Der Mann, der es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht hat,
sämtliche Werke Shakespeares ins Kino zu bringen, will sich auch im
Herbst wieder seinem Lieblingsbarden widmen: "Macbeth" ist
angesagt
Die Produktion von Kenneth Branaghs Musicaladaption des
Shakespearestücks "Love's Labour Lost" ist zwar noch nicht beendet,
doch das hindert den britischen Filmemacher nicht daran, voraus zu
planen. Der Mann, der es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht
hat, sämtliche Werke Shakespeares auf die Leinwand zu bringen, will
sich auch im Herbst wieder seinem Lieblingsbarden widmen: "Macbeth"
ist angesagt.
Es ist eines von Shakespeares kürzesten Theaterstücken, und es wird
ein kurzer, dichter Film werden," meint der Schauspieler und
Regisseur. Dies dürfte eine Erleichterung für all jene Fans sein,
die sich ihren Allerwertesten in Branaghs vierstündiger
"Hamlet"-Verfilmung platt gesessen haben.
Während der Großteil seiner Filme richtige Kostümschinken waren,
versucht Branagh sich nun jedoch an der Modernisierung der alten
Meisterwerke. So verlegte er die Handlung von "Love's Labour Lost"
in die 30er Jahre und läßt Darsteller Alicia Silverstone und
Matthew Lillard zu Cole Porter-Melodien durch das Set stapfen. Und
auch Macbeth will Branagh ein wenig entstauben. "Das ultimative
Ziel ist es, Macbeth ein Gegenwarts-Gefühl zu geben." Die
Geschichte um den schottischen Möchtegern-König, der sich meuchelnd
und mordend den Weg zum Thron freischaufelt, spiegle auch "die
Verzweiflung, die Gier nach Macht, die Gier nach Bereicherung" des
modernen Zeitalters wieder. "Es muß in einer Welt spielen, in der
Mord, Krieg, Hexenkunst, Aberglaube und Sex im Vordergrund von
jedermans Erfahrungen stehen."
Wie immer wird Branagh die Hauptrolle übernehmen, aber - welch
Wunder - auf die Inszenierung wird er vielleicht, ausnahmsweise,
verzichten. Vielleicht, wie gesagt. "Wir haben mit einigen anderen
Leuten geredet, aber im Moment ist es immer noch möglich, daß ich
am Ende die Regie übernehme - je nachdem wie es mit Script läuft."