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Wardrobe Department: Das machen die Fashion-Profis...Sets
Wardrobe Department: Das machen die Fashion-Profis eines jeden Sets
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Wardrobe Department:

Das machen die Fashion-Profis eines jeden Sets

Während der Drehbuchautor die Geschichte kreiert, gibt es für die Umsetzung eines Films weitere Spezialisten, die sich um die visuelle Umsetzung kümmern. Für alles zwischen Frisur und Schuhsohlen ist dabei das Wardrobe Department verantwortlich. Ein Blick hinter die Kulissen ist durchaus spannend. Er zeigt, wie komplex diese Aufgabe ist und welche wichtige Rolle dieser Bereich für eine Filmproduktion spielt.

Das Wardrobe Department im Überblick: Dafür sind die Profis zuständig Wenn die Zuschauer ins Kino gehen oder zuhause vor dem Fernseher sitzen, nehmen sie nur selten den eigentlichen Aufwand wahr, der hinter einem solchen Film steckt. Dabei ist jedes Detail durchdacht, von der Kulisse über das Styling bis hin zu den Schuhen, die die Darsteller tragen. Denn selbst, wenn sie nicht bewusst auffallen, sind es eben diese Details, die jedem Film den letzten Schliff verleihen und seine Handlung erst glaubwürdig machen.

Es gibt aber auch Fälle, in denen die Kostüme, Frisuren & Co. so auffällig sind, dass sie selbst in den Vordergrund rücken und zum Star des Films werden. Kein Wunder, dass es hierfür mittlerweile eigene Auszeichnungen, sogar einen eigenen Oscar, gibt. Das Wardrobe Department spielt somit eine entscheidende Rolle in der Welt der Film- und Fernsehproduktionen – obwohl es im Schatten der Scheinwerfer verborgen bleibt.

Was also macht dieses Wardrobe Department? Es handelt sich eine Abteilung, die mehrere Spezialisten umfasst und zur Aufgabe hat, die Charaktere zum Leben zu erwecken, ihre Geschichten glaubwürdig zu machen und visuell zu unterstreichen. Dabei sind Faktoren wie die historische Genauigkeit, die Persönlichkeit und das Alter der jeweiligen Figur relevant.

Zudem müssen die Kostüme natürlich perfekt passen, sprich sie müssen nicht nur zusammengestellt, sondern auch auf die individuellen Maße angepasst werden. Je nach Art des Films – beispielsweise abhängig vom Zeitalter, in dem die Handlung spielt – ist diese Aufgabe mehr oder weniger herausfordernd und erfordert gegebenenfalls sogar historisches Know-how.

Kurz gesagt, ist das Wardrobe Department also für die Planung, Gestaltung, Herstellung und Pflege der Kostüme verantwortlich. Auf Deutsch wird es gerne einfach als Garderobe bezeichnet. Sie muss eng mit den Schauspielern, den Regisseuren sowie den Designern der Kulissen zusammenarbeiten, damit ein stimmiges Gesamtbild entsteht, das genau die gewünschten Emotionen repräsentiert. Denn das Gehirn macht sich automatisch ein Bild von einer Person, wenn es diese zum ersten Mal sieht, und zwar innerhalb von wenigen Sekunden und damit häufig noch vor dem ersten Wort.

Dieses Bild basiert somit auf Äußerlichkeiten wie der Kleidung, dem Styling oder der Körperhaltung. In Filmen gilt es, dieses Bild vom ersten Moment an bewusst zu prägen, um den Figuren ihre Identität zu verleihen und das gewünschte Gefühl bei den Zuschauern zu wecken. Sie sollen beispielsweise Sympathie, Abneigung, Furcht oder Mitleid empfinden – um nur einige von vielen Möglichkeiten zu nennen. Um das zu erreichen, müssen die Schnitte, Farben, Frisuren und dergleichen auf eine gewisse Weise gewählt werden; genau darin liegt die zentrale Aufgabe des Wardrobe Departments.

Viel mehr als nur zeitgenössische Optik: Deshalb ist das Wardrobe Department so wichtig

Die Optik zeitgenössisch sowie passend zu den Charakteren zu gestalten, ist also eine wichtige, aber nicht die einzige Aufgabe des Wardrobe Departments. Die Kostümbildner übernehmen beispielsweise die Entwicklung der Konzepte, basierend auf dem Drehbuch, die Recherche – vor allem bei historischen Besonderheiten – sowie die Umsetzung und Pflege der Kostüme über die gesamten Dreharbeiten hinweg.

