Charlize Theron nutzte die Premiere von "Monster" in Berlin, um
sich gegen die Todesstrafe auszusprechen
Charlize Theron nutzte die internationale Premiere von "Monster"
auf der Berlinale, um sich gegen die Todesstrafe auszusprechen. In
"Monster" spielt sie die Amerikanerin Aileen Wuornos - eine
Massenmörderin, die 2002 hingerichtet wurde.
"Ich bin nicht für die Todesstrafe und die Arbeit an diesem Film
hat wirklich nichts für mich verändert. Wenn überhaupt, hat es mir
bewusst gemacht, wie wirkungslos es ist. Ich glaube nicht, dass
Leute, die morden, zu verurteilen und sie danach zu töten,
unbedingt die richtige Botschaft übermittelt. Und ich habe ein
großes Problem damit, wie diese Leute als politische Schachfiguren
benutzt werden," empörte sich die südafrikanische Schauspielerin
auf einer Pressekonferenz.
Von Theron kann man wohl erwarten, sich aus vor ihrer
"Monster"-Rolle eingehend mit dem Thema beschäftigt zu haben - als
sie 15 Jahre alt war, erschoss ihre Mutter ihren Vater. Er war
betrunken und drohte, Frau und Tochter zu erschießen.
Wuornos' Charakter hält Theron für von Anfang an verdammt: "Ich
glaube ihr ganzes Leben war einfach wie Wasser, das in die
Kanalisation abläuft. Und es lief einfach schneller und schneller"
- ihrer Meinung nach eine Geschichte, von der es sich lohnt, sie zu
erzählen: "Wir vergessen, dass es unser Job ist, den Leuten
Geschichten zu erzählen. Es gibt nur begrenzt viele hübsche
Geschichten, die man machen kann." Für die Regisseurin Patty
Jenkins war Wuornos' Geschichte eine amerikanische Tragödie, die
immerhin einige Einsichten vermitteln könnte: "So selten gibt es
eine Story, die sich so leicht dafür anbietet, zu betrachten, wie
eine gute Person geschädigt werden kann - bis zu dem Ausmaß, an dem
sie die Grenze übertritt und zum Killer wird."
"Monster" gilt bereits als eines der Highlights der Berlinale 2004.
Zudem wurde Therons Performance für einen Oscar nominiert - was bei
der 28jährigen eher gemischte Gefühle hervorruft:"Ich glaube, dass
wenn du in die Vergangenheit zurückblickst, jeder dazu tendiert,
diese Rechnung aufzustellen - dass man, wenn man nur häßlich
auftritt, einen Academy Award bekommt."