In Deutschland sieht man doch deutsche Filme...
Deutsche sehen doch deutsche Filme - nach den überwiegend mageren
Jahren der weichgespülten Beziehungskomödien ist 2003 wieder ein
gutes Jahr für deutschsprachige Produktionen, auch international.
Rund 14.5 Millionen Kinobesucher in Deutschland sahen sich in
diesem Jahr von Januar bis Ende September deutsche Filme an, nach
Angaben der deutschen Filmförderungsanstalt (FFA).
Am beliebtesten, mit Abstand, war "Good Bye, Lenin!" - über 6
Millionen Menschen in Deutschland haben die bittersüße Komödie bis
jetzt gesehen. Andere gut besuchte deutsche Filme waren "Das
fliegende Klassenzimmer", "Werner - Gekotzt wird später" und
"Anatomie 2". Insgesamt liegt der Marktanteil deutscher Filme für
das Jahr 2003 bei 14,5%.
Auch außerhalb von Deutschland wurde man 2003 auf deutschsprachige
Produktionen aufmerksam. Wiederum durch "Good Bye Lenin!": In
Frankreich schaffte es der Film mit fast einer Million Besuchern in
den Kinocharts auf Platz 3, in Großbritannien spielte er bis jetzt
über eine Million britische Pfund ein. Und vor kurzem ist der Film
von der European Film Academy in fünf Kategorien für den
Europäischen Filmpreis 2003 nominiert worden.
Im Ausland vielleicht sogar beliebter als daheim ist Margarethe von
Trottas Drama "Rosenstrasse". Der Film wurde bereits in die USA,
Kanada, Italien und Mexiko verkauft.
Auch die Zukunft deutscher Filme scheint rosig: Der im Oktober
gestartete Fußball-Familien-Film "Das Wunder von Bern" entwickelt
sich als Publikumsrenner derzeit langsam zur Konkurrenz für
"Lenin".
Was man bei soviel angenehmen Zahlen jedoch nicht verschweigen
darf: In Deutschland gingen 2003 sehr viel weniger Leute ins Kino
als im Vorjahr - an den Kinokassen wurden 12 Prozent weniger
Tickets verkauft. Das Kinoumsatzergebnis verringerte sich in den
ersten neun Monaten dieses Jahres ebenfalls, gegenüber 2002 um 13
Prozent.