"Wenn mein Film nur von den Millionen-plus-x Call Center
Arbeitern in Indien gesehen wird, denke ich, dass wir unser Geld
wieder raus kriegen", scherzt der britische Regisseur Roger
Christian
"American Daylight" spielt in der Umgebung von Neu Delhi. Dort
befindet sich ein amerikanisches Call Center, das
Kreditkartenbesitzern in den USA rund um die Uhr
Serviceinformationen der jeweiligen Kartenfirma vermittelt –
in amerikanischem Akzent, den die indischen Angestellten perfekt
gelernt haben.
Tatsächlich eröffneten in Indien innerhalb der letzten Jahre
massenhaft englischsprachige Call Center, die mittlerweile über
einer Millionen Menschen Arbeit bieten. Dieses Beispiel der
Globalisierung inspirierte den britischen Regisseur Roger Christian
("Battlefield Earth") zu "American Daylight", der noch in diesem
Jahr in die Kinos kommen soll: "Wenn mein Film nur von den
Millionen-plus-x Call Center Arbeitern in Indien gesehen wird,
denke ich, dass wir unser Geld wieder raus kriegen", scherzte
Christian im Hollywood Reporter. "Es ist ein großartige Setting,
das die Ost-West Beziehungen neu betrachtet. Und mittendrin gibt es
eine Liebesgeschichte, eine Art Anlehnung an 'Notting Hill', wo
sich zwei Menschen aus total unterschiedlichen Kulturen treffen.
Der Osten ist warm und emotional, während der Westen kalt und
logisch ist, was der Film hoffentlich einfängt."
Die Hauptrolle spielt eine indische Schauspielerin namens Koel
Purie: Eine intelligente junge Call Center Telefonistin, die mit
einem ihrer Kunden aus Übersee anbandelt (Nick Moran, "Bube, Dame,
König, Gras"). Sobald sie den Hörer abhebt, ist sie "Samantha" und
klingt als diese wie die Arbeiterin in einer Fast-Food-Kette
irgendwo in "Marlboro Country".
Ein Beziehungdreieck bilden die Telefonistin und ihr Kunde
schließlich mit dem Boss des Call Centers, gespielt von Vijay Raaz
("Monsoon Wedding").
"American Daylight" ist eine britisch/indische Koproduktion: Der
Produzent, Bobby Bedi, sitzt in Neu Delhi, der Drehbuchautor ist
der in England lebende indische Schriftsteller Farouk Dhondy.
Dhondys Inspiration für den Titel des Films ist ein historisches
Zitat:"Als Indien am 15. August 1947 die Unabhängigkeit von den
Briten erlangte, hielt der erste indische Premierminister,
Jawaharlal Nehru, eine berühmte Rede darüber, wie 'Indien erwacht,
während die Welt schläft.' Nun ja – Fakt ist, dass es in
diesem Augenblick in Amerika Tag war", erklärte Dhondy."Das
inspirierte mich zu betrachten, wie indische Call Center
Telefonisten die ganze Nacht arbeiten um ihre amerikanischen Kunden
zu bedienen."