Gegebenenfalls kommen Schneider zum Einsatz, um diese Kostüme zu realisieren oder Einkäufer, um sie zusammenzustellen. Zudem findet eine enge Zusammenarbeit mit den Maskenbildnern statt, um auch die Frisuren sowie das Make-up auf das Konzept abzustimmen. Manchmal sind sogar große Veränderungen notwendig, wenn die Schauspieler künstliche Narben erhalten, in Fabelwesen verwandelt oder auf andere Weise völlig verändert werden müssen. Es gibt somit viele gute Gründe, weshalb das Wardrobe Department für jede Film-, Fernseh- sowie Theaterproduktion unverzichtbar ist:

Charakterentwicklung, denn die Kostüme tragen maßgeblich dazu bei, einer Figur ihre Persönlichkeit zu verleihen, damit sie bei den Zuschauern die gewünschten Emotionen weckt – wie vorab geschildert.

Authentizität und Realismus, denn gut gestaltete Kostüme machen die Geschichte sowie die einzelnen Charaktere glaubwürdiger. Das gilt vor allem bei Historienfilmen und -serien.

Unterstützung der Handlung, denn die Kostüme wecken eine gewisse Erwartungshaltung bei den Zuschauern. Zudem können sie dabei helfen, die Stimmung und Atmosphären zu verstärken.

Kontinuität, sprich ohne das Wardrobe Department könnte eine Produktion nicht nach Plan durchgeführt werden. Deshalb müssen die Kostüme mit dem Drehplan abgestimmt werden und einheitlich bleiben, falls beispielsweise Szenen mit demselben Styling an verschiedenen Tagen gedreht werden.

Kreativität, denn das Wardrobe Department wird von Regisseuren, Produktionsdesignern, Schauspielern und Maskenbildnern aktiv einbezogen, um Figuren zu entwickeln und ihnen eine visuelle sowie einheitliche Ästhetik zu verleihen. Dadurch wird die künstlerische Vision der Produktion zum Leben erweckt.

Diese Beispiele verdeutlichen zugleich, wie vielfältig und kreativ der Beruf des Kostümbildners oder weiterer, im Wardrobe Department tätigen, Personen ist.

Die Positionen im Wardrobe Department: Zwischen Costume Designer und Shopper

Das leitet über zur nächsten Frage, nämlich jener, welche Positionen im Wardrobe Department (zusammen-)arbeiten, um all diese Aufgaben erfüllen zu können. Vor allem Personen, die sich für Kostüme begeistern und einen kreativen Beruf suchen, finden hier vielleicht ihren absoluten Traumjob. Zu den spannenden Positionen in der Garderobe von Filmen, Serien oder Theatern gehören zum Beispiel:

Costume Designer: Der Costume Designer ist der klassische Kostümbildner, wie er häufig mit dem Wardrobe Department als Synonym verwendet wird. Er ist dafür zuständig, die Kostüme für die einzelnen Personen gemäß Drehbuch zu entwickeln und diesen Prozess mit den anderen Abteilungen zu koordinieren. Er gibt sozusagen die kreative Vision vor.

Costume Supervisor: Das Wardrobe Department umfasst aber noch deutlich mehr Berufe, zum Beispiel den Costume Supervisor als Unterstützung der Costume Designer. Er ist eher organisatorisch tätig und dafür zuständig, die finanzielle sowie zeitliche Planung im Blick zu behalten. Er übernimmt außerdem die Pflege der Kostüme, damit diese während der Dreharbeiten bei Bedarf einsatzfähig sind.

Costume Shopper: Die Costume Shopper haben zur Aufgabe, all die benötigen Kleidungsstücke, Accessoires & Co zu besorgen – oder die Stoffe für die Schneider. Sie haben somit einen abwechslungsreichen Beruf, bei dem sie beispielsweise online oder in Boutiquen und Vintage-Läden einkaufen dürfen, jedoch stets passend zur Vision der Kostümbildner.

