Obwohl Steve Martin als "Oscar"-Moderator vergangenes Jahr gute
Kritiken bekam, wird er dieses Jahr durch Whoopi Goldberg
ersetzt
Obwohl Steve Martin ("Joe Gould´s Geheimnis") vergangenes Jahr bei
seinem Debut als "Oscar"-Showmaster sicher nicht alle Register zog
und ein wenig auf Nummer Sicher ging, mit seinen Pointen die
anwesende Prominenz nicht zu sehr zu provozieren - bis auf Russell
Crowe vielleicht - war er doch einer der Lichtblicke einer
insgesamt mauen Veranstaltung. Nach den überwiegend freundlichen
Besprechungen seines Auftritts hatte man allgemein erwartet, der
Komiker werde auch in diesem Jahr den wichtigsten Abend im
amerikanischen Showgeschäft moderieren.
Doch gestern hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences
überraschend bekannt gegeben, dass die 74. Academy Awards am 24.
März von Whoopi Goldberg ("Monkeybone") moderiert werden.
Möglicherweise haben die schlechten Einschaltquoten des letzten
Jahres die TV-Produzenten dazu bewogen, nicht wieder auf Martin
zurückzugreifen. Whoopi wird damit zum vierten Mal nach 1994, 1996
und 1999 durch die Veranstaltung führen.
Laut der "Oscar"-Show-Produzentin Laura Ziskin ("To Die For") habe
man die 46jährige reaktiviert, weil sie "große Wärme, Witz, Humor,
Menschlichkeit und ein soziales Gewissen besitzt - alles
Qualitäten, die ich als wesentlich für die diesjährige Show
erachte. Sie ist eine Oscar-Gewinnerin und eine Oscar-Tradition
zugleich, da dies ihr viertes Engagement in zehn Jahren ist. Ich
freue mich darauf, mit Whoopi zusammenzuarbeiten, um einen
gehaltvollen und unterhaltsamen Abend für all die Nominierten, für
das Publikum im neuen Kodak Theatre und die Millionen an den
Bildschirmen zu Stande zu bringen." Ganz neue Töne in der kalten
Showbiz-Welt, die wohl vom nationalen Trauma des 11. September
nicht zu trennen sind.
Obwohl es angesichts des immer noch übermächtigen Schattens der
Terroranschläge auf New York und Washington schwierig sein wird,
den richtigen Tonfall zu finden, äußerte sich Miss Goldberg
"erfreut", die Aufgabe erneut übertragen bekommen zu haben und
erstmals im eigens für die "Oscar"-Abende erbauten Kodak Theatre in
Hollywood zu moderieren: "Es wird die erste Übertragung aus dem
neuen Oscar-Heim sein, und ich liebe Einzugsparties." Angesichts
des 11. September werde der Abend "ein anderes Gewicht" bekommen,
weil "er zeigen wird, dass wir als Filmemacher, Schauspieler und
Techniker weltweit damit fortfahren, was wir am besten können, und
dies feiern. Und wer wollte das nicht moderieren?"