Ein Sprecher der Bundeswehr ließ verlauten, Szenen für
"Valkyrie" dürfen nicht in deutschen Kasernen gedreht werden, "wenn
Graf Stauffenberg von Tom Cruise gespielt wird, der sich öffentlich
dazu bekennt, Scientology-Mitglied zu sein"
Die Bundeswehr verbietet Tom
Cruise (44), auf deutschen Militärstützpunkten Szenen für
"Valkyrie" zu
drehen. Ein Sprecher ließ verlauten, es darf nicht in
deutschen Kasernen gedreht werden, "wenn Graf Stauffenberg von Tom Cruise
gespielt wird, der sich öffentlich dazu bekennt,
Scientology-Mitglied zu sein". Dies wäre nicht mit den
Ansehen des Widerstandskämpfers vereinbar. Stauffenbergs ältester
Sohn, Berthold Schenk Graf von
Stauffenberg (72), bekundete außerdem vor wenigen Tagen, es
sei ihm "unsympathisch",
dass ein Scientologe seinen Vater spielen werde. Er forderte,
Cruise solle "seine Finger von
meinem Vater lassen". In Deutschland gilt die Sekte als
gefährlicher, totalitärer und auf Profit ausgerichteter Kult, der
zudem seit geraumer Zeit vom Verfassungsschutz überwacht wird.
Cruise verglich einst in einem Spiegel-Interview Kritik an
Scientology mit der Hetze der Nationalsozialisten gegen
Juden.
Die Chefin von United Artists, Paula Wagner, teilte heute in einem
Statement mit, Cruises persönliche Überzeugungen hätten
"absolut keinen Bezug zu
Handlung, Themen oder Inhalt des Films. Auch wenn Valkyrie überall
auf der Welt gedreht werden könnte, glauben wir, dass nur
Deutschland als Drehort der Geschichte wirklich gerecht
wird". Außerdem sei "Valkyrie" ein "ein historisch korrekter Thriller",
der Stauffenberg "als die
heroische und prinzipiengetreue Figur darstellt, die er
war". Und: Regisseur Bryan
Singer sehe Cruise als "perfekt für diese Rolle" an.
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg versuchte am 20. Juli 1944, Hitler mit einer
Bombe zu beseitigen. "Valkyrie" war Codename der Aktion. Das
Attentat schlug fehl und Stauffenberg wurde erschossen. Er war 37
Jahren alt.