Der britische Schauspieler David Hemmings, durch Filme wie "Blow
Up" und "Barbarella" eine Ikone des "Swinging London" der 60er
Jahre, ist am Mittwoch gestorben
Der britische Schauspieler David Hemmings, eine Ikone des "Swinging
London" der 60er Jahre, ist am Mittwoch gestorben. Hemmings war 62
Jahre alt.
Der Tod überfiel ihn bei Dreharbeiten in Rumänien, für den Film
"Samantha's Child". Nach Angaben seiner Agentin Liz Nelson brach
Hemmings ganz plötzlich zusammen - "Er hatte gerade die letzten
Szenen des Tages beendet und ging zu seinem Umkleideraum zurück."
Die Todesursache war ein Herzinfarkt.
Hemmings Schauspielkarriere befand sich gerade wieder im Aufwind,
nach jahrelanger Arbeit hinter der Kamera - als Regisseur von
Fernsehserien. Ein Auftritt in Ridley Scotts "Gladiator" (2000)
bescherte ihm sein Comeback. Seitdem war er neben Michael Caine in
"Last Orders" (2001) und zuletzt mit Sean Connery in "Die Liga der
außergewöhnlichen Gentlemen" (2003) zu sehen.
Vermutlich wird Hemmings aber vor allem durch seinen Status als
Ikone des "Swinging London" der 60er in Erinnerung bleiben - mit
Filmen wie Michelangelo Antonionis "Blow Up" (1966), Joshua Logans
"Camelot" (1967) und Roger Vadims "Barbarella" (1969).
"Er war sehr charismatisch; ein schönes Lächeln, schöne Augen, eher
klein. Und er hatte einen enorme Wirkung in den 60ern" - so
beschrieb der Regisseur Michael Winner David Hemmings am Donnerstag
in einem Interview mit der BBC.
Geboren wurde Hemmings im englischen Guildford, am 18. November
1941. Singen machte ihn zunächst bekannt: Als Junge sang er Sopran
in Auftritten der English Opera Group, in Werken von Benjamin
Britten. Studiert hat Hemmings jedoch Malerei - um dann, Anfang
zwanzig, doch wieder zum Singen zurückzukehren. Dies führte ihn
über diverse Theaterbühnen schließlich zum Film. "Blow Up", der
1967 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, war für
Hemmings der Durchbruch.
In den 70ern begann er eine zweite Karriere, als Produzent und
Regisseur von Fernsehserien in England, Kanada und Australien.
Gemeinsam mit John Daly gründete er in dieser Zeit die
Produktionsfirma "Hemdale", die unter anderem für John Schlesingers
"Der Falke und der Schneemann" verantwortlich war.
In den 80ern war Hemmings an vielen US-Serienhits beteiligt,
darunter "Magnum" "Das A-Team" und "Airwolf".
"Die Leute dachte, ich wäre tot. Aber ich war's nicht. Ich habe nur
beim A-Team Regie geführt," kommentierte Hemmings diese Zeit im
letzten Jahr. "Die Leute sahen mich in 'Gladiator' und sagten, 'Er
lebt immer noch. Mein lieber Herr!' Plötzlich habe ich dann acht
Filme innerhalb der letzten 16 Monate gemacht. Ich mache
wahrscheinlich keinen mehr, bis ich 70 bin. Falls ich so lange
lebe."