Costume Cutter/Maker: Die Schneider stellen die Kostüme her oder passen die gekauften Elemente auf die jeweiligen Schauspieler an. Hierbei kann noch einmal unterschieden werden zwischen dem Costume Cutter, der die Stoffe zuschneidet und an die Entwürfe der Designs anpasst, und dem Costume Maker, der sie zusammennäht und maßschneidert.

Wardrobe Stylist: Sobald die Kostüme fertig sind, müssen sie bei Benutzung noch angezogen und perfektioniert werden. An größeren Sets gibt es hierfür extra Stylisten, die zwar nicht die eigentliche Maske übernehmen, aber sozusagen den Feinschliff. Sie überprüfen, dass die Schauspieler genau wie gewünscht aussehen, wenn sie vor die Kamera treten – und dass dieselben Kostüme an verschiedenen Drehtagen einheitlich sind. Sie sind zudem die ersten Ansprechpartner, falls es zu Problemen oder Beschädigungen kommt.

Costume Breakdown Artist: Ebenfalls eher an größeren Sets sowie bei Historienfilmen zu finden sind die Costume Breakdown Artists. Sie haben zur Aufgabe, die Kostüme künstlich altern zu lassen und ihnen beispielsweise Risse oder Schmutz hinzuzufügen. Dies kann nur zu bestimmten Zeitpunkten notwendig sein, je nach Drehbuch, oder aber diese Personen sind jederzeit vor Ort und schon in die Vorarbeit integriert.

Je größer also eine Produktion ist, desto mehr Personen mit unterschiedlichen Aufgaben sind im Wardrobe Department beschäftigt. Einige der genannten Funktionen können aber genauso von denselben Leuten übernommen werden oder es gibt beispielsweise für jeden Schauspieler einen eigenen Stylisten; abhängig vom Bedarf und Budget.

Wie soll ein Charakter aussehen? So arbeitet das Wardrobe Department während Planung und Dreh

Nachdem das Wardrobe Department für eine Produktion zusammengestellt wurde, kann es sich an die Arbeit begeben. Diese beginnt schon lange vor dem ersten Drehtag, und zwar mit einer Bestandsaufnahme. Es gilt also, das Drehbuch zu lesen und daraufhin ein Konzept zu entwickeln, wie der jeweilige Charakter aussehen soll.

Oft wird erst darauf basierend die Crew gecastet – in anderen Fällen stehen die Schauspieler bereits fest und ihnen wird die Rolle inklusive Styling sozusagen auf den Leib geschneidert. Typische Schritte in der Planungs- und Drehphase sind demnach:

1. Drehbuchanalyse: Sie dient dazu, das Drehbuch zu lesen, zu verstehen und eine erste Vision zu entwickeln. Hierbei lesen Kostümbildner das Drehbuch oft anders als beispielsweise die Autoren oder Schauspieler. Sie achten besonders auf die Details, die Persönlichkeit der Figuren sowie den Rahmen, in dem die Geschichte spielt. Zudem ist es wichtig, die Charaktere intensiv zu analysieren und zu verstehen, um ein passendes visuelles Konzept zu entwickeln. Gegebenenfalls sind in diesem Zuge Recherchen notwendig, falls es sich um historische oder fiktionale Filme beziehungsweise Serien handelt.

2. Kreativer Austausch: Dieser erfolgt mit den anderen Abteilungen, vor allem mit der Regie sowie den Produktionsdesignern. Nur so kann eine einheitliche Ästhetik entstehen und es ist wichtig, dass die Vision der einzelnen Charaktere übereinstimmt. Gemeinsam können dann außerdem die Details zur Atmosphäre sowie die Optik der Produktion besprochen werden, damit es später zu keinen Unstimmigkeiten oder – schlimmer noch – Filmfehlern kommt.

3. Skizzierung und Entwurf: Sie dienen als Grundlage für die spätere Anfertigung. Noch geht es aber rein um das Konzept und hierbei muss jedes Detail beachtet werden. Denn die Wahl der richtigen Kleidung bestimmt über die Ausstrahlung eines filmischen Charakters im Rahmen seiner Rolle.
Ob der Schauspieler beispielsweise lässige Sneakers zum Anzug trägt oder teure Lederschuhe, sagt viel über seine Persönlichkeit aus: Im ersten Fall ist er eher modern und leger, im zweiten eher ambitioniert und klassisch.
Solche und ähnliche Assoziationen stellen die Zuschauer (bewusst oder unbewusst) durch jedes kleine Detail her und deshalb ist es wichtig, bereits beim Entwurf diese Details zu berücksichtigen. Damit der moderne und sportliche Look funktioniert, sollte der Anzug unter anderem figurbetont und hochwertig sein. Bei der Wahl der Sneaker ist beispielsweise darauf zu achten, dass sie absolut sauber sind und ein dezentes Design haben.

