Gestern Morgen ist der britische Schauspieler Dudley Moore im
Alter von 66 Jahren in seinem Haus in New Jersey verstorben. Der
Komiker litt seit Jahren an einer seltenen
Gehirnerkrankung
Gestern Morgen war der Leidensweg von Dudley Moore zu Ende. Der
britische Schauspieler ist im Alter von 66 Jahren nach langer,
schwerer Krankheit in seinem Haus in New Jersey an einer
Lungenentzündung verstorben. Moore litt seit Jahren an einer der
Parkinson-Krankheit ähnlichen Erkrankung, die seine Muskeln lähmte
und die Kontrolle über seinen Körper verlieren ließ. Sogar
selbstverständliche Tätigkeiten wie das Schlucken wurden zur
Qual.
Dudley wurde am 19. April 1935 in London geboren, entdeckte früh
die Begabung und die Liebe zur Musik - besonders zum Klavier - und
studierte mit Hilfe eines Stipendiums von 1954 bis 1958 Musik in
Oxford, wo er seinem zukünftigen Komikerpartner Peter Cook
begegnete. 1959 gründeten er und Cook dann mit zwei weiteren
Künstlern die Komikertruppe "Beyond the Fringe", eine Art Vorläufer
von "Monty Python", die zwei Jahre lang in London und dann am
Broadway auftrat. 1965 erhielten Moore und Cook mit "Not Only...But
Also" eine eigene Fernsehreihe.
Zusammen mit Cook gab Moore 1966 auch sein Leinwanddebut in der
Komödie "Letzte Grüße von Onkel Joe". 1967 spielte er in der
Komödie "Mephisto 68" erstmals die Hauptrolle auf der Leinwand,
wieder an der Seite von Cook, mit dem er auch das Drehbuch verfasst
hatte. Ein Jahr später war Moore erstmals auf sich allein gestellt,
als er in der Komödie "Trau keinem über 30", die er wiederum
geschrieben hatte, die Hauptrolle übernahm. Ab 1971 stand er wieder
mit Peter zusammen auf der Bühne, zuerst erfolgreich in London und
dann mit Riesenerfolg am Broadway in der Theatersaison 1973-74. Das
Paar bekam sogar einen Spezial-Tony für seinen "einmaligen Beitrag
zum komischen Theater" überreicht.
Mitte der Siebziger lernte Dudley Blake Edwards kennen und wurde
1978 vom Regisseur in dessen US-Komödie "Zehn" besetzt, die ein
internationaler Erfolg wurde und Dudley auch über die Insel hinaus
berühmt machte. 1981 folgte der zweite große Erfolg seiner Karriere
mit der Komödie "Arthur", in der er einen stets betrunkenen Playboy
mimte. Für diese Rolle gewann er 1982 den Golden Globe und war für
den "Oscar" nominiert. Alle darauffolgenden Filme kamen beim
Publikum aber nicht mehr an, so dass Moore 1989 sogar eine
Fortsetzung von "Arthur" ins Rennen schickte, die ebenfalls
floppte.
Obwohl Dudley mit etwas über 1,50 Meter von der Statur klein war,
galt er dennoch als Frauenheld. 1958 heiratete er Suzy Kendell,
1975 Tuesday Weld, 1988 Brogan Lane und 1994 Nicole Rothschild. Aus
seiner zweiten Ehe ging sein Sohn Patrick hervor, aus seiner
vierten der Sohn Nicholas. Alle vier Ehen endeten mit der
Scheidung.
Mitte der Neunziger fiel es Moore zunehmend schwer, sich seine
Texte zu merken. 1995 entließ ihn Barbra Streisand deshalb aus
ihrer Komödie "Liebe hat zwei Gesichter" und engagierte stattdessen
Jeff Bridges. "Sie haben mich gefeuert, weil ich an bestimmten
Punkten meinen Text nicht mehr wusste. Es war fürchterlich",
erzählte der Akteur 1999 in einem Interview. Allgemein wurde
angenommen, Dudley sei Alkoholiker, weil zudem sein
Gleichgewichtssinn gestört war und ihm das klare Artikulieren
zunehmend schwerfiel. Doch 1997 wurde mit der Diagnose der sehr
seltenen Progressive Supranuclear Palsy der Grund für seine
gesundheitlichen Probleme benannt, was Moores Karriere endgültig
beendete. Er zog in das Haus eines Freundes in New Jersey, in der
Nähe des Kessler Institute, einer Rehabilitationsklinik.
Moore gründete eine Stiftung, mit der Spendengelder gesammelt
wurden, um PSP besser zu erforschen, in dem Wissen, dass es für ihn
keine Rettung mehr geben würde, da keine Heilungschancen bestanden.
Einen letzten öffentlichen Auftritt hatte der Brite, als ihn Prince
Charles im November in London adelte. Nun wird ein
Gedenkgottesdienst für Dudley Moore vorbereitet.