Softporno-Pionier Russ Meyer ("Vixen") ist am vergangenen Sonnabend an einer komplizierten Lungenentzündung gestorben. Er war 82 Jahre alt.
Meyer machte Softpornos in den 60ern salonfähig. Markenzeichen von Filmen wie "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" (1965) oder "Vixen!" (1968) waren ausladenden Oberweiten und krude Gewaltszenen.
Russ Meyer startete seine Filmkarriere als Teenager, nachdem ihm seine Mutter, eine Krankenschwester, eine 8-MM-Kamera schenkte. Während des zweiten Weltkrieges drehte er in Frankreich und Deutschland Nachrichtenfilme für die Wochenschau. Zurück in den USA begann Meyer zu fotographieren - und zwar Playboy-Bunnies.
"The Immoral Mr Teas" heißt sein Spielfilm-Debüt von 1959, dem eine Reihe von Low-Budget Schwarz-Weiss-Filmen folgten, unter anderem "Lorna" (1964), "Mudhoney" und "Motor Psycho" (beide 1965). Mit "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" (1965) - drei üppige Gogo-Girls treiben als rachsüchtige Mörderinnen ihr Unwesen - gelang ihm der Sprung in die Arthouse-Kinos.
Als in den 70ern die Hardcore-Industrie boomte und auch Hollywoodfilme plötzlich Nackte zeigten, verlor Meyer seine Nische. Da der Fetisch aber weiterlebt und die seltsame Comicatmosphäre seiner Filme sich deutlich von späteren Softpornos abhebt, überlebten auch seine Filme, die zu den beliebtesten Videos überhaupt gehören und inzwischen auch in Mainstream-Werken zitiert werden.