4. Budgetierung und Ressourcenbeschaffung: Sie lassen sich nun aufgrund der detaillierten Planungen vervollständigen. Das umfasst nicht nur die Kosten für die konkreten Kleidungsstücke und Accessoires, sondern auch zusätzliche Kosten wie jene für die Stoffe, die Miete von Kleidungsstücken und die Lagerung.

5. Fertigung und Anpassung: Diese Punkte stehen an, nachdem alle Ressourcen beschafft wurden. Nun können also die Kostüme gefertigt, anprobiert und bei Bedarf maßgeschneidert werden. Daraufhin können die eigentlichen Dreharbeiten beginnen, womit die Arbeit des Wardrobe Departments aber noch lange nicht endet.

6. Betreuung am Set: Die Garderobe ist für die Einkleidung zuständig und dafür, dass auch während der Dreharbeiten alles perfekt sitzt. Sie müssen außerdem die Augen offenhalten nach möglichen Problemen, um diese sofort zu beheben und dadurch Verzögerungen der Dreharbeiten oder Filmfehler zu verhindern.

7. Pflege und Entsorgung: Das Wardrobe Department ist dafür zuständig, den Zustand der Kleidung über die gesamte Drehdauer hinweg zu erhalten und zu verändern, falls diese beispielsweise im Laufe des Films verschmutzt wird oder weitere Besonderheiten aufweisen soll. Gegebenenfalls müssen sie sogar (spontanen) Ersatz besorgen und nach Abschluss der Dreharbeiten stellt sich noch die Frage der Entsorgung – dazu später mehr.

Diese Schritte fallen bei jeder Film- oder Serienproduktion an, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Budget. Allerdings gibt es Fälle, in denen diese einfacher durchzuführen sind und andere Fälle, die besondere Herausforderungen mit sich bringen. Das gilt beispielsweise bei Geschichten, die nicht im Hier und Jetzt spielen.

Doppelte Herausforderung: Wenn Filme nicht im Hier und Jetzt spielen

Filme, Serien oder Theaterstücke, die in historischen Epochen spielen, stellen zusätzliche Anforderungen an das Wardrobe Department. Das gilt ebenso bei fiktiven Welten wie in Avatar oder in futuristischen Szenen. Während in solchen Fällen noch die Fantasie zum Einsatz kommen darf, ist es bei historischen Geschichten unerlässlich, dass alle Details authentisch sind.

Das fordert die Garderobe, die Maskenbildner sowie die Designer der Kulissen gleichermaßen heraus. Umso wichtiger ist es dann, eine intensive Recherche anzustellen, um die Kleidung an die damaligen Trends anzupassen. Welche Materialien gab es, was war noch nicht erfunden oder was verriet die Kleidung über die finanzielle Situation der Trägerinnen und Träger? So lauten nur einige von vielen Fragen, die es in diesem Zuge zu beantworten gilt.

Diese Anforderungen gelten aber nur zusätzlich zu jenen, die die Kleidung am Set in jedem Fall erfüllen muss. Sie muss den Schauspielern perfekt passen, sie muss funktional sein, die Persönlichkeit widerspiegeln und im Einklang mit der Maske umgesetzt werden.

Falls die Kleidung während der Dreharbeiten besonders strapaziert wird, beispielsweise durch Stunts, können außerdem Ersatzkleider notwendig werden, bei denen die Zuschauer einen potenziellen Wechsel nicht bemerken würden. Um all diese Herausforderungen zu meistern, ist Teamarbeit im Wardrobe Department genauso unerlässlich wie eine ausgiebige Recherche, eine gute Organisation und jede Menge Kreativität.

Ganz schön mitgenommen: Wie Outfits der fortschreitenden Story angepasst werden


Manchmal ist es erwünscht, dass sich ein Kleidungsstück im Laufe der Geschichte verändert. Ein anderes Mal wird es ohnehin nach wenigen Szenen gewechselt. Soll stattdessen dieselbe Kleidung über einen langen Zeitraum hinweg gleich aussehen, so muss das Wardrobe Department genau dafür sorgen.

