In den USA wurden am vergangenen Freitag (14.08.1998) gleich
zwei Kriminalfälle bekannt, bei denen die Verbrecher offenbar von
Filmen inspiriert wurden.
Im Bundesstaat Washington beschäftigte sich eine Bankräuberin genau
wie in dem Film "Set It Off" damit, eine Armbanduhr in die Luft zu
halten und Zeitansagerin zu spielen, während ihre Komplizinnen
Schmiere standen und das Geld einpackten. Doch im Gegensatz zu den
Damen im Film hinterließen die realen Räuberinnen eine ganze Reihe
an Spuren, die zu der Verhaftung der zwei Frauen und drei
Jugendlichen führten. In dem etwas heruntergekommenen Haus, das die
Gang gemeinsam bewohnte, wurde auch eine Kopie des Films, der als
Vorlage für den mißlungenen Überfall gedient hatte, sichergestellt.
Im Bundesstaat Kalifornien kam es zu einem weniger appetitlichen
Fall. Ein 15jähriger stach mit einem Steak-Messer in den Nacken
einer Frau, die als Babysitter engagiert worden war und gerade
unbescholten am Kochtopf stand. Als die Frau das Messer
herausziehen wollte kam ihr der Jugendliche zuvor und stach zwei
weitere Male zu. Die Attackierte überlebte schwer verletzt. Ihr
jugendlicher Angreifer erklärte nach seiner Festnahme der Polizei,
die Stimme des Killers aus dem neuen Horrorstreifen "Halloween H20"
habe ihm die Tat befohlen. Beide Fälle werden wohl neuen Zündstoff
in die ständig schwelende Diskussion um die gesellschaftliche
Verantwortung von Filmemachern bringen.