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Maria Schell ist tot

Österreichische Schauspielerin wurde 79 Jahre alt

Die österreichische Schauspielerin starb am Dienstagabend an den Folgen einer schweren Lungentzündung auf ihrer Alm in Kärnten

Die österreichische Schauspielerin starb am Dienstagabend an den Folgen einer schweren Lungentzündung auf ihrer Alm in Kärnten. Sie war 79 Jahre alt.
Mit der Darstellung großer Gefühle und dem "Lächeln unter Tränen" wurde sie in den 50er Jahren zum "Seelchen" des deutschsprachigen (melodramatischen) Films mit Titeln wie "Es kommt ein Tag" (1950), "Dr. Holl" (1951), "Bis wir uns wiedersehen" (1952) oder "Riesenrad" (1961); und mit ihrem Filmpartner O.W. Fischer bildete sie das Traumpaar des Nachkriegs-Kinos.
Schells Weltkarriere startete 1954 in Cannes: Für ihre Rolle als Lazarettkrankenschwester in dem Anti-Kriegs-Film "Die letzte Brücke" wurde sie als beste Darstellerin ausgezeichnet. Richtig berühmt wurde sie dann mit Richard Brooks Verfilmung von "Die Brüder Karamasow", an der Seite von Yul Brunner.

Maria Schell wurde am 15. Januar 1926 in Wien geboren, als Tochter des Schweizer Schriftstellers Ferdinand Hermann Schell und der österreichischen Schauspielerin Margarethe Noe. Ab 1938 lebte sie zusammen mit ihren Geschwistern Maximilian, Immy und Carl – die ebenfalls Schauspieler wurden - in der Schweiz, nachdem die Familie vor den Nationalsozialisten aus Wien flüchtete. Später ging sie in Frankreich zur Schule und begann eine kaufmännische Lehre. Im Alter von 16 Jahren erhielt sie ihre erste Filmrolle in "Der Steinbruch", damals noch unter dem Namen Gritli Schell.

Seit Ende der 50er Jahre war sie in internationalen Produktionen mit Stars wie Marcello Mastroianni ("Le Notti bianche", 1957), Gary Cooper ("Der Galgenbaum", 1958), Glenn Ford ("Cimarron",1960), Yves Montand ("Pack den Tiger schnell am Schwanz",1968), Orson Welles ("Reise der Verdammten", 1976), Marlon Brando ("Superman",1978) und Romy Schneider ("Die Spaziergängerin von Sanssouci", 1981) zu sehen. In den 60ern verfolgte sie außerdem eine Theaterkarriere und trat öfter in Fernsehfilmen auf.

Auch im Privatleben hatte Maria Schell mit der Filmwelt zu tun: Genau wie ihre Mutter und die Geschwister war auch ihr erster Ehemann Horst Hachler (1957-65) Schauspieler und später Regisseur. 1966 heiratete sie den Österreicher Veit Relin - ebenfalls ein Schauspieler und Regisseur. Die Ehe wurde 1988 nach 22 Jahren geschieden. Die gemeinsame Tochter Marie-Therese Relin ist - kaum verwunderlich - Schauspielerin.
1991 versuchte Maria Schell, unter schweren Depressionen leidend, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen. Vier Jahre später veröffentlichte sie ihre Erinnerungen unter dem Titel "...und wenn's a Katz is! Mein Weg durchs Leben". 1996 spielte sie in "Samson und Delila" von Nicolas Roeg eine ihrer letzten internationalen Rollen.
Nach einer Reihe von Gehirnschlägen sorgte die Schauspielerin, die zuletzt in einem luxuriösen Almhaus im kleinen Kärntner Ort Preitenegg lebte, 1997 noch einmal für Schlagzeilen - mit einem Verfahren wegen fahrlässigen Konkursvergehens. Da Schell für nicht verhandlungsfähig befunden wurde, denn sie litt zunehmend an Demenz, stellte man es jedoch bald ein.
2001 widmete ihr Bruder Maximilian ihr ein aufsehenerregendes Film-Porträt: "Meine Schwester Maria". Als sie bei der Premiere im Februar 2002 erschien, wurde sie mit Standing Ovations willkommen geheißen – ihr letzter öffentlicher Auftritt.

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