.
"Stranger Things" und Coca-Cola
In der Netflix-Serie "Stranger Things" spielt Coca-Cola eine bedeutende Rolle als prominent platzierte Marke. Die Serie, die in den 1980er Jahren spielt, zeichnet sich durch eine sorgfältige Rekonstruktion dieser Zeit aus. In dieser Ära war Coca-Cola ein fester Bestandteil der Popkultur, und die Serie integriert die Marke geschickt in ihre Handlung. Die Verwendung von Coca-Cola in "Stranger Things" trägt zur Authentizität und Atmosphäre der Serie bei.
Die Marke wird in verschiedenen Szenen präsentiert, sei es in Form von Getränkedosen, die von den Charakteren konsumiert werden, oder durch Werbeschilder in der Stadt Hawkins, Indiana. Diese Platzierung hilft dabei, die Welt der Serie lebendig und glaubwürdig darzustellen. Die alten Coca-Cola-Reklamen wecken nostalgische Gefühle und erinnern an die Popkultur der 1980er Jahre, was die Serie für viele Zuschauer besonders ansprechend macht. Das Placement von Coca-Cola in "Stranger Things" erfolgt auf natürliche und unaufdringliche Weise, was dazu beiträgt, dass sie vom Publikum akzeptiert und positiv wahrgenommen wird.