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Der zehnte Berlinale-Tag

Filmriss

Große Diskussionen gab es am Morgen des zehnten Berlinale-Tags auf einer angespannten Pressekonferenz um den deutschen Beitrag "Baader"

Viel Kontroverses bestimmte den zehnten Tag der 52. Internationalen Filmfestspiele von Berlin, bevor am Nachmittag Claudia Cardinale ihre Aufwartung machen und am Abend mit dem Goldenen Bären für ihr Lebenswerk geehrt werden wird.

Der mit Spannung erwartete vierte und letzte deutsche Wettbewerbsbeitrag "Baader" von Christopher Roth eröffnete den Tag und löste eine heftige Kontroverse aus. Dabei ging es weniger um die Qualität des Films, sondern um die große künstlerische Freiheit, die sich Regisseur Christopher Roth und sein Mitdrehbuchautor Moritz von Uslar bezüglich der Fakten genommen haben, besonders was den Schluss des Dramas angeht, bei dem der RAF-Terrorist Andreas Baader in einem Kugelhagel stirbt. Das Publikum quittierte das nach erster Verblüffung neben Applaus mit Buh-Rufen und Pfiffen.

In der anschließenden Pressekonferenz ging es dann hoch her, und die Stimmung war teilweise äußerst gereizt. Regisseur und Drehbuchautor konnten die Änderungen, die sie vorgenommen hatten, nicht schlüssig erklären. Man habe kein Doku-Drama drehen wollen, sondern einen fiktionalen Spielfilm.

Während "Baader" in weiten Teilen überzeugen konnte, war der danach aufgeführte südkoreanische Beitrag "Bad Guy" der bislang wohl schlechteste Film der 52. Internationalen Filmfestspiele von Berlin. Latent frauenfeindlich und mit zu viel Gewalt erzählt Regisseur Ki-duk Kim von einem Zuhälter, der mit einem bösen Trick eine junge Frau zur Prostitution zwingt, weil er von ihr besessen ist. Warum das Mädchen am Ende freiwillig bei ihm bleibt, ist das Geheimnis des Südkoreaners.

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