Besser als "Babe": Die wahre Geschichte von zwei britischen
Schweinen, die vor dem Schlachthaus flüchteten und eine Woche lang
in Südengland untertauchten, wird von der BBC verfilmt
Die Geschichte von Großbritanniens berühmtesten Schweinen wird
verfilmt, gab die BBC gestern bekannt. Die Rede ist von "Butch
Cassidy and the Sundance Pig", zwei ehemals potentiellen Schinken
mit karottenroten Borsten, die im Januar 1998 aus einem
Schlachthaus flohen, über den Fluss Avon in die Freiheit schwammen,
eine Woche lang verschwanden, und (nicht nur) die britische Presse
in Atem hielten: TV-Sender mieteten Hubschrauber, um damit Felder
und Wälder in Wiltshire nach den flüchtigen Schweinen zu
durchforsten. Zeitungen überboten sich mit mehrstelligen
Belohnungsangeboten und beehrten die Schweine mit den Namen der
legendären Western-Outlaws; während Tierschützer fieberhaft
versuchten, eine sichere Zukunft für die Schweine zu organisieren.
Schließlich wurden die beiden gefangen ("Butch" stellte sich als
Sau heraus), von der Daily Mail gekauft und in ein Wildgehege
umgesiedelt. Dort verdienen sie sich nun ihr Dasein als
Touristenattraktion.
Die BBC-Produzentin Sally Woodward gab bekannt, der Film solle
zeigen, wie die Geschichte der beiden zur Legende werden konnte:
"Großbritannien nahm sich wieder mal den Underdog zu Herzen - oder,
in diesem Fall, das Underpig - und dabei machte die beiden für
kurze Zeit zu den berühmtesten Flüchtlingen der Welt. Das zeigt
auch, wie widersprüchlich Menschen in ihrer Beziehung zu Tieren
sind - wie wir uns freudig auf ein Schnitzel stürzen aber entrüstet
sind, wenn man ein Schwein fangen will, das unser Herz gestohlen
hat."
Für den Film will man Szenen mit wirklichen Schweinen - à la Babe -
drehen, die dann mit Computeranimation "vermenschlicht" werden. Die
britischen Schauspieler Lucy Davis ("The Office") und Ryan
Cartwright wollen den Schweinen ihre Stimme leihen.