14-jährige Regisseurin Hana Makhmalbaf darf in Venedig erst in
letzter Minute die eigene Filmpremiere besuchen.
Auf dem derzeit laufenden 60. Filmfestival in Venedig wäre am
gestrigen Donnerstag abend beinahe eine Regisseurin von der
Premiere für ihr eigenen Film ausgeschlossen worden. Nach
italienischem Recht ist die 14-jährige Iranerin Hana Makhmalbaf zu
jung für den Besuch ihres Films, da Minderjährige einen Film ohne
Altersfreigabe nicht besuchen dürfen. Erst in letzter Minute
konnten die Organisatoren des Festivals eine Ausnahmegenehmigung
ergattern, so dass die Jung-Regisseurin schließlich doch noch ihren
eigenen Film auch auf der großen Festivalleinwand bewundern
durfte.
Die minderjährige Filmemacherin zeigte sich amüsiert über die
Probleme: „Ich muss darüber lachen angesichts der Tatsache,
dass ich etwa seit meinem dritten Lebensjahr das Festival in Cannes
besucht habe.“
Die 14-jährige Hana stammt aus der führenden Filmemacher-Familie
Irans. Vater Mohsen hat seine Liebe für die Filmkunst an seine
Ehefrau Marziyeh, seinen Sohn Maysam und sein Töchter Hana und
Samira weitergegeben. Hana, die die Schule nach der 2. Klasse (!)
verließ um in der Filmschule ihres Vaters zu lernen und zu
arbeiten, konkurriert nun mit ihrem Dokumentarfilm über Afghanistan
in Venedig um den Preis für den besten Debüt-Film. Mit ihren 14
Jahren ist sie die jüngste Regisseurin, die jemals am
venezianischen Lido einen Film vorführte. Auch das sieht Makhmalbaf
gelassen: „Die Welt sollte aus verschiedenen Perspektiven
betrachtet werden – aus jener eines jungen Mädchens bis hin
zu jener eines alten Mannes.“