Gestern Abend sind die 52. Internationalen Filmfestspiele von Berlin durch Bundeskanzler Schröder auch offiziell eröffnet worden. Der Eröffnungsfilm stieß dabei auf geteilte Meinungen
Das war eine Berlinale-Eröffnung: In seiner Eröffnungsrede zu den 52. Internationalen Filmfestspielen von Berlin erinnerte Bundeskanzler Schröder an die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten und gemahnte in seinem Grußwort an die Verantwortung für die Kinomacher. Einige Minuten später wird auf der Leinwand gezeigt, wie eine Bombe in einem Hochhaus explodiert und vier Menschen zerfetzt. Die Attentäterin geht straffrei aus.
Man kann den Berlinale-Verantwortlichen ein gerüttelt Maß an unabsichtlicher Ironie oder Mut zusprechen, dass sie mit Tom Tykwers "Heaven" ihr Festival eröffneten. Insgesamt fielen die Reaktionen auf den Eröffnungsfilm allerdings gemischt aus: Es gab Bravos, aber auch einzelne Buh-Rufe.
Der Kanzler würdigte in seiner Rede die kürzlich verstorbene Berliner Schauspielerin Hildegard Knef vor den 2500 geladenen Gästen als große Persönlichkeit. Angesichts der Terroranschläge und der dahinterstehenden geistigen Verengung lobte er das Festivalmotto "Accept Diversity". Er ermutigte die Filmemacher zu "künstlerischer Courage" und das Fernsehen zu einem größeren Engagement in der Filmförderung.
Neben dem Bundeskanzler waren auch zahlreiche andere rot-grüne Politikgrößen über den Roten Teppich marschiert: Bürgermeister Klaus Wowereit, Senatspräsident Walter Momper, die Bundesminister Jürgen Trittin und Werner Müller, Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer und die Kulturstaatsminister Michael Naumann und Julian Nida-Rümelin.
An Stars mangelte es natürlich auch nicht: Neben den "Heaven"-Stars Cate Blanchett, Giovanni Ribisi, Regisseur Tykwer und seiner Freundin Franka Potente kamen unter anderen auch Maria Schrader, Senta Berger, Mario Adorf, Jürgen Vogel, Joachim Krol, Heino Ferch, Günter Lamprecht, Maximilian Schell, Volker Schlöndorff, Hark Bohm und Helmut Dietl.
Nach der Filmpremiere wurde im Paul Löbe-Haus, dem Abgeordnetenneubau gegenüber dem Kanzleramt, zu einem Empfang gebeten.