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"Ich bin schließlich nicht Balzac"

Brigitte Bardot, ganz bescheiden

Brigitte Bardot wird als Rassistin angeklagt. Der Grund: In ihrem Buch "Ein Schrei in der Stille" klagt sie über die "Islamisierung von Frankreich". Gestern musste sich die alternde Diva erstmals vor Gericht verteidigen

Brigitte Bardot (69) wird wieder mal wegen der Initiierung von Rassismus verklagt. Diesmal aufgrund ihres letzten Buches "Ein Schrei in der Stille", in welchem die alternde Diva über Schwule, moderne Kunst, Immigranten und die "Islamisierung von Frankreich" schimpft. Dreimal wurde sie bereits für rassistische Äußerungen in Zeitungsartikeln und Interviews zu Geldstrafen verurteilt: 1997, 1998 und 2000. Für die Hasstiraden in ihrem neuen Buch stand sie gestern erstmals vor Gericht. "Ich wollte niemals bewusst jemanden verletzen. Das liegt nicht in meinem Charakter. Wenn ich jemanden verletzt habe, tut es mir leid. Unter Moslems, glaube ich, gibt es einige, die sehr gut sind und einige Strolche, wie überall," gab Bardot vor Gericht kund und fügte im Bezug auf die Schwächen ihres Buches hinzu: "Ich bin schließlich nicht Balzac". "Das hat das Gericht bemerkt," antwortete die Richterin Catherine Bezio. (Honoré de Balzac war ein französischer Romancier des 19. Jahrhunderts).
Falls die zwei antirassistischen Gruppen, die sie verklagen, sich durchsetzen, könnte Bardot maximal ein Jahr Gefängnis bevorstehen. Das Urteil soll im Juni fallen.

Brigitte Bardot wurde 1956 mit dem Skandal-Film "...und immer lockt das Weib" (Roger Vadim) zu dem französischen Sex Symbol. Mehr als ihre schauspielerischen Talente sorgten ihre zahlreichen Ehen und Affären immer wieder für Furore. Immerhin bewies sie nebenbei ein Talent als Chanson-Sängerin - unter anderen komponierten Gilbert Bécaud und Serge Gainsbourg Lieder für sie.
Anfang der 1970er zog Brigitte Bardot sich aus dem Showbiz zurück, um sich voll und ganz dem Tierschutz zu widmen. In diesem Bereich zeigte sie sich als harte politische Kämpferin mit einigen Erfolgen, zum Beispiel 1976, mit einer Kampagne gegen die Abschlachtung von Robbenbabies. Leider scheint das Alter sie nicht mit Weisheit zu segnen und so überträgt sie nun ihre Abscheu vor einzelnen islamischen Schlacht-Praktiken auf die gesamte arabische Kultur und Immigranten in Frankreich.


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