Die richtige Pflege während der Dreharbeiten ist dann das A und O, ebenso wie der soeben erwähnte, potenzielle Ersatz. Außerdem ist die Garderobe für Veränderungen an den Kleidungsstücken zuständig, die gewünscht werden, wie Verschmutzungen, Risse oder eine optische Alterung.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden von Beginn an verschiedene Versionen der Kostüme gefertigt oder das Wardrobe Department muss nach den jeweiligen Szenen aktiv werden, um die Klamotten für die nächste Szene entsprechend anzupassen. Das kann durchaus einen gewissen Zeitdruck bedeuten, weshalb eine gute Planung wichtig ist.

Richtig kostbar: Das passiert mit Kostümen und Ausstattung nach dem letzten Drehtag


Mit dem Ende der Dreharbeiten ist das Wardrobe Department noch nicht fertig. Dann müssen die Kostüme entsorgt werden und der Müll ist dabei – nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit – die letzte Lösung. Stattdessen gilt es, für alle Kleidungsstücke, Accessoires und Schuhe passende Lösungen für den Einzelfall zu finden, zum Beispiel:

Rückgabe, falls von Beginn an eine entsprechende Vereinbarung mit den Verkäufern getroffen wurde oder es sich um gemietete Stücke gehandelt hat.

Lagerung, falls die Requisiten noch für weitere Dreharbeiten in Zukunft verwendet werden können oder gegebenenfalls sogar für eine Fortsetzung benötigt werden.

Verkauf – sei es auf herkömmlichen Wegen, zum Beispiel online oder in Second-Hand-Läden, oder als besondere Sammlerstücke. Einige Kostüme berühmter Filme sind nach der Ausstrahlung sogar ein kleines Vermögen wert und können beispielsweise versteigert werden.

Verleih an andere Filmsets, falls diese eine Verwendung für die Kostüme haben. Vor allem bei ungewöhnlichen und aufwändigen Kleidungsstücken, beispielsweise historischen Kleidern, sind die anderen Wardrobe Departments oft dankbar für die Möglichkeit zum Ausleihen.

Entsorgung, falls es keine andere Möglichkeit gibt. Dann ist eine ökologische Entsorgung optimal, bestenfalls wird der Großteil recycelt.
Zuletzt übernimmt das Wardrobe Department den abschließenden Bericht und daraufhin ist seine Arbeit bei diesem Projekt beendet. Somit können neue Produktionen angegangen werden oder, wie soeben erwähnt, eine Fortsetzung des Films beziehungsweise der Serie.

Secret Influencer: Wie das Wardrobe Department aktuelle Mode beeinflusst


Die Arbeit im Wardrobe Department ist also kreativ und abwechslungsreich, ein echter Traum für Menschen, die sich für Mode begeistern und gerne im Team arbeiten. Der Job bringt aber noch einen Nebeneffekt mit, der vielen Kostümbildnern gar nicht bewusst ist: Sie setzen damit gegebenenfalls neue Trends. Ein Effekt, der ganz automatisch entsteht, wenn ein Film oder eine Serie bei der Zielgruppe übermäßig erfolgreich ist – vielleicht sogar als "ikonisch“ wahrgenommen wird.

Manchmal wird deshalb ganz bewusst eine bestimmte Kleidung für die Hauptfigur gewählt und über die gesamte Handlung hinweg beibehalten, um damit einen Trend zu setzen. Somit ist das Wardrobe Department ein Stück weit auch als "Secret Influencer“ tätig und kann modische Inspiration bieten.

Zusammenfassung

Bei Filmproduktionen bleibt nichts zufällig oder beliebig, von der Schnürsenkelfarbe bis hin zum Fallen einer Haarsträhne – die visuellen Details sind einem Filmcharakter buchstäblich auf den Leib geschneidert. Nicht zuletzt ergeben sich daraus immer wieder Schnittmengen auf die allgemeine Mode. Insofern sind die Profis im Wardrobe Department wichtig für die Wahrnehmung eines Filmcharakters sowie für den ganzen Look einer Produktion, der manchmal sogar neue Trends setzt – nicht selten für Jahrzehnte nach Drehschluss.


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